Partner
Services
Statistiken
Wir
The Elephant Man: Sinners (Review)
Artist: | The Elephant Man |
|
Album: | Sinners |
|
Medium: | CD | |
Stil: | Alternative Rock |
|
Label: | Arto Music | |
Spieldauer: | 44:46 | |
Erschienen: | 28.10.2022 | |
Website: | [Link] |
Den Kopf in den Sand zu stecken ist wohl in keiner Situation ein probates Mittel für wirkliche Lösungen. In grauer Vorzeit wäre der Mensch bei solchem Verhalten flugs vom Säbelzahntiger gefressen worden. In unseren Zeiten ist das strikte Verleugnen von gegebenen Tatsachen auch eher wenig empfehlenswert, denn irgendwann tritt die Realität eben doch auf den Plan und birgt nicht selten das Potenzial für Schmerz, kann so aber auch zu einem Lernprozess führen.
THE ELEPHANT MAN werfen auf „Sinners“ einen Blick hinter die Maskeraden der Gesellschaft, verpacken diesen Prozess aber in die Geschichte einer Höllenlandschaft, in der jede gequälte Seele auf der Suche nach persönlicher Erfüllung und Erlösung ist.
Da passt der erdige Sound des Albums gut, gleichzeitig haben die Songs aber auch Elemente eines Jahrmarktdramas. Selbst wenn die Welt den Bach runtergeht, das Potenzial zur Ablenkung des Geistes ist doch vielfach gegeben.
Trotz diverser Bezüge zur Realität können die Stücke aber auch einfach als spannende Geschichten genossen werden. Die Musik spielt dieser Tatsache insofern in die Karten, als dass sie mal mit Alternative-Vibes flirtet (u.a. im Opener „Drift“) und im nächsten Moment in fast cineastische Gefilde abgleitet.
Diese bildhaften Momente sind zu einem Großteil dem charismatischen Gesang geschuldet, der immer mal an DAVID BOWIE erinnert, aber doch auch eine ganz eigene Atmosphäre ausstrahlt. In diesem Zusammenhang stellt sich besonders „Valerine“ als eines der Highlights des Albums heraus. Streicher und dezente elektronische Elemente sorgen für eine gewisse Melancholie aber der Bass groovt unaufhörlich und eindringlich.
Andere Stücke, wie z.B. „Human“ oder auch „Over the Mountain“, könnten als exzellente Tanznummern in den entsprechenden Düster-Clubs durchgehen und klingen ein bisschen wie der Soundtrack zum Exzess in Neonlicht, umgegeben von Fremden, die aber im entsprechenden Moment alles andere als fremd erscheinen.
Mit ähnlichen Qualitäten, aber deutlich seltsamer wirkt da der Abschluss „Scream“. Zu pumpenden Synthesizern ertönt die Stimme eine Operngrazie. Dabei ist der Aufbau simpel und doch effektiv: Der Sound bleibt sonor pumpend und endet schließlich in verzerrtem Rauschen. Insgesamt ein etwas ungewöhnlicher, aber gerade deswegen faszinierender Schluss.
FAZIT: So interessant, weil vielseitig interpretierbar das Cover-Artwork von „Sinners“ ist, so vielseitig ist auch die Musik auf diesem Album. THE ELEPHANT MAN klingen manchmal eher nach einem Soundtrack als dezidiert greifbare Songs zum Zuhören zu schreiben. Doch genau das ist die Stärke dieses Albums. Zügig schweifen so die Gedanken in mehr oder weniger abstrakte Themenfelder ab, die viel Interessantes in sich vereinen.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Drift
- Sinners
- Curtains
- My Friend
- Valerine
- Over The Mountain
- Human
- Free Ride To Hell
- Payback
- Scream
- Bass - Ivan
- Gesang - Maximilian
- Gitarre - TMY, Robsie
- Schlagzeug - Halle
- Sinners (2022) - 11/15 Punkten
-
keine Interviews
Kommentare | |
roger
gepostet am: 28.02.2023 |
Dieser Bericht macht Lust reinzuhören.
Danke. |