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Vomitheist: NekroFvneral (Review)
Artist: | Vomitheist |
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Album: | NekroFvneral |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Stockholm Death Metal |
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Label: | Transcending Obscurity | |
Spieldauer: | 45:04 | |
Erschienen: | 19.05.2023 | |
Website: | [Link] |
Blut, Eiter und Gedärm – Die plakative Art, mit der hier Namensfindung und Liedbezeichnung betrieben wird, macht unzweideutig klar: hier bedient man sich einer Ästhetik, welche an die Anfangsjahre des Death Metal erinnert, insbesondere an Ur-Kapellen wie DEATH oder AUTOPSY. Musikalisch gesehen knüpft dieser Schweizer Dreier, der zunächst ein Demo und eine EP in Eigenregie lancierte, auf seinem nunmehr von Genre-Spezialist TRANSCENDING OBSCURITY veröffentlichten Erstling „NekroFvneral“ weniger an die Traditionen seiner Heimat an, sondern an das, was ihrerzeit NIHILIST oder ENTOMBED im schwedischen Stockholm ins Werk gesetzt haben. Geboten wird nämlich, mit einigen unvermeidbaren Ausritten in amerikanische Extrem-Metal-Gefilde, astreiner Scandinavian Death mit HM2-Signature-Sound.
Das ist Freude und Leid zugleich. Zum einen liefern VOMITHEIST auf ihrem Debüt-Album mehr als solide Genre-Kost ab. Traditionsgemäß begleitet ein treibender Schlagzeugtakt das brutale, zermalmende Gesäge, wobei das Gaspedal nicht immer voll durchgetreten und gleichzeitig Raum für langsamere Passagen gelassen wird. Ebenso wie das dauerhafte Bekenntnis zu Höchstgeschwindigkeiten findet man ausgeklügelte Melodien indes vergebens. Dafür wird das tiefergelegte Klangbild im Sinne seines Erfinders mit holprigen Uffta-Rhythmen und punkiger Attitüde abgerundet. Durch charmante Grooves und gelegentlich aufblitzende Leads kann das röhrende Alpentrio zudem für Eingängigkeit im stumpfen Gepolter sorgen sowie kleine Widerhaken setzen, während das Songwriting prinzipiell eher einfach gehalten bleibt. „Symbiotic Putrefaction“ verbaut gar „Pull The Plug“-Gedächtnis-Anschläge und dürfte damit auch Verehrer der oben genannten amerikanischen Death-Metal-Urgesteine erfreuen.
Die Schweizer Totengräber wissen natürlich um ihre Stellung in der Musikhistorie und können mit „NekroFvneral“ keine Originalitätspreise abräumen. Ein Song wie der Albumrausschmeißer „Carnivorous Cult“ sticht zumindest dadurch aus der Vielheit des Gebotenen heraus, dass hier mit Überlänge experimentiert wird, was in diesem Genre – siehe kontrastiv dazu nebst Titeltrack die knackige Nummer „Horrific Bloodshed“ – mehr als unüblich ist. Das Experiment funktioniert hingegen nur teilweise, da das ziemlich rigide Old-School-Korsett den Musikern offenbar nicht richtig erlaubt, beim Neuaufbau des Songs zum schlagkräftigen, leidenschaftlichen Finale auszuholen und damit die satten 12 Minuten in hinreichender Form zu rechtfertigen. Das mag man dann wohl der musikalischen Vision und nicht dem einwandfreien technischen Vermögen der Band anlasten.
Zum anderen stellt sich die Frage, warum man dem hier rezensierten Schweizer Projekt überhaupt Beachtung schenken sollte, wenn auch diese Iteration von Stockholm und HM2 wieder nur die üblichen, ewiggleichen Trademarks bereithält und an die musikalische Klasse der Originale nicht heranreicht, zu denen man immer wieder, vom Überangebot gleichartig klingender Veröffentlichungen leidlich saturiert, zurückgreift.
Vielleicht ist genau das die Frage, welche VOMITHEIST auf ihrem nächsten Album dazu veranlasst, aus zweifelsohne guter Musik buchstäblich herausragende zu machen.
Potenzial wäre auf jeden Fall vorhanden.
FAZIT: Stockholm Death Metal, die Hundertzwölfte, diesmal vom Eidgenossen. VOMITHEIST greifen mit ihrem Einstand „NekroFvneral“ sprachlich zwar tief in die Klischeekiste und fügen der von Releases ähnlicher Machart übersättigten Szene keine Innovationen hinzu, schreiten allerdings die Pfade bekannter Vorbilder in beispielhafter Manier ab und können daher souverän mit authentischer Old-School-Mucke begeistern. Genre-Fans dürfen bei diesem gelungenen Debüt bedenkenlos zugreifen und ebenso einen subjektiven Punkt mehr geben.
Tim Rahrbach
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Strangled By Entrails (3:56)
- Epidemic Disembowelment (4:34)
- Horrific Bloodshed (1:45)
- Morbid Decomposition (3:33)
- Putrefaktor (3:45)
- Symbiotic Putrefaction (3:50)
- Chapel Of Abhorrent Reek And Festering Slime (0:49)
- Tormenting Fungal Infestation (5:16)
- Gut Asphyxiation (3:46)
- NekroFvneral (1:22)
- Carnivorous Cult (12:22)
- NekroFvneral (2023) - 10/15 Punkten
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