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Blomst: Stil (Review)
Artist: | Blomst |
|
Album: | Stil |
|
Medium: | LP/Download | |
Stil: | Garage Punk |
|
Label: | Indie Recordings | |
Spieldauer: | 29:37 | |
Erschienen: | 06.09.2024 | |
Website: | [Link] |
Die Norweger BLOMST beweisen „Stil“ und das nicht nur mit der schicken Aufmachung des grünen Vinyls, auf dem das Album daherkommt. Zwar versteht derjenige, der dem Norwegischen nicht mächtig ist, nur Bahnhof, aber die Stimme von Ida Dorthea Horpestad weiß ebenso mitzureißen, wie es die energiegeladenen Kompositionen tun.
Da tanzt der Indie-Rocker im grobmaschigen Strickpulli genauso durch die heimische Garage, wie selbige vom Spitznieten tragenden Straßenpunk demoliert werden darf.
Allerdings findet sich die Motivation, so richtig draufzuhauen, eher verhalten und zwischen den Zeilen (oder eben zwischen den Noten, Sprachbarriere und so…).
Dass sämtliche Songs (auch unabhängig von der Sprache) gehöriges Ohrwurmpotenzial mitbringen, machen Stücke wie das schweißtreibende „Smelter“ oder der Indie-Punk-Verschnitt „Jeg er her“ deutlich.
Im Grunde lässt sich zu jedem Stück dieser LP hervorragend tanzen, springen oder mitsingen (unabhängig davon, ob man des Norwegischen mächtig ist, oder nicht).
Sämtliche Melodien bleiben sofort im Ohr und die Rhythmusfraktion macht dem Körper ganz schön Feuer unterm Arsch.
Natürlich gibt es auch den ein oder anderen ruhigen Moment, aber selbst diese wirken in Stücken wie „Økernsenteret“ oder dem verspuhlten Fuzz-Punker „Sport“ alles andere als zurückhaltend. Viel eher dienen diese Verschnaufpausen entweder als kurze Momente zum Energie tanken, oder sie führen auf die explosiven Höhepunkte des jeweiligen Songs hin (z.B. in „Sport“ oder dem Ohrwurm „Ypper“).
Dass Frontfrau Ida Dorthea Horpestad eine starke gesangliche Präsenz hat, wird vom ersten Ton an deutlich, so richtig aufblühen kann die Dame aber vor allem in „Stikk meg tusen ganger“, das laut Übersetzungsprogramm von der Angst vor Nadeln handelt. Dass diese Thematik auch als Metapher für diverse zwischenmenschliche Emotions-Scharmützel herhalten kann/darf, wird angesichts der Gefühlsachterbahn, die der Hörer mit diesem Song besteigt, sehr deutlich.
Etwas aufbauender kommt da „Yngre netter“ daher. Ein dezenter Indie-Vibe schimmert zwischen dem ein- oder anderen schrammelnden Gitarrenton hindurch, während der Rhythmus unaufhörlich zum Step-Punk-Tanz anregt.
Am Ende kommt „Daukjøtt“ zwar in ähnlichem Fahrwasser daher, wirkt aber auch deutlich versöhnlicher (der Gesang), was „Stil“ angenehm leichtfüßig abrundet. Klingt der Song doch ein wenig wie die Vertonung eines spaßigen Spätsommerabends unter Freunden.
FAZIT: BLOMST haben mit „Stil“ eine spätsommerliche/frühherbstliche Packung Lebensfreude vertont, zu der sich hervorragend tanzen lässt. Hin und wieder wirkt die Musik ein wenig knorrig, was aber die Sympathie steigert. Denn wer schließt sie nicht ins Herz, die leicht verschrobenen Querköpfe, die charmant, aber bestimmt, stets ihre eigene Suppe kochen!? Wichtig ist, dass sie auch teilen können, was sich anhand der handfesten LP-Veröffentlichung dieses Albums schon mal bestätigt.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- A Seite:
- Dans til du dør
- Jeg er her
- Økernsenteret
- Smelter
- Schtøgg
- B Seite:
- Sport
- Ypper
- Stikk meg tusen ganger
- Yngre netter
- Daukjøtt
- Bass - Chris Omdahl
- Gesang - Ida Dorthea Horpestad
- Gitarre - Ida Dorthea Horpestad, Lasse Febakke Straum, Preben Sælid Andersen, Preben Sælid Andersen
- Keys - Preben Sælid Andersen
- Schlagzeug - Teodor Frømyhr-Andersen
- Sonstige - Bendik Brænne (Saxophon)
- Stil (2024) - 13/15 Punkten
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