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Coltaine: Forgotten Ways (Review)
Artist: | Coltaine |
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Album: | Forgotten Ways |
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Medium: | CD/LP/Download | |
Stil: | Post- und Doom-Metal |
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Label: | Lay Bare Recordings | |
Spieldauer: | 44:14 | |
Erschienen: | 06.09.2024 | |
Website: | [Link] |
Der aus einer dichten Nebelsuppe herausragende Bergwald, der das Cover von „Forgotten Ways“ ziert, passt wie Arsch auf Eimer zu dem düsteren, mitunter elegischen Musikgebräu, das COLTAINE auf ihrem Debütalbum präsentieren.
Zwischen atmosphärischem Dröhnen, schwarzmetallischer Kälte und manch psychedelischem Hauch lässt die Musik die Gedanken und Gefühle zuerst in die Ferne schweifen. Suggeriert Sehnsucht nach Freiheit, vielleicht auch den Wunsch nach Selbstfindung in der Einsamkeit der Natur, ehe sich im nächsten Schritt sowohl Schmerz als auch Frust und Irritation über die Unwägbarkeit des menschlichen Geistes, der menschlichen Natur generell breit macht.
Hierbei wirkt jedes Stück wie (s)ein eigener keiner Kosmos, in den sich der Geist des Hörers fallen lassen soll. Selbstvergessen, ganz der Musik und ihrer Emotionalität ergeben. Daher passt auch das Aufeinandertreffen von reduzierter Klangästhetik (u.a. in „Cloud Forest“) und schmerzverzerrter Doom-Schwere wie Topf und Deckel.
Der Titeltrack stellt diese Qualität als klanggewordenes Äquivalent zu einer einsamen Wanderung durch nebelverhangene Wälder eindrucksvoll unter Beweis. Zwischen verhaltenen Spoken Word-Einlagen und krautigen Sound-Intermezzi türmen sich schwere Riffberge auf, fallen in sanften Melodien in sich zusammen und gießen die geheimnisvolle Atmosphäre, die das Artwork suggeriert, in Musik.
Nach dem sanften Zwischenspiel „Ableben“ trägt „Grace“ dessen Stimmung weiter, wirkt entrückt und auch wenn der Groove wieder ruppiger ausfällt, schweifen die Gefühle und Gedanken in Richtung Himmelszelt ab.
„Tales Of Southern Lands“ schießt den Vogel dann mit getrieben wirkendem Psychedelic-Drone-Doom-Metal ab. Die Musik wirkt ermattet, ohne zu ermüden und trägt den Geist mit den letzten Tönen hin zu einer inneren Ruhe, die ob der folgenden Stille aber doch eher trügerisch erscheint.
FAZIT: COLTAINEs „Forgotten Ways“ ist ein Wechselbad der Gefühle und zieht den Hörer tief in einen Klangkosmos aus Drone- und Doom-Metal hinein. Gleichzeitig wirkt die Stimmung fatalistisch und weltvergessen, lässt dank manch bittersüßer Note aber auch Anflüge von Hoffnung zu. Dadurch spricht das Album Herz und Kopf gleichermaßen an und dürfte für offenherzige Doom-Metaller einen (oder mehrere) Anläufe wert sein.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Mogila
- Himmelwärts
- Dans Un Nouveaue Monde
- Cloud Forest
- Forgotten Ways
- Ableben
- Grace
- Tales Of Southern Lands
- Bass - Benedikt Berg
- Gesang - Julia Frasch
- Gitarre - Moe Berg
- Schlagzeug - Amin Bouzeghaia
- Forgotten Ways (2024) - 13/15 Punkten
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keine Interviews
Kommentare | |
Bene
gepostet am: 02.10.2024 |
Der Bassist heißt Benedikt Berg . Nicht Rene.
Danke für das Review. Liebe Grüße |