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Neaera: All is Dust (Review)
Artist: | Neaera |
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Album: | All is Dust |
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Medium: | CD/LP/Download | |
Stil: | Melodic Death Metal |
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Label: | Metal Blade Records | |
Spieldauer: | 47:44 | |
Erschienen: | 28.06.2024 | |
Website: | [Link] |
Weil NEAERAs neuester Streich „All is Dust“ hin und wieder frappierend an Szene-Größen wie HEAVEN SHALL BURN erinnert, möchte man ihn eigentlich am liebsten in der Schublade gesichtslosen Metalcore-Einerleis verschwinden lassen. Wie wenig wandlungsfähig die zu rezensierenden deutschen Krachmacher aus Münster sind, stellen sie schon allein mit der Tatsache unter Beweis, dass sie den Trademarks ihrer Zunft seit dem ersten Album „The Rising Tides of Oblivion“ die Treue gehalten haben, sprich einer Mischung aus angeschwärztem Melodic Death Metal mit schwedischem Einschlag und einer gehörigen Prise derbe wummernder Hardcore-Rhythmik.
Die Musik auf die Schnelle abzuurteilen, könnte jedoch ein Fehler sein, denn „All is Dust“ knallt an allen Ecken und Enden. Man tut der Band überdies ein bisschen Unrecht, wenn man sie lediglich auf das Metalcore-Etikett reduziert, dem eingefleischte Fans extremer Musizierkunst aus oft guten Gründen mit Naserümpfen begegnen. NEAERA mögen vielleicht nicht den Sinn für große eigenständige Visionen besitzen, ihr Liedgut ist dennoch nicht derart festgefahren, dass man ihm die kompositorische Raffinesse absprechen müsste, der es bedarf, um aus dem Knast liebloser Genre-Musik auszubrechen. Überhaupt sind die fünf Münsteraner mehr eine waschechte Metal-Band denn Erfüller kommerzieller Core-Klischees.
Zu dieser machen sie etwa die feinen Melodiebögen, die auch gerne mit rasendem D-Zug-Gebretter vorgetragen werden, herrlich skandinavisch tönen und einem Opener wie „Antidote to Faith“ oder dem Titeltrack musikalisch die Krone aufsetzen. NEAERA wirken auf ihrem aktuellen Output nicht so, als wollten sie der veränderungsresistenten Szene der Jahrtausendwende mit breitbeinigem Brutalo-Bumms Reverenz erweisen. Vielmehr sind die knackigen Nummern rhythmisch vielseitig, und der eine oder andere Moshpart zeigt dabei nur eine Facette des Ganzen auf, das einmal walzend oder episch, ein anderes Mal punkig oder rabiat daherkommt, ohne dass die Musiker gleichzeitig den Blick fürs Melancholisch-Erhabene verlören.
FAZIT: Das Münsteraner Traditionshaus NEAERA feiert sein 20jähriges Bestehen mit der Veröffentlichung des bereits achten Langdrehers „All is Dust“. Auf diesem spielt die Band ihre alten Stärken gekonnt aus, was deutlich macht, dass sie zurecht so lange in der Szene mitmischt. Als Bonus mag der gewählte Stil nostalgische Gefühle bereiten, insbesondere all jenen, welche sich zur Jahrtausendwende an den zünftigen Varianten des Metal-Hardcore-Hybrids erfreut haben. NEAERA indes sind 2024 mehr als Nostalgie!
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Antidote to Faith (4:30)
- Pacifier (5:38)
- All Is Dust (4:46)
- Swords Unsheathed (4:39)
- Per Aspera (4:32)
- Edifier (4:50)
- In Vain (4:50)
- Render Fear Powerless (4:04)
- Dividers (4:57)
- Into the Hollow (4:58)
- Bass - Benjamin Donath
- Gesang - Benjamin Hilleke
- Gitarre - Stefan Keller, Tobias Buck
- Schlagzeug - Sebastian Heldt
- Forging The Eclipse (2010) - 12/15 Punkten
- Ours Is The Storm (2013) - 12/15 Punkten
- All is Dust (2024) - 11/15 Punkten
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