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Interview mit Andras (07.11.2008)
Hallo! Verratet mir doch zuerst mal, mit wem ich das Interview hier überhaupt führe – das konnte mir im Vorfall nicht eindeutig mitgeteilt werden.
Glück auf, Nils! Ich, Adversarius, Keyboarder von Andras werde dir deine Fragen beantworten.
Eure Musik weist einige erzählerische Qualitäten auf. Laufen beim Komponieren immer bestimmte Szenen oder sogar ganze Geschichten in deinem Kopf ab? Wovon lässt du dich hauptsächlich inspirieren?
Also beim Komponieren versuche ich mich ganz allein nur auf die Musik und die Arrangements zu konzentrieren. Zumeist erschaffen wir zuerst die Musik, bevor wir mit einem Text anfangen. Allerdings stand schon vor der ersten Note das lyrische Konzept zum Album fest. So auch beim „... Of Old Wisdom“-Album. Inspiration bietet natürlich im vornherein das unter uns allen ausgemachte thematische Konzept. Ecthelion passt seine Texte dann zur Musik so an, dass Textinhalt und Musik eine kompakte Einheit bilden. Falls irgendetwas daran nicht aufgehen sollte, wird an bestimmten Stellen noch partiell geändert. So ist unsere bisherige Arbeitsweise.
Wie sehr fühlt ihr euch einer bestimmten Szene zugehörig? Seid ihr überzeugte Heiden-Metaller oder sind solche Schubladen irrelevant für euch? Für einige Bands, die sich selbst gern einer Spielart des Pagan Metal zuordnen, steht ja auch eine ganz bestimmte Lebensweise im Vordergrund.
Nein. Einer bestimmten Richtung oder Szene sehen wir uns nicht zugehörig. Klar mögen wir manche Sparten mehr als andere. Und auch die Lebensweise der Andrasmitglieder mag leicht verschieden sein. Hauptsächlich hören wir Black-,Death,- und Thrash Metal. Aber auch viel Doom und klassischer Heavy Metal läuft bei uns sehr oft. Unter welche Rubrik die Musik von Andras fällt kann sich jeder selbst aussuchen.
Mit welcher Musik bist du aufgewachsen? Gibt es da Bands, die dich geprägt haben, die man vielleicht nicht unbedingt erwarten würde?
Nun, meine Eltern hörten viel Schlager der 60er und 70er Jahre, was auf mich selbst keinen Einfluss ausübte. Außer, dass ich bei mancher Schnulze mich an bestimmte Momente meiner Kindheit erinnere. Im Alter von ungefähr 6 Jahren hatte ich ein paar Stunden Klavierunterricht, was mich allerdings total ankotzte: Ich wehrte mich dagegen und brach den Unterricht ab. Aus heutiger Sicht die wohl dümmste Entscheidung in meinem Leben. Ab den Jahren 89/90 übten Gruppen wie z.B. Metallica, AC/DC und Iron Maiden eine riesige Faszination auf mich auf. Geprägt haben mich in der Hinsicht, dass ich nun ausgerechnet Keyboard spiele, Bands wie Nocturnus, Emperor und Kvist.
Viele Genre-Bands im heidnischen Musikgetümmel schreiben die ewig gleichen Schunkelriffs und Saufchöre. ANDRAS machen das glücklicherweise nicht. Fehlt großen Teilen der Szene in deinen Augen eine gewisse Ernsthaftigkeit oder gar künstlerische Komponente?
Da würde ich dir zustimmen. Heutzutage ist es doch so, dass es scheinbar wesentlich mehr Bands als ganz „normale“ Fans gibt. Wirklich jeder Arsch versucht sich an einem Instrument und hat ein Nebenprojekt vom Nebenprojekt. Meiner Meinung nach steht dabei meist nichts als Prahlerei und Selbstdarstellung dahinter, als Ernsthaftigkeit. Das Internet ist dabei eine nützliche Plattform für jene. Da ist es doch vorprogrammiert, dass eine ganze Menge Schrott produziert wird. Lustige Melodien sind im Metal jedenfalls deplaziert!
Wie ist die Aufgabenverteilung bei euch in der Band? Wer komponiert? Wer muss das Bier holen?
Die Band arbeitet immer zusammen. Texte und Gesang: Ecthelion. Musik: Nightsky und ich. Rhythmische Zusammenbindung: Shardik. Bier holen: der Lehrling, nee, müssen wir alle leider noch selbst erledigen.
Pagan Metal hat nicht zwangsweise etwas mit Fantasy zu tun, doch werden in der Fantasy oft ähnliche Werte hochgehalten, wie im Pagan-Bereich: Da wären z.B. die Liebe zur Natur, Mut des Einzelnen und Zusammenhalt zwischen Freunden. Hat die Popularität das Pagan Metal also vielleicht sogar mit dem kaum abebbenden „Herr der Ringe“-Boom zugenommen?
Ob die Popularität des Pagan Metal etwas mit den „Herr der Ringe“ -Filmen zu tun hat, würde ich bezweifeln, aber nicht völlig ausschließen. Der „Herr der Ringe“ hatte ja schon immer irgendwo auf diverse Metalbands Einfluss. Vielleicht waren es früher die Bücher und heute die Filme. Wer weiß?
Thema „rechte Tendenzen“ in der Pagan-Szene: In welcher Weise ist das ein Thema für euch?
Ganz einfach: Gar nicht!
Zuletzt erzähl uns doch noch, was dich unglaublich nervt und was dich zu Freudentänzen veranlasst. ;-)
Also nerven tun mich Fragen wie die vorherige - sorry!. Freuen tue ich mich sehr, dass das bisherige Jahr 2008 für mich privat als auch für Andras als sehr erfolgreich zu bezeichnen ist.
Danke für deine Zeit!
Nils Herzog
(Info)
Glück auf, Nils! Ich, Adversarius, Keyboarder von Andras werde dir deine Fragen beantworten.
Eure Musik weist einige erzählerische Qualitäten auf. Laufen beim Komponieren immer bestimmte Szenen oder sogar ganze Geschichten in deinem Kopf ab? Wovon lässt du dich hauptsächlich inspirieren?
Also beim Komponieren versuche ich mich ganz allein nur auf die Musik und die Arrangements zu konzentrieren. Zumeist erschaffen wir zuerst die Musik, bevor wir mit einem Text anfangen. Allerdings stand schon vor der ersten Note das lyrische Konzept zum Album fest. So auch beim „... Of Old Wisdom“-Album. Inspiration bietet natürlich im vornherein das unter uns allen ausgemachte thematische Konzept. Ecthelion passt seine Texte dann zur Musik so an, dass Textinhalt und Musik eine kompakte Einheit bilden. Falls irgendetwas daran nicht aufgehen sollte, wird an bestimmten Stellen noch partiell geändert. So ist unsere bisherige Arbeitsweise.
Wie sehr fühlt ihr euch einer bestimmten Szene zugehörig? Seid ihr überzeugte Heiden-Metaller oder sind solche Schubladen irrelevant für euch? Für einige Bands, die sich selbst gern einer Spielart des Pagan Metal zuordnen, steht ja auch eine ganz bestimmte Lebensweise im Vordergrund.
Nein. Einer bestimmten Richtung oder Szene sehen wir uns nicht zugehörig. Klar mögen wir manche Sparten mehr als andere. Und auch die Lebensweise der Andrasmitglieder mag leicht verschieden sein. Hauptsächlich hören wir Black-,Death,- und Thrash Metal. Aber auch viel Doom und klassischer Heavy Metal läuft bei uns sehr oft. Unter welche Rubrik die Musik von Andras fällt kann sich jeder selbst aussuchen.
Mit welcher Musik bist du aufgewachsen? Gibt es da Bands, die dich geprägt haben, die man vielleicht nicht unbedingt erwarten würde?
Nun, meine Eltern hörten viel Schlager der 60er und 70er Jahre, was auf mich selbst keinen Einfluss ausübte. Außer, dass ich bei mancher Schnulze mich an bestimmte Momente meiner Kindheit erinnere. Im Alter von ungefähr 6 Jahren hatte ich ein paar Stunden Klavierunterricht, was mich allerdings total ankotzte: Ich wehrte mich dagegen und brach den Unterricht ab. Aus heutiger Sicht die wohl dümmste Entscheidung in meinem Leben. Ab den Jahren 89/90 übten Gruppen wie z.B. Metallica, AC/DC und Iron Maiden eine riesige Faszination auf mich auf. Geprägt haben mich in der Hinsicht, dass ich nun ausgerechnet Keyboard spiele, Bands wie Nocturnus, Emperor und Kvist.
Viele Genre-Bands im heidnischen Musikgetümmel schreiben die ewig gleichen Schunkelriffs und Saufchöre. ANDRAS machen das glücklicherweise nicht. Fehlt großen Teilen der Szene in deinen Augen eine gewisse Ernsthaftigkeit oder gar künstlerische Komponente?
Da würde ich dir zustimmen. Heutzutage ist es doch so, dass es scheinbar wesentlich mehr Bands als ganz „normale“ Fans gibt. Wirklich jeder Arsch versucht sich an einem Instrument und hat ein Nebenprojekt vom Nebenprojekt. Meiner Meinung nach steht dabei meist nichts als Prahlerei und Selbstdarstellung dahinter, als Ernsthaftigkeit. Das Internet ist dabei eine nützliche Plattform für jene. Da ist es doch vorprogrammiert, dass eine ganze Menge Schrott produziert wird. Lustige Melodien sind im Metal jedenfalls deplaziert!
Wie ist die Aufgabenverteilung bei euch in der Band? Wer komponiert? Wer muss das Bier holen?
Die Band arbeitet immer zusammen. Texte und Gesang: Ecthelion. Musik: Nightsky und ich. Rhythmische Zusammenbindung: Shardik. Bier holen: der Lehrling, nee, müssen wir alle leider noch selbst erledigen.
Pagan Metal hat nicht zwangsweise etwas mit Fantasy zu tun, doch werden in der Fantasy oft ähnliche Werte hochgehalten, wie im Pagan-Bereich: Da wären z.B. die Liebe zur Natur, Mut des Einzelnen und Zusammenhalt zwischen Freunden. Hat die Popularität das Pagan Metal also vielleicht sogar mit dem kaum abebbenden „Herr der Ringe“-Boom zugenommen?
Ob die Popularität des Pagan Metal etwas mit den „Herr der Ringe“ -Filmen zu tun hat, würde ich bezweifeln, aber nicht völlig ausschließen. Der „Herr der Ringe“ hatte ja schon immer irgendwo auf diverse Metalbands Einfluss. Vielleicht waren es früher die Bücher und heute die Filme. Wer weiß?
Thema „rechte Tendenzen“ in der Pagan-Szene: In welcher Weise ist das ein Thema für euch?
Ganz einfach: Gar nicht!
Zuletzt erzähl uns doch noch, was dich unglaublich nervt und was dich zu Freudentänzen veranlasst. ;-)
Also nerven tun mich Fragen wie die vorherige - sorry!. Freuen tue ich mich sehr, dass das bisherige Jahr 2008 für mich privat als auch für Andras als sehr erfolgreich zu bezeichnen ist.
Danke für deine Zeit!