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Interview mit Crobot (09.01.2013)

Crobot

Man konnte es anhand der Texte erahnen ... Hier sind ausgemachte Spinner am Werk.

Wie sind CROBOT entstanden?

Wir sind eine Bruderschaft und alle mit dem gleichen Schicksal geboren: Wir müssen die Elemente miteinander verbinden, die den abgestandenen Mief der Gegenwartsmusik zerstieben können. Die Band enstand eines späten Abends, als wir gemeinsam Wüstensand aufwirbelten und zu geilen Riffs abgingen ... Die wesentlichen Bestandteile unserer selbst vereinten sich kraft des Lichts der Sonne und des Sounds der Vergangenheit.

Was bedeutet der Bandname?

Die Bedeutung wandelt sich stetig im gleichen Maße, wie CROBOT eine in ständiger Entwicklung begriffene Entität sind. Wir verweilen niemals an einem Punkt, sondern sind ein kosmisches Kollektiv, das sonische Schwerter schmiedet, um euch die Rüben damit abzusäbeln.

Der Name eures Debüts riecht für mich streng nach Sciencefiction ...

"The Legend of the Spaceborne Killer" ermöglicht einen kurzen Blick auf CROBOT, obschon nach wie vor niemand weiß, was er ist, wie er aussieht oder was er anrichten kann, aber bewaffnet mit "something in his hand" wird er euch das Fürchten lehren. Seine schiere Existenz sprengt eure Vorstellungskraft. Er ist einVogel, er ist ein Roboter ... oder vielleicht doch ein halber Außerirdischer? Niemand weiß es, aber habt Angst, Leute, habt Angst!

Worum geht es in "In the Undertow"?

Es unterstreicht die simple Tatsache dass jedwedes Handeln eine Gegenaktion bewirkt - im Guten wie Schlechten. Gegensätze sind notwendig, um Zusammenhänge herzustellen und Harmonie zu wahren.

Und "Cosmic Doppelganger"?

Ein sehr lebendiger Magnetismus des Kosmos und der Quanten bricht sich darin Bahn. Das Stück erzählt die Geschichte zweier gegensätzlicher "brothers-from-other-space-mothers", die alles Leben, wie wir es uns vorstellen, durch ihr Zusammentreffen vernichten können.

Aber "Let Me In" zitiert LED ZEPPELIN.

Es ist das Ergebnis aus dem Konsum zu vieler Slasher- und Gore-Streifen, wie man ihm im jugendlichen Alter frönt, der vertonte Höflichkeitsbesuch eines Gentleman-Stalkers bei euch zu Hause. Er steht schon vor eurem Fenster, und Verstecken ist zwecklos, also warum lasst ihr ihn nicht einfach ins Haus? Er wird sich so oder so Zugang verschaffen.

"Good Times In The Badlands" beruft sich auf die amerikanischen Ureinwohner.

Darin äußert sich unsere Besessenheit, was deren Mythologie angeht: Friedenspfeifen, Lakota-Schamanen und der Große Donnervogel klingen im Text an. Ein Geisterbeschwörer erweckt eine ganze Armee der Toten zum Leben, die das Übel der tyrannischen Systeme unserer Orwell'schen Gesellschaft bekämpft. Wahrheit oder Fiktion? Es liegt in eurem Ermessen ...

Wie steht ihr dem aktuellen Retro-Trend gegenüber?

Wir sehen uns selbst zuerst als Fans und dann erst als Musiker, also erscheint es nur folgerichtig, dass wir unseren Helden die Ehre erweisen. Diese stammen vornehmlich aus den Siebzigern, heißen Page, Hendrix, Blackmore, Iommi und West, doch es gibt auch einige wenige moderne Messiasse, etwa Tim Sult, Tom Morello und Omar Rodríguez-López. Was den Trend betrifft: Davon bleiben wir unberührt, da wir einfach nur zusammengekommen sind, um Musik ohne Kalkül zu machen. Hardrock der alten Schule ist wieder obenauf, weil sich die Geschichte ständig selbst wiederholt und gute Musik einfach nicht kaputtgehen will. Jetzt ist es eben wieder an der Zeit für die rohe Gewalt der Riffs, und da draußen gibt es einem Menge großartiger Bands. Dabei, diese zu finden, spielt uns die moderne Technik in die Hände, denn heutzutage kannst du dir bei Spotify etwa GRAVEYARD und zehn ähnlich gelagerte Künstler anhören, ob alt oder neu, zum Beispiel MONSTER TRUCK oder ein altes Juwel wie LEAF HOUND

Wie weit wollt ihr das Spiel selbst treiben?

Wir tun als CROBOT, was wir tun müssen, und lassen uns dabei durch nichts aufhalten, vor allem nicht von flüchtigen Modewellen. Wir spielen Musik mit einer alten Seele, weil wir uns fühlen, als steckte eine ebensolche in uns: Unsere harten, schmutzigen Grooves kitzeln euch an den richtigen Stellen, also bereitet euch darauf vor, ordentlich zu schwitzen, denn wir bleiben euch noch lange erhalten, Baby!

Und wie sieht dabei der nächste Schritt aus?

Momentan sehen wir uns nach Unterstützern um, die uns zu einer US-Tournee verhelfen. Hoffentlich schaffen wir es, bei einer etablierten Band aufzuspringen. Dabei arbeiten wir eng mit unserer Agentur TKO zusammen, wenn wir nicht gerade an unserem nächsten Album werkeln, das schon in wenigen Monaten folgen wird. Wir klotzen richtig ran, denn das besagt eben die Philosophie, auf die wir uns als Band versteift haben. CROBOT werden auf allen Ebenen Qualität abliefern, nicht zuletzt auch im Comic-Format. Darüber bald mehr, also haltet die Ohren auf!

Werden wir, vielen Merci.

Andreas Schiffmann (Info)
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