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Interview mit Before The Dawn (09.11.2008)
BEFORE THE DAWN sind seit Anbeginn ihrer Karriere eine der – wenn nicht die – beeindruckendste finnische Band im Sektor melodischer Death/Dark Metal. Bereits mit dem letztjährigen Silberling „Deadlight“ konnte die Band ihren Namen bekannter machen und spielte unter anderem auf dem W:O:A. Mit „Soundscape Of Silence“ meldet man sich gut ein Jahr später pünktlich zurück. Mastermind Tuomas Saukkonen hat sich brav die Zeit genommen, ein paar meiner Fragen zu beantworten.
Wieder ein Jahr um – eine neue BEFORE THE DAWN-Scheibe. Sehr stetig! Zufrieden mit den neuen Aufnahmen?
Ich war recht beschäftig das letzte Jahr, aber ich bin wieder einmal sehr zufrieden mit dem Resultat. Diesmal war es viel mehr Arbeit als erwartet, aber man tut, was man muss, um das nächste Ziel zu erreichen. Wir haben das ganze Album zwei Mal aufgenommen. Nach der ersten Runde war es einfach nicht gut genug und jedes Album muss besser sein, als das zuvor.
BEFORE THE DAWN sind eine Band mit widererkennbaren musikalischen Trademarks geworden, die es aber irgendwie auf jedem Album geschafft haben, etwas Neues zu machen. Was war es diesmal?
Jedes Album ist das Produkt seiner Zeit und der Gefühle dieser Zeit. Das ist das Neue für mich auf jedem Album. Ich denke niemals darüber nach, wenn ich Musik schreibe. Ich mache einfach die Art von Musik, die ich selbst gern mache und auch selbst anhören würde. „Soundscape Of Silence“ ist das traurigste BEFORE THE DAWN-Album bisher und es ist schwer, diese Stimmung hinterher loszuwerden. Die Gefühle stecken einfach noch in einem drin. Natürlich versuche ich es zu vermeiden, mich auf jedem Album zu wiederholen, aber grundsätzlich lasse ich die Musik einfach fließen und schreibe Texte über gegenwärtige Zustände.
Ich habe den Eindruck, dass „Soundscape...“ einerseits härter ist – sehr schnelle Schlagzeug Passagen – auf der anderen Seite aber auch softer als je zuvor – man nehme den Song „Silence“. Was ist mit dem Track „Cold“? Er scheint mir fast schon technisch für die Verhältnisse von BEFORE THE DAWN?
Ich mag alle Arten von Musik – vom Pop bis hin zum Black Metal. Ich verwende viele verschiedene Elemente in meiner Musik und mag es, starke Kontraste zu verwenden. Harte und milde Passagen in einem Song. Ich selbst sehe „Cold“ nicht als besonders technisch, aber es ist schön, dass Leute verschiedene Sachen aus den Songs heraushören und dass wir es geschafft haben, Alben mit einer Vielzahl von Variationen zu schreiben.
Wie wächst ein BEFORE THE DAWN-Song? Wie entscheidest Du, was aufgenommen wird? Was ist mit den Bonussongs (die Japan-Edition der letzten CD und „Ignite“)?
Ich spiele viel mit der Gitarre oder dem Schlagzeug allein herum und zeige den Jungs dann das Ergebnis. Ich schreibe keine Songs, die als Zusatz gedacht sind. All die Ideen, die nicht so gut sind, werfe ich bereits beim Jammen allein wieder weg. Ich schreibe Songs für ein Album nicht für den Zweck, einen Song zu schreiben. Bonussongs sind ein wenig schwierig, denn ich ziehe es vor, ein Album komplett in einer Studiosession einzuspielen und nicht die Aufnahmen für verschiedene Alben zu mischen. Auf der anderen Seite mag ich es aber auch nicht, hinterher noch mal ins Studio zu gehen, um ein paar Bonussongs zu machen. Ich würde es vorziehen, überall ein identisches Album herauszubringen, so dass jeder dasselbe Album hören kann. Songanordnung, Gestaltung – die Songs selbst erschaffen ein Kunstwerk und ich mag es nicht, verschiedene Versionen davon auf dem Markt zu haben.
Bands wachsen, Bands reifen. Was bedeutet das für BEFORE THE DAWN?
Die Bandmitglieder und die Tech-Crew sind enge Freunde geworden und aus BEFORE THE DAWN ist ein solides Team geworden, wenn bedenkt, dass es anfangs ein Solo-Projekt war. Für mich hat sich am Lifestyle und der Art, Musik zu schreiben nur wenig verändert in den letzten zehn Jahren. Ich denke, ich bin als Person gewachsen, aber ich scheine immer noch das zwölf Jahre alte Kind zu sein, das es liebt, mit einer Vielzahl von Spielzeug zu spielen und dafür zu viel Zeit hat. Wir mögen älter werden, aber wenn wir ins Studio, zum Proben oder auf Tour gehen, ist es immer dasselbe. Ein Haufen Kinder hat Spaß zusammen. Wenn ich daran denke, wie wir jetzt gerade zu den ersten Gigs der Tour mit dem Bus aufbrechen, ist es schwer, vom älter werden zu sprechen bei all dem Chaos, das hier herrscht.
Deine Texte waren immer sehr direkt und niederschmetternd – worum geht es diesmal in den Texten der Songs?
Ich war generell sehr erschöpft und traurig in diesem Jahr. 2008 wird als schlechtes Jahr in meine Bücher gehen. In den meisten der Songs geht es um persönliche Dinge, die ich sehr direkt auf den Punkt bringe. Traurigkeit ist das tragende Thema des gesamten Albums.
Was ist dran an den Gerüchten, dass ihr bereits einen neuen Drummer habt? Ihr hattet ja wieder den ehemaligen BEFORE THE DAWN-Drummer Dani in euren Reihen, aber nun habe ich schon wieder von Veränderungen gelesen...
Dani ist in die Band zurückgekommen, nachdem die Aufnahmen für das „Deadlight“-Album beendet waren. Er spielte 1 ½ Jahre Schlagzeug bei uns, schaffte es aber nicht, die Qualität im Spiel abzuliefern, die wir erwarteten. Ich musste die Drum-Spuren nochmals einspielen und eigentlich haben wir sogar das komplette Album zweimal eingespielt - ein wirklich großes Projekt diesmal. Wir spielen die Album-Release-Tour in Finnland mit einem Session-Schlagzeuger und wenn alles gut verläuft, haben wir das vierte Bandmitglied wieder fest ab Anfang 2009.
Was gibt es zur Kooperation mit Stay Heavy/Cyclone Empire zu sagen? Hast Du es schon bereut, dass Du damals den Spinefarm-Deal ausgeschlagen hast?
Nein. Ich bin sehr glücklich mit beiden Labels und habe derzeit mit mehreren Bands dort unterschrieben. Beide haben meine neueste Band BLACK SUN AEON unter vertrag und Stay Heavy hat ebenfalls meine Death Metal-Band THE FINAL HARVEST von meinem Label OneManArmy lizenziert. Es gibt also viele Punkte, an denen die Kooperation sehr erfolgreich verläuft.
Wird es wieder ein Video für einen „Soundscape...“ Song geben?
Ja. Vom Song „Dying Sun“. Das Video sollte inzwischen online sein.
Was ist mit der versprochenen längst überfälligen Europatour? Ich lese stets nur von Gigs in Finnland...
Ich kann Dir versprechen, dass es mir auch versprochen wurde. Keine Tour nach dem „Deadlight“-Album war der härteste Rückschlag für mich seit 1 ½ Jahren. Es muss da unbedingt mit dem neuen Album etwas passieren.
Letzte Worte vor der Stille?
... :-)
Danke & Prost!
Oliver Schreyer
(Info)
Wieder ein Jahr um – eine neue BEFORE THE DAWN-Scheibe. Sehr stetig! Zufrieden mit den neuen Aufnahmen?
Ich war recht beschäftig das letzte Jahr, aber ich bin wieder einmal sehr zufrieden mit dem Resultat. Diesmal war es viel mehr Arbeit als erwartet, aber man tut, was man muss, um das nächste Ziel zu erreichen. Wir haben das ganze Album zwei Mal aufgenommen. Nach der ersten Runde war es einfach nicht gut genug und jedes Album muss besser sein, als das zuvor.
BEFORE THE DAWN sind eine Band mit widererkennbaren musikalischen Trademarks geworden, die es aber irgendwie auf jedem Album geschafft haben, etwas Neues zu machen. Was war es diesmal?
Jedes Album ist das Produkt seiner Zeit und der Gefühle dieser Zeit. Das ist das Neue für mich auf jedem Album. Ich denke niemals darüber nach, wenn ich Musik schreibe. Ich mache einfach die Art von Musik, die ich selbst gern mache und auch selbst anhören würde. „Soundscape Of Silence“ ist das traurigste BEFORE THE DAWN-Album bisher und es ist schwer, diese Stimmung hinterher loszuwerden. Die Gefühle stecken einfach noch in einem drin. Natürlich versuche ich es zu vermeiden, mich auf jedem Album zu wiederholen, aber grundsätzlich lasse ich die Musik einfach fließen und schreibe Texte über gegenwärtige Zustände.
Ich habe den Eindruck, dass „Soundscape...“ einerseits härter ist – sehr schnelle Schlagzeug Passagen – auf der anderen Seite aber auch softer als je zuvor – man nehme den Song „Silence“. Was ist mit dem Track „Cold“? Er scheint mir fast schon technisch für die Verhältnisse von BEFORE THE DAWN?
Ich mag alle Arten von Musik – vom Pop bis hin zum Black Metal. Ich verwende viele verschiedene Elemente in meiner Musik und mag es, starke Kontraste zu verwenden. Harte und milde Passagen in einem Song. Ich selbst sehe „Cold“ nicht als besonders technisch, aber es ist schön, dass Leute verschiedene Sachen aus den Songs heraushören und dass wir es geschafft haben, Alben mit einer Vielzahl von Variationen zu schreiben.
Wie wächst ein BEFORE THE DAWN-Song? Wie entscheidest Du, was aufgenommen wird? Was ist mit den Bonussongs (die Japan-Edition der letzten CD und „Ignite“)?
Ich spiele viel mit der Gitarre oder dem Schlagzeug allein herum und zeige den Jungs dann das Ergebnis. Ich schreibe keine Songs, die als Zusatz gedacht sind. All die Ideen, die nicht so gut sind, werfe ich bereits beim Jammen allein wieder weg. Ich schreibe Songs für ein Album nicht für den Zweck, einen Song zu schreiben. Bonussongs sind ein wenig schwierig, denn ich ziehe es vor, ein Album komplett in einer Studiosession einzuspielen und nicht die Aufnahmen für verschiedene Alben zu mischen. Auf der anderen Seite mag ich es aber auch nicht, hinterher noch mal ins Studio zu gehen, um ein paar Bonussongs zu machen. Ich würde es vorziehen, überall ein identisches Album herauszubringen, so dass jeder dasselbe Album hören kann. Songanordnung, Gestaltung – die Songs selbst erschaffen ein Kunstwerk und ich mag es nicht, verschiedene Versionen davon auf dem Markt zu haben.
Bands wachsen, Bands reifen. Was bedeutet das für BEFORE THE DAWN?
Die Bandmitglieder und die Tech-Crew sind enge Freunde geworden und aus BEFORE THE DAWN ist ein solides Team geworden, wenn bedenkt, dass es anfangs ein Solo-Projekt war. Für mich hat sich am Lifestyle und der Art, Musik zu schreiben nur wenig verändert in den letzten zehn Jahren. Ich denke, ich bin als Person gewachsen, aber ich scheine immer noch das zwölf Jahre alte Kind zu sein, das es liebt, mit einer Vielzahl von Spielzeug zu spielen und dafür zu viel Zeit hat. Wir mögen älter werden, aber wenn wir ins Studio, zum Proben oder auf Tour gehen, ist es immer dasselbe. Ein Haufen Kinder hat Spaß zusammen. Wenn ich daran denke, wie wir jetzt gerade zu den ersten Gigs der Tour mit dem Bus aufbrechen, ist es schwer, vom älter werden zu sprechen bei all dem Chaos, das hier herrscht.
Deine Texte waren immer sehr direkt und niederschmetternd – worum geht es diesmal in den Texten der Songs?
Ich war generell sehr erschöpft und traurig in diesem Jahr. 2008 wird als schlechtes Jahr in meine Bücher gehen. In den meisten der Songs geht es um persönliche Dinge, die ich sehr direkt auf den Punkt bringe. Traurigkeit ist das tragende Thema des gesamten Albums.
Was ist dran an den Gerüchten, dass ihr bereits einen neuen Drummer habt? Ihr hattet ja wieder den ehemaligen BEFORE THE DAWN-Drummer Dani in euren Reihen, aber nun habe ich schon wieder von Veränderungen gelesen...
Dani ist in die Band zurückgekommen, nachdem die Aufnahmen für das „Deadlight“-Album beendet waren. Er spielte 1 ½ Jahre Schlagzeug bei uns, schaffte es aber nicht, die Qualität im Spiel abzuliefern, die wir erwarteten. Ich musste die Drum-Spuren nochmals einspielen und eigentlich haben wir sogar das komplette Album zweimal eingespielt - ein wirklich großes Projekt diesmal. Wir spielen die Album-Release-Tour in Finnland mit einem Session-Schlagzeuger und wenn alles gut verläuft, haben wir das vierte Bandmitglied wieder fest ab Anfang 2009.
Was gibt es zur Kooperation mit Stay Heavy/Cyclone Empire zu sagen? Hast Du es schon bereut, dass Du damals den Spinefarm-Deal ausgeschlagen hast?
Nein. Ich bin sehr glücklich mit beiden Labels und habe derzeit mit mehreren Bands dort unterschrieben. Beide haben meine neueste Band BLACK SUN AEON unter vertrag und Stay Heavy hat ebenfalls meine Death Metal-Band THE FINAL HARVEST von meinem Label OneManArmy lizenziert. Es gibt also viele Punkte, an denen die Kooperation sehr erfolgreich verläuft.
Wird es wieder ein Video für einen „Soundscape...“ Song geben?
Ja. Vom Song „Dying Sun“. Das Video sollte inzwischen online sein.
Was ist mit der versprochenen längst überfälligen Europatour? Ich lese stets nur von Gigs in Finnland...
Ich kann Dir versprechen, dass es mir auch versprochen wurde. Keine Tour nach dem „Deadlight“-Album war der härteste Rückschlag für mich seit 1 ½ Jahren. Es muss da unbedingt mit dem neuen Album etwas passieren.
Letzte Worte vor der Stille?
... :-)
Danke & Prost!
Alle Reviews dieser Band:
- Before The Dawn - 4:17 am (2004)
- Before The Dawn - The Ghost (2006)
- Before The Dawn - Deadlight (2007)
- Before The Dawn - Soundscape Of Silence (2008)
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