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Interview mit Megaton Hammer (10.12.2012)

Megaton Hammer

Sprachrohr Aaron erörtert, warum wir uns bei seiner Band nicht fürchten müssen, irgendwann technoides Gefrickel zu hören, und einiges mehr im Zusammenhang mit der auf Kurzspieler geeichten US-Truppe.

Was macht euch in dieser Konstellation so besonders?

Ich kenne Rob seit der High School und mochte seine alte Band Rotten 8 Track sehr, weshalb ich mir nie eine ihrer Shows entgehen ließ. Ihr Gitarrist Jason entwirft jetzt übrigens Artworks für uns. Al lernten wird über unseren Sänger Steve kennen, und das Wichtigste an dieser Konstellation ist die Tatsache, dass wir uns gut verstehen. Wir teilen viele Interessen und können bestens zusammenarbeiten. Das Songwriting stemmen zum Großteil Rob und ich, aber das Verständnis untereinander funktioniert generell blind. Wenn ich eine Idee weitergebe, kann ich davon ausgehen, dass man mir eine ehrliche Antwort gibt, also können wir stets das Optimum herauskitzeln.

Als Nintendo-Fans müsstet ihr eigentlich 8Bit-Core zocken ...

Der Hauptunterschied zwischen uns und diesen Nerds betrifft den Zweck, den wir mit dieser Bildersprache verfolgen, denn sie beschränkt sich auf den Bandnamen, Albumcover und zum Teil auch Songnamen, gerät aber nicht zum Selbstzweck. Eigentlich mag ich eine Menge dieser Bands, zum Beispiel Powerglove und so weiter, aber sie füllen vielmehr eine Nische und sind auf Gimmicks aus, wohingegen wir mit klassischem Hard Rock aufgewachsen sind, den wir nach wie vor lieben und selbst spielen möchten. Wir sind also eine schlichte Gitarrenband, die gelegentlich Bezüge zu Videospielen herstellt.

Bevorzugt ihr das EP-Format eigentlich?

Nun, wir spielen ja nicht die im herkömmlichen Sinn am leichtesten zugängliche Musik. Manchmal klingen wir harsch, dann schwebend, verfahren aber selten nach dem typischen Strophe-Refrain-Muster. Es ist einfach die Musik, die wir selbst gerne hören, denn offengestanden gibt es davon zumindest für mich heutzutage nicht viel. Wenn meine Songs auch andere Menschen ansprechen, ist das umso schöner, aber in erster Linie sind sie für mich selbst. Dass wir so viele EPs veröffentlichen, hat schlicht finanzielle Gründe, denn wir bleiben unabhängig und können trotzdem die höchstmögliche Qualität liefern, statt überhastet, weil das Aufnehmen Zeit und Geld kostet, viele schlechte Songs zu verbrechen.

Was wollt ihr ganz generell mit euren Texten ausdrücken?

Gute Frage ... Nun, sie sind recht metaphorisch, was mehrere Gründe hat: Zuallererst dient es dazu, Unschuldige beziehungsweise eben nicht so Unschuldige zu schützen, etwa eine Frau, der ich mit deutlichen Worten an den Karren fahren könnte. Zweitens sollen sich die Hörer natürlich selbst Gedanken über die Lyrics machen und frei interpretieren können. Für mich ist es interessanter, "We're driving 120 on a sheet of black ice" zu singen als "baby, I'm gonna love you even though we're probably gonna hurt each other", wie es allzu häufig im Radio geschieht. Ich vermittle also eine Botschaft, aber am Ende darf jeder frei wählen, was er herausliest. MEGATON HAMMER bedeuten, was immer ihr wollt.

Eure Musik mutet auch sehr hypnotisch an ...

Gut beobachtet - Das liegt wohl an unseren Einflüssen, für die man gerne dieses Unwort "Stoner Rock" anführt. Letztlich rührt der Effekt daher, dass das Einfache oftmals das Wirkungsvollste darstellt. Es geht nicht ums Angeben; man muss dem Song jeweils geben, was er verlangt. Manchmal ist das ein virtuoses Solo, dann ein schlichtes Riff oder heavy Dröhnen. Rob ist sehr wohl dazu in der Lage, die Finger auf dem Griffbrett rundgehen zu lassen, kann sich aber zurückhalten, wenn es angebracht ist. Dazu muss man in einer Band an einem Strang ziehen, und das tun wir.

Wo seht ihr euch selbst innerhalb einer wie auch immer gearteten Szene?

In unserer Gegend gibt es viele coole Bands, und für uns besonders erfreulich ist die Tatsache, dass wir mit Gruppen aus verschiedenen Genres auftreten können, seien es Metaller, Psych-Rocker oder wer auch immer sonst. Normalerweise entfremdet man Fans, wenn man sich nicht festlegt, aber bei uns ist zum Glück das Gegenteil der Fall, weil irgendwie jeder etwas an unserer Musik findet, solange er auf Rock steht.

Wie geht es weiter mit euch?

"I Am Error" wird jetzt von Ozium Records in Europa verlegt. Wir schreiben neue Songs und werden bald wieder ins Studio gehen. Solange wir Spaß an dieser Band haben und Leute damit ansprechen, geht es weiter mit MEGATON HAMMER, wohin es uns auch treiben mag. Vielen Dank fürs Interview; hoffentlich habe ich nicht zu lange gelabert.

Ach was ... Wir haben zu danken!

Andreas Schiffmann (Info)
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