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Interview mit Suidakra (21.06.2008)

Suidakra

SUIDAKRA haben am 25.4.2008 ihre neue DVD „13 Years of Celtic Wartunes“ veröffentlicht. Im Mai Spielen sie in Chicago auf dem Powerfest und begleiten dann noch einen Teil der Pagantour in den USA. Kurz zuvor hat sich Bassist Markus Zeit genommen, sich den Fragen von musikreviews.de zu stellen. Hierbei wurde neben der DVD auch über die Veränderungen in der Band und das neue Album gesprochen, das im November aufgenommen werde soll.

Einige unserer Leser kennen SUIDAKRA sicher noch nicht. Stell uns doch bitte kurz die Bandmitglieder vor und erzähl uns was ihr hauptberuflich macht.

Also Suidakra wurde 1994 gegründet. Wir sind zur Zeit drei feste Bandmitglieder. Das ist zum einen Arkadius, wenn du seinen Namen mal rückwärts liest, dann weißt du, warum wir Suidakra heißen. Er hat die Band ins Leben gerufen, spielt Gitarre und singt und ist in der Dienstleistungsbranche tätig. Lars, unser Schlagzeuger, ist seit 2001 dabei. Er ist Musiker von Beruf. Dann gibt’s noch mich, Markus, ich bin auch in der Veranstaltungsbranche tätig und spiele Bass. Dann haben wir noch unseren Livegitarristen Tim, der ist Sanitäter.

Ihr habt gerade die DVD „13 Years of Celtic Wartunes“ produziert. Wie kam es dazu und wer hatte die Idee? War das eine logische Konsequenz nachdem ihr zu Armageddon Music gewechselt seid?

Suidakra DVDDas hat nichts mit dem Wechsel zu Armageddon zu tun. Heutzutage - das ist ja kein Geheimnis - muss man in der Musikbranche neue Wege gehen. Eine DVD ist einfach total zeitgemäß und wir hatten diesen Gedanken auch schon länger. Die Frage war natürlich, was für eine Show nimmt man dafür. Wir hatten zuerst Wacken 2006 geplant, da wir eine gute Connection zum Festival haben, dort immer geile Stimmung herrscht und auch die technischen Gegebenheiten vorhanden sind. Das Material war auch schon im Kasten, nur halt noch nicht geschnitten und dann kam das Angebot, dass wir 2007 auf der großen Bühne spielen sollten. Das macht noch etwas mehr her. Deswegen bringen wir jetzt mit dem 2007er Material eine DVD raus.

In meinem Review zu eurer DVD schreibe ich ja, dass das WOA als Ort für eine DVD auch Nachteile hat. Wie siehst du das?

In der Tat könnte man es als Nachteil interpretieren, dass man, wenn man kein Headliner ist, nur 45 Minuten spielen kann. Wir haben das dadurch kompensiert, dass wir unsere Akustikshow mit auf die DVD gepackt haben und mit der Bonus CD das komplette Package abgerundet haben. Außerdem ist Wacken das größte Metalfestival der Welt und da können viele Leute schon mit dem Begriff etwas anfangen. Dadurch, dass wir am Tag gespielt haben, konnte man auch gut was sehen, anders als wenn man Headliner in einer Halle ist. Ich sagte ja schon, dass die technischen Voraussetzungen gegeben waren. Insofern haben die Vorteile die Nachteile klar überwogen. Wir haben die 45 Minuten auch komplett genutzt. Der Wackenteil ist schon der Hauptteil der DVD, aber es ist ja auch noch eine Menge anderes Material darauf, das SUIDAKRA mal aus einer anderen Perspektive zeigt und das war uns enorm wichtig.

Ich war damals bei dem Liveauftritt in Wacken dabei und hatte das Gefühl, dass in der Menge gar nicht so viel los war. Wäre es nicht sinnvoller gewesen, extra ein Konzert für die DVD zu organisieren, mit einer großen Menge an Die-Hard-Suidakra-Fans in der Crowd und dann dort richtig Gas zu geben?

Klar, das wäre natürlich auch eine Möglichkeit gewesen. Ich muss allerdings auch anmerken, dass ich das nicht so sehe, dass auf dem Wacken nichts los gewesen ist. Bei so einem weitläufigen Festival ist das nun mal so, dass morgens um 11 nicht wie Abends 60.000 Leute vor der Bühne stehen. Die Meisten kommen ja verständlicherweise nicht mal vor Mittags aus dem Bett. Es waren auf jeden Fall Die-Hard-Fans da, aber wir haben auch gemerkt, dass wir andere Leute animieren konnten mitzumachen und es sind im Laufe des Konzertes ja immer mehr Zuschauer geworden. Die Stimmung wurde auch immer besser. Wir haben auch nicht mit Fotoshop aus 5 Leuten 5000 gemacht und ich denke, es kommt auf der DVD auch so rüber, wie wir es erlebt haben. Wir haben vor allem auch gar nicht soviel erwartet. Ich habe auch schon ganz andere Bands morgens um 11 erlebt, das ist ja auch nicht mein erstes Wacken, da war schon viel weniger los. Wir sind also total zufrieden. Viele Fans schreiben uns jetzt noch über MySpace oder unser Gästebuch, dass sie uns da das erste Mal gesehen haben und toll fanden. Dass wir Gas gegeben haben, ist übrigens Standard. Wir geben immer Gas, egal ob da jetzt 5 oder 5000 Leute im Publikum sind. Wir haben auch Spaß dabei und ich denke, dass sieht man uns auch an, wenn wir da auf der Bühne stehen.

Anfang 2007 hat Arkadius in einem Interview mit einem spanischen Magazin gesagt, dass Ihr mit Songwriting beschäftigt seid. Weiterhin habe ich gelesen, dass ihr für Ende 2008 ein Studiotermin habt. Stehen die Pläne noch?

Das steht noch. Studio ist für November / Dezember gebucht. Wir sind in den letzten Zügen, was das musikalische Songwriting angeht und fangen jetzt so langsam mit den Texten an. Es ist natürlich so, dass Marcel ausgestiegen ist und er war unser Haupttextschreiber. Ich habe zwar auch schon mal ein paar Texte geschrieben, aber das war nur eine Ausnahme. Jetzt mussten wir uns was Neues überlegen. Haben wir auch - wir haben da noch so einen Trumpf im Ärmel, aber mehr möchte ich dazu an dieser Stelle nicht verraten. Wir sind auf jeden Fall guter Dinge, so dass dann hoffentlich auch Anfang 2009 das neue Album rauskommt. Diesmal dann über Wackenrecords@tv, denn Armageddon wird es in der bisherigen Form nicht mehr geben.

Wird es wieder ein Konzeptalbum oder willst du das auch noch nicht verraten?

Ich möchte dir verraten, dass es ein Konzeptalbum werden wird.

Spielt Arkadius beide Gitarrenparts ein, oder wird im Studio evt. der neue Livegitarrist Tim einspringen?

Nein, so wie es aussieht, spielt Arkadius die Gitarren alleine ein. Wir schreiben die neuen Songs eben zu dritt, da ist Arkadius für die Gitarren zuständig und wird dann auch die Gitarren im Studio einspielen.

Kannst du uns ein Vorgeschmack geben, welches Thema ihr dieses Mal musikalisch untermalen wollt? Wann kann man ein erstes Preview auf MySpace oder Youtube hören?

Ein erstes Preview wird noch dauern. Wir müssen die Songs ja erst mal aufnehmen. Außerdem wird das zusammen mit der Promotion geschehen und da macht es auch wenig Sinn, zwischendurch irgendeinen Songfetzen mal ins Internet zu stellen. Das wird irgendwann kurz vor dem Releasedate passieren. Wir bleiben irgendwo in der keltischen, mystischen Ecke, aber es wird diesmal eher Irisch werden. Sowohl musikalisch, als auch vom Konzept her, aber das muss reichen an dieser Stelle.

Wird es wieder Dudelsäcke von Axel Römer geben oder ist das noch nicht klar?

Wir haben uns da einige Spezialitäten ausgedacht, die auf der neuen Platte zu trage kommen sollen. Wir sind noch nicht ganz fertig, was die Feinheiten angeht. Also so Sachen, was für Instrumente an welchen Stellen kommen, aber es wird Überraschungen geben, was die Instrumentierung angeht.

Arkadius erwähnte in einem Interview zu eurem aktuellen Album Caledonia, dass es zwar historisch angehaucht ist, aber auch sehr frei ist und Vieles Fantasie ist. Wird das auf den zukünftigen Konzeptalben so bleiben?

Suidakra CaledoniaCaledonia hat eben auf dem Mythos der Pikten, den schottischen Ureinwohnern basiert. Da ist nicht viel schriftlich überliefert, wenn dann nur aus der Sicht der Römer. Die Pikten waren ja nur so ein Wald und Wiesen-Volk und die haben halt nichts aufgeschrieben. Marcel hat sich damals die Freiheit genommen, ein bisschen was dazuzudichten und in dem Stil wird das auch weitergehen.

Ihr habt jetzt eure ersten Auftritte in den USA. Ist das etwas anderes oder auch nur eine weitere Tour?

Nein, das ist auf jeden Fall etwas ganz besonderes. Eigentlich wie jedes Mal, wenn wir in einem neuen Land gespielt haben. Vor 2 ½ Jahren haben wir ja das erste Mal in Russland gespielt und das war geil. Denn jedes neue Land ist für uns ein Schritt nach vorne, nach dem Motto: „Hey da waren wir noch nicht“. Da wollen wir natürlich auch Land und Leute kennen lernen, was natürlich im Rahmen einer solchen Tour leider nur begrenzt möglich ist. Man hat Soundcheck und man reist viel rum, man spielt abends, man ist dann morgens kaputt... Aber man bekommt schon viel von der Stimmung im Land mit, wenn man sich mit den Menschen unterhält und das ist immer eine richtig tolle Sache. USA ist natürlich was besonderes, denn es gibt eine große Metalszene und viele Bands, die wir selbst gut finden, kommen von dort. Wir werden gerade wegen der Tour viel auf MySpace angeschrieben. Das ist also nicht 08/15, sondern was ganz besonderes.

Das Powerfest, auf dem ihr in den USA auch spielt, hat am ersten Tag das Lineup der Pagantour, die ihr eine Zeit lang begleitet. Warum spielt ihr erst am dritten Tag des Festivals?

Das hat organisatorische Gründe. Powerfest hat uns zu erst für die Festivalshow gebucht. Wir dachten uns dann, wenn wir eh schon rüberfliegen, was ja immer mit Kosten verbunden ist, dann können wir das auch nutzen um ein bisschen zu touren. Zuerst wollten wir etwas eigenes kleines auf die Beine stellen, das hätte auch geklappt, aber dann ergab sich die Gelegenheit mit der Paganfest Tour. Für die Zeit, die wir eingeplant hatten, sind wir dann eben bei dieser Tour dabei. Samstag ist auf jeden Fall der bessere Tag für das Powerfest, denn es ist Wochenende und wir spielen zwei Bands vor dem Headliner Testament. Somit wird das schon eine Ecke imposanter sein, im Vergleich zum Donnerstag beim Paganfest. Trotzdem sind wir dann ab Seattle bei der Pagantour dabei und das wird ein richtig cooles Erlebnis sein, vor lauter Leuten zu spielen, die uns und unsere Musikrichtung mögen und darauf brennen, uns zu sehen.

Warum seid ihr nicht in Europa bei der Paganfest Tour dabei gewesen?

Es ist nicht so, dass man da ankommt und sagt: „Wir sind jetzt bei der Tour dabei!“ und man ist dabei. Da steckt eine ganze Menge Planung und Organisation dahinter. Vor allem aber auch das wichtigste - also nicht für uns aber für die Organisatoren der Tour - das Geld. Eine Tour kostet Geld und die Organisatoren hoffen, dabei nicht drauf zu zahlen. Somit ist es meistens so, dass man für eine Tour gebucht wird. Die Paganfest-Tour ist so geplant worden, wie sie jetzt stattfindet und da hat uns keiner gefragt. Aber selbst wenn, wäre der Zeitpunkt nicht so gut gewesen. Klar, zum DVD Release hätte das schon gut gepasst, aber wir planen erst mit dem nächsten Album wieder auf Tour zu gehen. Da wir alle arbeiten, müssten wir uns auch Urlaub nehmen, von daher hätte das nicht funktioniert.

Da du gerade finanzielle Dinge angesprochen hast, würde ich dich gerne zu dem schwachen Dollar befragen. Der Kurs ist ja nicht gerade toll, wenn man etwas verkaufen möchte. Habt ihr Angst, dass ihr auf Grund des schwachen Dollarkurses zu wenige Einnahmen im Merchandise bekommt und die Tour somit ein Verlustgeschäft wird?

SuidakraHaben wir nicht, das ist ziemlich gut geplant. Ein großer Vorteil ist, dass wir auf die fertig geplante Tour aufspringen und da halt mal sechs Shows mitspielen. Der Dollarkurs steht für uns trotzdem gut, da wir unser Merchandise in den USA produzieren werden. Außerdem werden wir uns neue Instrumente kaufen, wenn wir drüben sind. Dafür müssen wir natürlich wegen des schwachen Dollars weniger bezahlen als hier.

Wird es, wenn das neue Album kommt, in 2009 eine großflächige Deutschland bzw. Europatour mit SUIDAKRA als Headliner und vielen Festivalauftritten geben?

Das ist noch nicht abzusehen. Zusammen mit unserer Booking-Agentur wollen wir natürlich einen Schritt nach vorne gehen. Doch das muss nicht unbedingt eine Headliner-Tour sein. Man muss gucken, was eine Band weiterbringt. Natürlich kann man als Headliner spielen und ich bilde mir jetzt nichts darauf ein, aber man ist als Headliner schon die wichtigere Band an so einem Abend. Nur man erreicht nicht unbedingt neue Leute. Für uns ist es momentan wichtiger, unsere Fangemeinde zu vergrößern und da kann es besser sein, als Opener auf einem Konzert zu spielen zu dem halt unheimlich viele Leute hinkommen. So wie das dieses Jahr auf dem Wacken der Fall war. Wo Leute kamen und sagten, dass sie uns nicht kannten, es aber supergeil war. Unsere Bookerin knüpft da gerade die ersten Kontakte und es soll schon eine größere Runde durch Europa sein.

Woher kennt ihr Axel Römer euren Dudelsackspieler? Habt ihr nach einem gesucht oder ist er ein langjähriger Freund?

Axel habe ich gefunden und zwar im Internet. Wir wollten auf „Comand to Charge“ Dudelsack einspielen. Ich habe mich einfach im Internet auf die Suche begeben und habe ihn dann in irgendeinem Forum gefunden. Nachdem ich ihn angeschrieben hatte, wollte er sich die Sachen mal anhören. Unser Material hat ihm, obwohl er kein Metaller ist, so gut gefallen, dass er sagte: „Klar, bin ich dabei!“ Da hat sich auch ne echte Freundschaft entwickelt. Wenn er Zeit hat, ist er bei den Shows dabei. Axel spielt beruflich Dudelsack aber zu seinen normalen Preisen könnten wir den Kollegen nicht bezahlen. Ihm macht das halt auch mal Spaß, und einfach mal auf dem Wacken spielen ist natürlich auch für Ihn was Besonderes.

2000 hat euch Marcel verlassen um sich auf Songwriting zu konzentrieren. Im November 2007 dann wieder wegen seines Jobs.

Das stimmt nicht so ganz, ich korrigier dich da mal. Marcel hat die Band das erste Mal nicht wegen Songwriting verlassen, sondern er ist einfach nicht der Typ, dem das viele Touren und Rumreisen besonders Spaß macht. Er hatte auch angefangen zu studieren, und privat war es nicht so toll. Aber musizieren war halt doch noch sein Ding, deswegen hat er dann Suidakra weiterhin beim Songwriting unterstützt. In 2006 hat er bei einer Show für ein paar Songs mitgespielt und wieder Spaß gehabt. Außerdem haben sich ja auch die Umstände geändert. Jetzt haben sich allerdings wieder ein Paar Dinge ergeben. Marcel hat sich selbstständig gemacht und hat im Prinzip zu wenig Zeit für uns gehabt. Dadurch hat er uns gebremst und er wollte nicht bremsen, also war es für uns alle besser, wieder getrennte Wege zu gehen. Die ganze Zeit, in der er dann so halbes Mitglied war, mussten eventuell Shows ausfallen, also wir brauchten einen Livegitarristen, deswegen war es sinnvoll jetzt endgültig einen Schlussstrich zu ziehen.

Auf dem Akustikkonzert der DVD spielt Marcel durch den permanenten Gesang quasi die Hauptrolle ist das nicht ärgerlich?

Nein, wir arbeiten daran, den Gesang anders einzubringen. Arkadius singt clean mit. Unser Livegitarrist auch. Ich werde anfangen zu singen, auch wenn ich mich da bisher immer ein wenig zurückgehalten habe. Die DVD soll ja auch die Bandgeschichte wiederspiegeln, so haben wir ja auch probiert, die Greatest Hits in den 45 Minuten auszuwählen. Auch in der Akustiksession haben wir versucht, einfach mal ein paar Sachen zusammen zu fassen, und das ist ein großer Teil von Suidakra. Da hat Marcel eine wichtige Rolle gespielt, und dem wird die DVD gerecht. Es geht aber trotzdem weiter und somit finde ich das mit Marcel jetzt auch nicht unpassend. Wir könnten natürlich das Akustikset noch mal aufnehmen, aber jetzt steht erst mal die Platte im Vordergrund.

Tim Siebrecht wird euer neuer Live Gitarrist. Warum ist er noch nicht voll in die Band integriert? Wird das noch passieren oder ist das ausgeschlossen?

Das ist nicht ausgeschlossen. Tim hat schon auf früheren Alben ein paar Lieder in den Backingvocals mit eingesungen. Als Tim jetzt dazu gekommen ist, musste er erst mal die anderen Songs lernen. Wir haben aber schon mit dem Songwriting begonnen. Das ist ein örtliches Problem. Arkadius wohnt in Würzburg, Lars und ich wohnen hier in Düsseldorf und Tim kommt aus Hamburg. Schon ohne Tim ist das immer ein riesiger Aufwand, sich zu treffen. Arkadius arbeitet zu Hause am Computer mit den Songs. Tim ist halt noch nicht integriert. Aber das ist nicht schlimm. Wir kommen gut voran. Es ist auch noch keine Notwendigkeit da, dass wir sagen, Tim muss auf dem neuen Album unbedingt Gitarre spielen. Es ist sowieso so, dass wir im Studio spielen, was wir können. Es ist also nicht so, dass bei uns jeder verbissen seine Stimme spielt, sondern wenn jemand sagt, dass er da noch eine gute Idee hat, dann spielt er das ein. Für uns ist nämlich die Qualität der Platte und das Resultat wichtiger, als egozentrische Alleingänge. Somit sehen wir nicht die Verpflichtung, dass Tim eine Rolle bei dem Album spielt. Er wird sicher mal im Studio vorbeischauen und wenn’s passt, spielt er was ein. Aber das ist nicht im Vordergrund.

Wie oft trefft ihr euch denn, um wirklich proben zu können? Mit der räumlichen Verteilung ist das ohne Tim ja schon sicherlich kompliziert.

SuidakraWir treffen uns alle zwei bis drei Wochen. Der Vorteil ist einfach, dass es nicht mehr so mau wie früher läuft. Damals, als wir noch alle in der Gegend gewohnt haben, gab es sehr viele Proben, bei denen man einfach nur so rumhing. Das ist sicher so, wie bei ganze vielen anderen Bands. Da hat dann mal jemand einen schlechten Tag und man macht halt nichts, wird demotiviert und geht wieder nach Hause. Das ist jetzt gar nicht mehr so, jeder arbeitet zu Hause schon an den Sachen. Wir nehmen ein paar Sachen im Proberaum schon auf, wir haben da so ein kleines Studio. An so einem Wochenende proben wir jetzt immer von Freitag bis Sonntag, das ist jetzt immer viel intensiver. Man hat da schon was im Kopf, jeder weiß, woran er was arbeiten will.

Auf Eurer Webseite kann man lesen, dass alle Bandmitglieder Jacky Cola als Lieblingsgetränk haben. Ist das Zufall oder gibt es bei euch eine lange Tradition Jacky Cola im Proberaum zu schlürfen?

Nein, da gibt es keine Tradition. Wir haben einfach einen guten Geschmack. Wir trinken bei den Proben auch kaum Alkohol. Klar mal ein Bier, aber es nicht so, wie in anderen Bands in denen ich schon gespielt habe. Wir sind immer nüchtern. Wenn wir abends weggehen und Party machen, da gibt’s dann schon mal einen Jacky.

Du und Lars, ihr sagt ja, dass Arkadius euer Lieblingskomiker ist. Wie kommt das dazu?

Na, da müsstest du den Kollegen besser mal persönlich kennen lernen. Ich weiß nicht, Arkadius hat so einen Hang unfreiwillige Slapsticks hinzulegen, wenn ich das mal so umschreiben darf. Ihm passieren halt immer Sachen, über die man sich amüsieren kann. Aber er ist jetzt kein professioneller Komiker.

Aber du kannst eine Geschichte dazu erzählen?

Ja, da muss ich mal ein bisschen nachdenken. Was kann ich denn da in dieser Stelle mal am Besten erzählen? Zum Beispiel sind seine Ansagen immer eine Story für sich. Lars und ich schauen uns da immer an und denken, wie hat er das denn jetzt gemeint? Das kann man schwer beschreiben. Da gibt es schon bessere und schlechtere was den Slapstick-Charakter angeht. Manche Ansagen sind schon kultverdächtig. Arkadius ist halt immer mal für einen Lockeren Spruch auf der Bühne bereit.

Wo in Düsseldorf findet man euch denn, wenn ihr mal feiern geht?

Wir sind gar nicht so viel unterwegs, man wird ja auch älter. Wir sind natürlich viel in der Altstadt. Das ist ja die längste Theke der Welt, da ziehe ich mit Lars schon mal durch die Kneipen. Dann gibt es hier in Düsseldorf noch das Papidoux, das ist eigentlich die angesagte Metalkneipe hier in Düsseldorf, in der wir uns schon ab und zu mal sehen lassen. Wir gehen nicht zwingend in Metalclubs. Ansonsten das Underground oder die Live Music Hall in Köln.

Eine Frage speziell an dich. Auf der Live DVD erzählst du dass du Bassspieler wurdest, weil du Arkadius Auto gegen die Wand gefahren hast.

Haha, ja das stimmt. Also es ist so, dass ich mit Lars eigentlich in einer Death-Metal-Band Gitarre gespielt habe. Die Band gibt es nicht mehr und Lars ist irgendwann danach bei Suidakra eingestiegen. Wir hatten halt noch Kontakt und Suidakra hat noch einen Bassisten gesucht. Ich hatte meine Gitarre aber noch, eine USA Jackson Randy Roads und dann ist das kleine Missgeschick mit dem Auto passiert, worauf ich jetzt gar nicht näher eingehen will. Dann musste man mal ein bisschen Kohle zusammenkratzen und dann habe ich meine Gitarre verkauft. Ich hatte noch eine und ich bin ja jetzt auch Bassist. Auf der DVD war das eher lustig gemeint. Das hatte schon alles seine Richtigkeit

Was möchtest du unseren Lesern noch mitgeben?

Eigentlich ist es Standard, dass ich allen Menschen empfehlen will, mal ein Ohr für Suidakra zu riskieren. Es ist ja schon eine Band die es vom Stil nicht alle Tage gibt und wer melodischen Metal mit ein bisschen Folklore mag, der soll mal auf unserer MySpace-Seite gehen und sich ein paar Titel anhören. Ich hoffe es gefällt dem ein oder anderen neuen Fan.

 <span style="font-style: italic;">René Pickhardt</span>

Gast-Rezensent (Info)
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