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Interview mit Prowlers (23.09.2013)
Die Band gibt geschlossen Erhellendes zu ihrer Konzert-Nachlese "Prowlerslive" zum Besten und rekapituliert als unbeschriebenes Blatt in Sachen Prog ihre lange Historie für uns.
Erzählt uns mal was über euren musikalischen Werdegang.
PROWLERS wurden 1985 von Keyboarder Alfio Costa und Laura Mombrini gegründet, um Classic Rock zu spielen, Sachen wie “Stairway To Heaven” oder “Wonderful Tonight”. Dann integrierten wir immer mehr eigene Stücke im Spannungsfeld zwischen Blues und Psych. Lauras Stimme ist wohl unsere hauptsächliche Eigenheit, weil sie so besonders und ätherisch klingt, ein Kontrast zum Rock-Basis und den langen Instrumentalpassagen. Nach ein paar Demo-Tapes unterschrieben wir einen Vertrag beim italienischen Label Mellow Records und brachten 1993 unser Debüt "Morgana" heraus. Dabei handelte es sich praktisch um eine auf CD transferierte Kassette, welche die erste Phase von PROWLERS widerspiegelt, da wir stark von PINK FLOYD beeinflusst waren. Auf dem Album "Mother and Fairy" wurden wir gegen 1995 proggiger, umso mehr noch mit "Sweet Metamorfosi" 1997. Diese Scheibe gilt für viele als unser Meisterwerk. Darauf gaben wir die englische Sprache auf und brachten nur noch italienische Texte zu Gehör. 1998 lösten wir uns aus Gründen auf, die wir jetzt nicht mehr erörtern müssen, jedenfalls fanden wir 2011 wieder zusammen. Laura und Alfio hatten erste Songs geschrieben, die sich mit ihren Träumen befassten, und als wir ein komplettes Album zusammenstellen konnten, wurde es von Mellow Records veröffentlicht: "Sogni In Una Goccia Di Cristallo". Leider ist es im Lauf der Zeit schwierig geworden, in Italien mit dieser Musik live aufzutreten, also organisierten wir eigens dazu ein Event, "Talismano In Una Goccia Di Cristallo" gemeinsam mit dem Harfenisten und Komponisten Vincenzo Zitello. Den Mitschnitt gibt es nun eben in Form von "Prowlerslive", das wir selbst produziert haben, wobei nichts an den Aufnahmen verändert wurde, also ist die Live-Atmosphäre auch auf der CD gegeben.
Warum singt ihr nun wie so viele italienische Progger in eurer Muttersprache?
Dass wir zu Beginn englische Texte hatten, war unserer Liebe für bristischen Rock aus den Siebzigern geschuldet, sonst nichts. Aus Erfahrung kamen wir zu dem Schluss, es sei natürlicher, beim Italienischen zu bleiben.
Wisst ihr noch mehr über Vincenzo und "Talismano In Una Goccia Di Cristallo" zu berichten?
Zitello ist vor allem ein sehr guter Freund von uns, aber auch ein fantastischer Musiker, der weltweit zu den besten Harfenspielern zählt. Sein letztes Album hieß "Talismano", und daraus ergab sich eingedenk des Titels unserer jüngsten Platte eben der Titel der Veranstaltung. Sie fand im November 2012 statt, und zwar in einem Theater, wo wir beide Scheiben in ihrer Gesamtheit aufführten. Nach 13 Jahren Funkstille war es schöne, so viele Freunde wiederzusehen, wir gerieten völlig aus dem Häuschen!
Wie habt ihr die Songs ausgewählt?
"Prowlerslive" gibt einen Überblick unseres Schaffens wider, viele neue Tracks zwar, aber auch von jedem der früheren Alben etwas. Dazu haben wir neue italienische Texte zu "I See Love In Your Eyes" von "Morgana" verfasst, woraus sich "Guardando Dentro Te" ergab, nicht zu vergessen, dass wir "Sweet Metamorfosi" verkürzt wiedergaben, unser bekanntestes Werk. Bei der Auswahl haben wir uns schlicht untereinander abgesprochen.
Was könnt ihr über eure Gäste Stefano Piazzi und Flavio Costa sagen?
Stefano gehört wieder dazu und ist unser allererster Gitarrist gewesen. Er spielte "Morgana" und "Mother And Fairy" ein, verließ uns aber 1995 aus persönlichen Gründen. Flavio war danach unser Klampfer und spielte auch schon auf "Mother", also hatten wir damals zwei Gitarristen bis zum Split 1998. Zunächst waren sowohl Stefano als auch Flavio nur Gäste auf "Sogni", doch danach wollte Stefano dauerhaft bleiben und sich als Komponist einbringen, was uns sehr freute.
Wie erklärt ihr euch das kleine Revival, das der italienische Prog momentan erfährt?
Davon bekommen wir ehrlich gesagt nichts mit. Es gibt zwar wieder mehr Bands, die sich dem Progressive Rock verschrieben haben, aber ein großes Forum haben sie nicht. Außerdem gibt es Wiedervereinigungen alter Bands, aber weniger wirklich neue Musik. Unter den Newcomern befinden sich sehr viele starke Bands, denen die gegenwärtige Live-Situation aber nicht gerade in die Hände spielt, also bleibt es für sie vorwiegend bei Studioalben.
Und wie geht es bei euch weiter?
Das Wichtigste für uns ist unsere Freundschaft. Gerade sind wir wieder im Studio und nehmen ein neues Album auf. "Mondi Nuovi" wird es heiß, und für uns ist es abenteuerlich spannend, weil es sich von allen bisherigen Sachen unterscheidet, die wir gemacht haben. Hoffentlich bekommen wir auch Konzerte auf die Reihe, nicht nur hier in Italien. Am Ende kommt es darauf an, dass wir unsere Musik weiter lieben, und es wäre schön, wernn auch andere Menschen dies täten.
Ein schönes Schlusswort, vielen Dank!