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AMORPHIS + SOILWORK Co-Headliner Tour 2019 - Essigfabrik, Köln - 02.02.2019
AMORPHIS | SOILWORK Co-Headliner-Tour 2019
Support: NAILED TO OBSCURITY, JINJER
Nach der Veröffentlichung ihres bärenstarken Albums „Queen Of Time“ im Mai des vergangenen Jahres, war es nur eine Frage der Zeit, bis die Melodic Progressive Metaller von AMORPHIS die Straßen der europäischen Highways erneut unter die Räder ihres Nightliners nehmen würden. Die als großartiger Live-Act gerühmte Band tritt nach Aussage ihres Gitarristen Esa Holopainen unter der Maßgabe an, die Liveproduktion auf ein neues Level heben zu wollen. Man durfte also gespannt sein, wie sich dieses Ansinnen in der Realität umsetzen ließe.
Dass diesem Event durch einen Co-Headliner vom Kaliber SOILWORKs noch größere Bedeutung zukommen würde, war spätestens mit der Tourankündigung klar, die die Fans beider Bands quasi elektrisierte, denn das würde bedeuten, dass die Jungs um Chefgrowler Björn "Speed" Strid ebenfalls mit neuem Material auf Tournee gehen würden. Doch damit nicht genug, wurden kurzerhand in Gestalt von JINJER und NAILED TO OBSCURITY noch zwei Supports engagiert, die es amtlich krachen lassen würden. Es war also alles für einen großartigen Abend angerichtet.
Den Anfang machen die Melodic-Death-Doom Metaller von NAILED TO OBSCURITY, denen man den Spaß, in der ausverkauften Essikfabrik eröffnen zu dürfen, deutlich anmerkt. Shouter Raimund Ennenga hat neben seiner sympathischen Bühnenpräsenz auch gesanglich einiges zu bieten und versteht es, das Publikum selbst zu diesem frühen Zeitpunkt in Feierstimmung zu versetzen. Ein sehr stimmiger Auftritt, der sich extrem kurzweilig gestaltet und mit viel Beifall bedacht wird.
Line-Up NAILED TO OBSCURITY:
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Raimund Ennenga - Vocals
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Jan-Ole Lamberti - Guitar
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Volker Dieken - Guitar
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Carsten Schorn - Bass
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Jann Hillrichs – Drums
NAILED TO OBSCURITY Facebook-Page
Danach geht die Party mit den Groove/Progressive Metallern JINJER in die nächste Runde. Die Band aus der Ukraine um Frontfrau Tatiana Shmailyuk liefert einen starken Auftritt, der wieder einmal beweist, dass es in allen Teilen der Welt Musiker gibt, die mehr für die Völkerverständigung tun als so mancher Politprofi. Neben der druckvollen Band glänzt die Lady mit starken Growls und einem mehr als annehmbaren Cleangesang, der in stetem Wechsel dargeboten, das Markenzeichen der Band darstellt. Das kurzweilige Set wird in der Essigfabrik mit lang anhaltendem Applaus quittiert.
Line-Up JINJER:
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Tatiana Shmailyuk – Vocals
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Roman Ibramkhalilov – Guitars
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Eugene Kostyuk – Bass
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Vladislav Ulasevish - Drums
Nun aber ist es an der Zeit, den ersten Headliner des Abends auf die Bühne zu schicken. SOILWORK, die Jungs um Sänger Björn Strid haben selbstverständlich ihr neues Werk „Verkligheten“ im Gepäck und freuen sich diebisch, die Essigfabrik mit ihrem bisherigen Karrierehighlight zu konfrontieren. Die Reaktion des Publikums ist denn auch entsprechend euphorisch. Die Titel zünden unter Livebedingungen hervorragend und heben die Stimmung in der Halle noch weiter an. Neben den immensen Growls beeindrucken insbesondere die cleanen Passagen, die zuckersüße Melodien ans Scheinwerferlicht fördern und die Fähigkeit der Band unterstreichen, neben zwingenden Kompositionen, die richtige Mischung aus Hooks und Härte kreieren zu können. Ein bärenstarker Gig.
Line-Up SOILWORK:
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Björn "Speed" Strid - Vocals
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Sven Karlsson - Keyboards
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Bastian Thusgaard - Drums
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Sylvain Coudret - Guitar
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David Andersson – Guitar
Nach dem wohlverdienten Applaus gibt es nach der Umbaupause dann den zweiten Headliner auf die Ohren. AMORPHIS, ein Urgestein der Szene, das im Laufe der seit 1990 andauernden Karriere schon die eine oder andere Wandlung durchgemacht hat, entert unter den Ovationen der Zuschauer die Bühne der Essigfabrik. Los geht’s mit „The Bee“ und „Golden Elk“ vom aktuellen Album „Queen Of Time“. Sofort ist die Stimmung in der Halle auf dem Siedepunkt, denn die Mischung aus harten Riffings der Stromgitarren, starken Growls, flirrenden Keyboards und hymnischen Melodien, ist stimmig und wird auch im neuen Material bis zur Perfektion herausgearbeitet. Der Sound ist hervorragend und bietet ein Hörerlebnis besonderer Qualität.
Im Anschluss an das grandiose „Silver Bride“ mit ausladendem Intro gibt es auf der Bühne eine kleinere Diskussionsrunde, in der sich Tomi Joutsen und Esa Holopainen ersteinmal darüber klar werden müssen, auf welchem Longplayer „Bad Blood“ zu finden ist. Man einigt sich richtigerweise auf „Under The Red Cloud“ und Joutsen kommentiert den (gespielten?) Blackout lapidar mit den Worten: „Too much headbanging, too much travelling“.
In der Folge rocken die Finnen wie entfesseltet durch die weiteren Titel der Setlist. Das brachiale „Heart Of The Giant“, ebenfalls vom aktuellen Album, bietet neben dem epischen Intro eine knallharte Strophe, die durch einen weiteren, brillanten Chorus versüßt wird. Einfach genial. „Hopeless Days“ vom 2013er „Circles“-Album, sowie der Klassiker „Black Winter Day“ vom 94er „Tales From The Thousand Lakes“ beschließen das reguläre Set.
Die Finnen kommen allerdings für eine lautstark geforderte Zugabe zurück und verlangen der Essigfabrik mit „Death Of A King“ und „House Of Sleep“ nochmals alles ab. Danach ist Schluss und während sich AMORPHIS noch ausgiebig feiern lassen, mache ich mich auf den Heimweg von einem denkwürdigen Abend, der alles gehalten hat, was man sich im Vorfeld erhofft hatte.
Line-Up AMORPHIS:
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Tomi Joutsen - Vocals
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Esa Holopainen - Guitars
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Tomi Koivusaari - Guitar
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Santeri Kallio - Keyboards
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Olli-Pekka Laine - Bass
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Jan Rechberger – Drums