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Anathema - Markthalle / Hamburg - 18.10.2008
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Unter Klaustrophobie leiden muss man nicht, als die französischen New Artrocker DEMIANS die Bühne erklimmen. Die Anzahl der Zuschauer ist noch recht übersichtlich – das Trio wird aber dennoch freundlich empfangen, sogar ein Fan im Demians-Shirt hat sich in die Hamburger Markthalle verirrt. Steven Wilson soll ein großer Befürworter dieser Band sein, wozu passt, dass der DEMIANS-Sound einige Parallelen zu PORCUPINE TREE aufweist. Als Vorband für Anathema sind die Franzosen vielleicht nicht die beste Wahl – die etwas sperrigen Arrangements leiden unter einem viel zu dumpfen Sound, so dass die Bässe fast alles überdecken und in den ersten Reihen durch physischen Druck beinahe Herzrhythmus-Störungen hervorrufen. Trotzdem werden die meisten Songs artig beklatscht und am Ende ertönen sogar ein paar „We want more“-Rufe.
Nach kurzer Umbauphase ertönt als Intro das wunderschöne „Parisienne Moonlight“ vom Band. Eine Gänsehautstimmung wird erzeugt und eine immense Erwartungshaltung. Das letzte Album der Briten liegt nun schon satte fünf Jahre zurück und allzu häufig bekam man Vincent Cavanagh und seine Mannen auch nicht auf den Bühnen zu Gesicht. Das neue Album („Horizons“) wird erst Ende des Jahres erscheinen – und so müssen ANATHEMA ohne einen aktuellen Longplayer im Rücken die Bühne entern. Die Beleuchtung ist spärlich und treibt den Fotografen, der nicht mit den lichtstärksten Objektiven ausgestattet ist, in den Wahnsinn. Der Sound ist aber gleich um ein Vielfaches besser, angenehm druckvoll, selten zu basslastig und auch der Gesang ist ordentlich abgemischt. Bei den ruhigen Passagen ist das eh kein Problem, aber auch, wenn es einmal härter zur Sache geht, ist Vincents Stimme zumeist gut herauszuhören.
Dieser Konzertabend macht deutlich, dass fünf Jahre ANATHEMA-Entzug entschieden zu viel sind. Welche andere Band verbindet todtraurige, zum Heulen schöne Melodien derart gekonnt mit harten Doom-Riffs und atmosphärischen PINK FLOYD-Sounds? Die Band konzentriert sich eher auf die letzten vier Alben und scheint vor Spielfreude nur so zu bersten: Das entrückte Grinsen Danny Cavanaghs an der Leadgitarre spricht da Bände, die Ansagen Vincents, teilweise erstaunlich akzentfrei auf Deutsch vorgetragen, heizen die Stimmung weiter positiv auf. Melancholisch rockende Abgehnummern wie „Fragile Dreams“ halten sich angenehm die Waage mit ruhigen Schwebesongs der Marke „Are You There“, die von Danny solo auf der Bühne mit akustischer Gitarre vorgetragen werden. Neben einigen Doom-Brechern aus der älteren Vergangenheit der Band ist auch die im Duett präsentierte Unplugged-Version „One Last Goodbye“ ein Höhepunkt, der zu Tränen rührt.
Über zwei Stunden spielen ANATHEMA leidenschaftlich und mitreißend, durch und durch sympathisch und bestens aufeinander abgestimmt. Ein Eintrittspreis von 24 Euro an der Abendkasse ist in der heutigen Zeit durchaus fair, T-Shirt-Preise von 15 Euro sowieso. Schade ist nur, dass die Markthalle nicht proppevoll, sondern bloß gut gefüllt ist. Diese wundervolle Band hat da eindeutig mehr verdient! Und jetzt werden die Klassiker der Band hervorgekramt, um die Wartezeit bis „Horizons“ zu überbrücken.
Nils Herzog (Info)
Nach kurzer Umbauphase ertönt als Intro das wunderschöne „Parisienne Moonlight“ vom Band. Eine Gänsehautstimmung wird erzeugt und eine immense Erwartungshaltung. Das letzte Album der Briten liegt nun schon satte fünf Jahre zurück und allzu häufig bekam man Vincent Cavanagh und seine Mannen auch nicht auf den Bühnen zu Gesicht. Das neue Album („Horizons“) wird erst Ende des Jahres erscheinen – und so müssen ANATHEMA ohne einen aktuellen Longplayer im Rücken die Bühne entern. Die Beleuchtung ist spärlich und treibt den Fotografen, der nicht mit den lichtstärksten Objektiven ausgestattet ist, in den Wahnsinn. Der Sound ist aber gleich um ein Vielfaches besser, angenehm druckvoll, selten zu basslastig und auch der Gesang ist ordentlich abgemischt. Bei den ruhigen Passagen ist das eh kein Problem, aber auch, wenn es einmal härter zur Sache geht, ist Vincents Stimme zumeist gut herauszuhören.
Dieser Konzertabend macht deutlich, dass fünf Jahre ANATHEMA-Entzug entschieden zu viel sind. Welche andere Band verbindet todtraurige, zum Heulen schöne Melodien derart gekonnt mit harten Doom-Riffs und atmosphärischen PINK FLOYD-Sounds? Die Band konzentriert sich eher auf die letzten vier Alben und scheint vor Spielfreude nur so zu bersten: Das entrückte Grinsen Danny Cavanaghs an der Leadgitarre spricht da Bände, die Ansagen Vincents, teilweise erstaunlich akzentfrei auf Deutsch vorgetragen, heizen die Stimmung weiter positiv auf. Melancholisch rockende Abgehnummern wie „Fragile Dreams“ halten sich angenehm die Waage mit ruhigen Schwebesongs der Marke „Are You There“, die von Danny solo auf der Bühne mit akustischer Gitarre vorgetragen werden. Neben einigen Doom-Brechern aus der älteren Vergangenheit der Band ist auch die im Duett präsentierte Unplugged-Version „One Last Goodbye“ ein Höhepunkt, der zu Tränen rührt.
Über zwei Stunden spielen ANATHEMA leidenschaftlich und mitreißend, durch und durch sympathisch und bestens aufeinander abgestimmt. Ein Eintrittspreis von 24 Euro an der Abendkasse ist in der heutigen Zeit durchaus fair, T-Shirt-Preise von 15 Euro sowieso. Schade ist nur, dass die Markthalle nicht proppevoll, sondern bloß gut gefüllt ist. Diese wundervolle Band hat da eindeutig mehr verdient! Und jetzt werden die Klassiker der Band hervorgekramt, um die Wartezeit bis „Horizons“ zu überbrücken.
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