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PUR - Arena Tour 2018 - Westfalenhalle - 07.12.2018

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Dies ist Bericht zwei von zwei Konzertberichten, die, wie ich bereits im letzten Bericht erwähnt hatte, auf Musikreviews.de sicher zu Diskussionen führen. Denn die beiden von mir zuletzt besuchten Bands könnten kaum unterschiedlicher sein. Und nach Scooter am 06.12.2018 geht es nun um Pur am 07.12.2018, eine der erfolgreichsten deutschsprachigen Bands …

Vermutlich wird sich kaum ein Fan des einen Lagers auf ein Konzert des anderen Lagers verirren. Und auch diese Band gehört nicht zu meinen persönlichen Favoriten. Interessant für mich war aber, beide Bands an zwei aufeinander folgenden Tagen in derselben Location zu erleben. Und ebenso unterschiedlich wie die Musik waren nicht nur das Publikum, sondern auch das gesamte Bühnensetup, sowie die Besucherzahlen und die Stimmung.

Pur

Im Gegensatz zum Vorabend kam Pur vollständig ohne Support aus. Fast pünktlich um kurz nach 20:00 Uhr hörte man erstmals die Stimme von Hartmut Engler aus dem Off. Er kündigte an, dass es in wenigen Sekunden losgehen würde. Kurz darauf betraten er und seine Band die Halle durch einen Seiteneingang und gingen durch das Publikum im Innenraum zur Bühne.

Zu diesem Zeitpunkt hatte sich die Westfalenhalle bereits beachtlich gefüllt. Wo am Vorabend noch 5000 Techno-Fans tanzen konnten, war nun gerade mal noch Platz um einigermaßen bequem zu stehen. Die Dortmunder Veranstaltungshalle war nach Auskunft eines lokalen Mitarbeiters mit ca. 14.000 Besuchern restlos ausverkauft. Obwohl ich noch einige frei Plätze in Rang und Oberrang ausmachen konnte. Was der Techno-Act am Vortag nicht geschafft hatte, haben Pur sogar gleich an zwei aufeinander folgenden Tagen gemacht. Nämlich die Westfalenhalle gefüllt. Die Fan-Base des musikalischen Märchenerzählers, Hartmut Engler, ist eine absolute Bank. Von gefühlten 10 bis ca. 70 Jahren war auf diesem Event so ziemlich jedes Alter vertreten. Aber schließlich hat die Band es in ihrer über 40-jährigen Geschichte auch auf sieben No. 1-Alben und knapp sieben Mio. verkaufte Tonträger gebracht. Sowas schafft Fans!

Die Bühne war, abseits der üblichen Konstruktion, als runde Bühne mitten in der Westfalenhalle aufgebaut. Nicht wirklich eine neue Idee, aber immer wieder gerne genommen, da die Distanz zu den Fans auf diese Art verkleinert wird und sich jeder mittendrin fühlt. Darüber trohnte eine ebenfalls fast runde Beleuchtungsbrücke mit rundum vorgesetzten Großbildschirmen, die es auch den Zuschauern im Oberrang ermöglichten von allen Seiten ihre Lieblingsband aus der Nähe zu sehen.

Engler betrat als erster die Bühne und eröffnete mit einer A-Cappella-Version von „Du bist nicht hart im Nehmen, du bist beruhigend weich…“. Ein gelungener Auftakt, auch wenn das Licht zu diesem Zeitpunkt noch sehr ungemütlich war. Nach und nach füllte sich die Bühne mit weiteren Musikern, bis die „glorreichen Sieben“ alle ihre Plätze eingenommen hatten.

Seit fast 40 Jahren machen Sänger Hartmut Engler und Bassist Joe Crawford schon zusammen Musik. In so einer langen Zeit hat man bestimmt schon so einiges gemeinsam erlebt. Der leider an Krebs erkrankte Keyboarder, Ingo Reidl, wäre 2019 bereits 44 Jahre dabei. Doch zu Reidl hatte Engler eine frohe Botschaft zu verkünden. Der Zustand von Ingo hätte sich gebessert und es wäre möglich, dass dieser bei der Pur Open Air Tour 2019 wieder mit dabei sein könnte.

Neben dem bekannten publikumswirksamen Ständchen „Wenn sie diesen Tango hört“ für seine Mutter zum 90’en, welche dann leider mit 91 Jahren verstorben ist, spulte er in ca. 150 Minuten ein musikalisches Bilderbuch von Indianern, Drachen, Prinzessinnen und Affen in 30 Songs herunter. Mit im Gepäck waren acht Lieder vom neuen Album „Zwischen den Welten“, dessen Thema sich auch optisch im Bühnenaufbau wiederfand.

Zu Affen im Kopf erhielt die Band Besuch von drei als Affen kostümierten Tourmitarbeitern, von denen Engler sagte, dass sie jeden Abend frecher würden, er aber nicht wüsste, wer da jeweils unter dem Kostüm steckt. Sowas wünscht sich mancher andere Arbeitnehmer auch …

Am Samstag gab es dann noch einen Überraschungsgast. Nelson Müller, der bekannte Fernsehkoch stimmte „Abenteuerland“ mit an.

Das Publikum jedenfalls war mehr als textsicher und hat an mancher Stelle als der größte Chor Dortmunds gesungen und Engler teils zu Tränen gerührt.

Fazit nach diesen letzten beiden Konzerten:
Egal ob man eine Musikrichtung mag oder nicht, es ist manchmal einfach interessant mal über den Tellerand bzw. den eigenen musikalischen Horizont hinauszublicken. Beide Musikrichtungen und Bands haben ihre Fan-Base und wenn man sich darauf einlässt, kann man interessante Überraschungen erleben. Ihr kennt sowas sicher von Parties auf denen Ihr mal gewesen seid. Ab einer bestimmten Uhrzeit wird plötzlich zu Musik getanzt, die sonst von vielen als langweilig oder zu einseitig abgetan wird. Aber trotzdem hat man Spaß dabei… Also „open your mind’s“ … :-)

 

Vielen Dank an Dirk Becker Entertainment für die Akkreditierung.

Weitere Bilder von unserem Fotografen Dietmar Seifer gibt es auf seiner Facebook-Seite.

Line-Up

  • Hartmut Engler Pur (Gesang)
  • Joe Crawford Pur (Bass, Chorgesang)
  • Rudi Buttas Pur (Gitarre)
  • Matthias Ulmer Pur (Keyboard)
  • Martin Ansel Pur (Gitarre, Keyboard, Akkordeon)
  • Frank Dapper Pur (Schlagzeug)
  • Cherry Gehring Pur (Keyboard, Gesang)

Setlist

  • Freunde
  • Beinah
  • Zwischen den Welten
  • Zu Ende träumen
  • Verboten schön
  • Ich lieb' Dich (egal wie das klingt)
  • Freund und Bruder
  • Energie
  • Wenn sie diesen Tango hört
  • Anni (letzte Strophe)
  • Alles was noch kommt
  • Weißt Du nicht
  • Prinzessin
  • Gemeinsam
  • Bis der Wind sich dreht
  • Neue Brücken
  • Affen im Kopf
  • Lemon Tree (Fool’s Garden cover)
  • Abenteuerland
  • Guter Stern / Hör gut zu / Herzbeben / Wenn du da bist / Mein Freund Rüdi
  • Indianer
  • Lied für all die Vergessenen
  • Funkelperlenaugen
  • Lena

Zugaben 1

  • Geweint vor Glück
  • Drachen sollen fliegen
  • Hab' mich wieder mal an Dir betrunken

Zugaben 2

  • Zu Ende träumen
  • Ein graues Haar
  • Wiedersehen

Links

Dietmar Seifer - Fotograf und Konzertberichterstatter (Info)

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Live-Fotos

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