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ROCK AM RING 2024 | Freitag, 07.06.2024 - Nürburgring - 07.06.2024
ROCK AM RING 2024 | Freitag, 07.06.2024 - Nürburgring
Tag 1: Freitag, 07.06.2024
Drei Großbühnen, deren Aufbau drei Tages- und zwei Nachtschichten dauert und von 135 Bühnenbauern bewerkstelligt wird, mehr als 1500 Meter durchlaufende Lichttraversen, mehr als 52 Kilometer (!) Stromkabel, eine 400 Mann starke Festivalcrew, die sich um das Herrichten und die individuelle Gestaltung der Bühnen für die jeweiligen Acts kümmert, 750 Security-Mitarbeiter, ein Line-Up, das wie das Who-Is-Who der angesagtesten Bands der Szene klingt und eine Location, deren weltberühmte Streckenabschnitte „Hohe Acht“, „Schwalbenschwanz“, „Brünnchen“ und „Bergwerk“ nicht nur Motorsportfans in aller Welt geläufig sind, dazu mehr als 150.000 Besucher, die ein Festival der Extraklasse feiern: das ist Rock am Ring 2024.
Der sonst doch recht launische Wettergott der Eifel hat an diesem Wochenende mit den Ringrockern ein Einsehen: drei Tage prächtiges Festival-Wetter liegen vor den Fans, die zum Auftakt bereits in wohliger Wärme die ersten Bands des Tages genießen können. Auf der UTOPIA-Stage starten QUERBEAT, die vom Start weg für mächtig Alarm sorgen und ihre Parole: „Radikal Positiv“ mit Leben füllen. Anhand der Resonanz zu urteilen, hätten die Braspopper durchaus einen späteren Slot verdient gehabt. Direkt im Anschluss gibt es ein Wiedersehen mit den GUANO APES, um die es eine Weile etwas stiller gewesen ist, zumal der bisher letzte Longplayer aus dem Jahr 2014 datiert. Im Herbst sind Sandra Nasic und ihre Band wieder auf Tour in deutschen Landen und der Gig bei Rock am Ring und Rock im Park kann als gelungener Test gewertet werden: die Resonanz im Publikum ist fast wie damals vor siebenundzwanzig Jahren, als man über Nacht die Charts eroberte und Hits wie „Lord Of The Boards“ oder „Open Your Eyes“ in Dauerschleife auf den einschlägigen Radiostationen liefen.
ASINHELL mit VOLBEAT-Frontmann Michael Poulsen auf der MANDORA
Nach diesem Abriss geht es hinüber zur MANDORA-Stage. Einige Kollegen hatten gar nicht auf dem Schirm, wer dort mit seinem Death-Metal Projekt auf der Bühne steht. ASINHELL ist für die meisten ein unbeschriebenes Blatt, beim Namen Michael Poulsen klingelt es dann allerdings: der VOLBEAT-Frontmann hatte nach Fertigstellung der aktuellen Scheibe noch genug Energie, ein paar Death-Metal-Riffs zu Papier zu bringen. Der Anruf bei ehemaligen Weggefährten führte zum Entschluss, die Songs aufzunehmen und auch live zu spielen. Der gute Draht zum Veranstalter der Zwillingsfestivals sorgte dann für die Premiere vor großem Publikum, das die Band von der ersten Sekunde an feiert. Poulsen kann sich das ein oder andere Mal ein Lächeln nicht verkneifen und fühlt sich sichtlich wohl in seiner Haut. Ein mehr als gelungener Gig vor prächtiger Kulisse. Wer die Band live sehen will, hat dazu in nächster Zeit gelegenheit, denn Poulsen und seine Mannen sind nach der Festival-Saison auch auf Club-Tour unterwegs.
ROYAL BLOOD und ENTER SHIKARI laden zur Party
Zurück an der UTOPIA-Stage gibt es das Duo ROYAL BLOOD zu bestaunen, deren eigenwillige Besetzung (Bass und Schlagzeug) zunächst für ein Stirnrunzeln sorgt, doch die Jungs wissen zu gefallen und während Frontmann Mike Kerr über die Bühne astet, gönnt sich Drummer Ben Thatcher ein Band in der Menge, die keinen Hehl aus ihren Sympathien macht. Wirklich erstaunlich, welche Sounds Kerr seinem Bass entlockt. Leider ist die Show der Jungs von BETONTOD zeitgleich, so dass ich an der UTOPIA-STAGE bleibe, um mit ENTER SHIKARI einen weiteren Act zu sehen, der immer für eine fulminante Show gut ist, eine Erwartung, die auch an diesem Tag mehr als erfüllt wird. Gleiches gilt im weiteren Verlauf für für die DROPKICK MURPHYS, deren Folk-Punk immer wieder Laune macht. Nach einem Song haste ich aus dem Graben, um rechtzeitig bei KERRY KING zu sein, seines Zeichens der Gitarrist der Thrash-Metaller von SLAYER, die sich seit 2019 im Ruhestand befinden. Dass King noch nicht zum alten Eisen gehört, zeigt sich im Laufe der Show, die eine riesige Fangemeinde vor die MANDORA-Stage gelockt hat, um dem Meister lautstark zu huldigen. Seit Februar 2024 sind die Gerüchte um ein Solo-Projekt KINGs Realität: mit Sänger Mark Osegueda, Gitarrist Phil Demmel, Bassist Kyle Sanders, sowie dem ehemaligen SLAYER-Schlagzeuger Paul Bostaph konnte eine hochkarätige Band versammelt werden, die hier am Ring ihre Anziehungskraft unter Beweis stellt. Nach einem kurzen Ausflug zu QUEENS OF THE STONE AGE, die auf der UTOPIA alles im Griff haben, geht es zurück zu KREATOR, die an diesem Abend bei bestem Wetter im Schein der untergehenden Sonnen ein nicht nur sprichwörtliches Feuerwerk abbrennen: hier feuert es aus allen Requisiten der Pyrotechniker, dazu gibt es die Hits der Bandgeschichte vor begeistert mitgehendem Publikum. Danach ist es aber Zeit für den ersten Headliner des diesjährigen Zwillingsfestivals: Die ÄRZTE machen sich bereit, ihren Auftritt aus dem Jahr 2019 nochmals zu toppen. Die Setlist enthält einige Überraschungen und bietet abwechslungsreiche Kost, die vollmundig mitgesungen wird. Vielleicht könnte der ein oder andere Quassel-Part etwas kürzer ausfallen, dafür aber gibt es zwei Zugabenblöcke, die mit „Junge“, „Westerland“ und „Dauerwelle vs. Minipli“ ihren krönenden Abschluss finden.
Danach hatte ich eigentlich noch die Jungs von AVENGED SEVENFOLD auf dem Zettel, die dann allerdings kurz vor der Show die Ansage machen, keine Fotografen zulassen zu wollen und das, obwohl die Show live über den Äther gestreamt wird. Sachen gibt’s...