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ROCKHARZ 2024 | BRUCE DICKINSON - Ballenstedt - 03.07.2024
ROCKHARZ 2024 | BRUCE DICKINSON - Ballenstedt - 03.07.2024
Seit dem Jahr 1993 hat sich am Fuße des nördlichsten Mittelgebirges der Republik ein Metal-Festival etabliert, dessen Bühnen anfangs auf LKW-Anhängern standen und etwa 100 Fans lockten, mittlerweile jedoch mit etwa 23.000 Besuchern zu den festen Größen im Festivalkalender der Metalheads zählt. Das Ganze findet seit 2009 auf dem Flugplatz Ballenstedt im Harz statt, der neben dem normalen Flugbetrieb in dieser Zeit auch das Abheben der Fans aufgrund harter Metal-Klänge ermöglicht.
Die beiden Bühnen Rock Stage und Dark Stage sind gleichwertig. Die Running-Order, in der es keine Zeitüberschneidungen der Shows gibt, ermöglicht den Fans, tatsächlich jeden Auftritt sehen zu können, was bei anderen Festivals eher selten der Fall ist.
Neben dem amtlichen Line-Up bietet das Festival darüber hinaus eine Reihe netter Annehmlichkeiten, die das Erlebnis abrunden und entspannt genießen lassen, hier sei insbesondere der familiäre Charakter des Events genannt, dessen Organisatoren stets die Überschaubarkeit vor ein überbordendes Wachstum gestellt haben.
BRUCE DICKINSON liefert an diesem ersten Abend eines der absoluten Highlights des Festivals. DICKINSON, der mit seinem Solo-Projekt hier beim ROCKHARZ seinen einzigen, deutschen Festivalauftritt hat, besticht mit perfektem Gesang und einer Show, die Maßstäbe setzt. „The Mandrake Project“, so der Titel seiner aktuellen Scheibe, wird ausgiebig gefeatured, zudem gibt es weitere Titel seiner Solo-Alben, die die Show auf allerhöchstem Niveau halten. Dass der passionierte Flugkapitän mit der IRON MAIDEN Boeing hier auf dem Flugplatz gelandet ist, bleibt allerdings nur ein Gerücht.
BRUCE DICKINSON und seine grandiose Band eröffnen den Abend mit „Accident Of Birth“, dazu gibt es Einspieler auf der LED-Wall, die neben dem MANDRAKE-Logo für die visuellen Effekte an diesem Abend verantwortlich ist. Neben dem Mastermind greifen an diesem Abend Philip Näslund (Gitarre), Chris Declercq (Gitarre), Dave Moreno (Schlagzeug), Bassistin Tanya O'Callaghan und Keyboarder Mistheria zu den Instrumenten. Nach „Laughing In The Hiding Bush“ und „Faith“ gibt es mit „Afterglow Of Ragnarok“ erstmals neues Material, das sich ausgezeichnet in die altbewährten Hits einreiht.
Dickinson zeigt sich bestens aufgelegt und plaudert ein ums andere Mal mit dem Publikum, erklärt die Bedeutung des aktuellen Werks als ein sehr wichtiges Epos, das viel mehr ist als lediglich ein Album. „The Mandrake Project“ ist nicht nur ein Album, sondern eine düstere Geschichte über Macht, Missbrauch und den Kampf um die eigene Identität vor dem Hintergrund wissenschaftlicher und okkulter Genialität. Das Drehbuch zur von Bruce Dickinson geschaffenen Comic-Serie wurde von Tony Lee geschrieben und von Staz Johnson für Z2 Comics mit atemberaubenden Illustrationen versehen. Die Serie erscheint in 12 vierteljährlichen Ausgaben, die in drei jährlichen Graphic Novels zusammengefasst werden. Dazu Dickinson auf der ROCKHARZ-Bühne: „Die Geschichte handelt vom alltäglichen Kampf, finsteren Mächten und dem Bösen. Wie sie ausgeht – ich weiß es noch nicht. Ganz einfach deshalb, weil ich sie noch nicht zu Ende geschrieben habe. Ihr dürft also gespannt sein.“
„Tears Of The Dragon“ anschließend wird in überragender Intensität gespielt und während Dickinson in seiner Rolle als Sänger brilliert, liefert seine fantastische Band die magischen Momente gleich reihenweise, seien es die perfekt intonierten Soli der beiden Gitarristen oder die exaltierten Einlagen an der Keytar durch Mistheria, der mit Bassistin Tanya O'Callaghan um die schönste Pose des Abends wetteifert - zugegeben ein etwas ungleicher Kampf. „The Alchemist“, „The Tower“, sowie „Darkside Of Aquarius“ liefern das krachende Finale einer perfekten Show.
Als FAZIT bleibt die Feststellung, dass BRUCE DICKINSON auch mit fast 66 Jahren eine Ausnahmeerscheinung bleibt, der neben tollen Gesangsleitungen insbesondere auch durch intensive und betörende Songs seine Sonderstellung unterstreicht. Das prallgefüllte Infield huldigt dem Meister und seiner Band noch minutenlang nach Ende der Show, die zu den absoluten Highlights des ROCKHARZ 2024 zählt. Viel besser kann man das nicht machen.
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