SAXON und Deutschland – das passt.

Wenn eine Band innerhalb eines Jahres zweimal mit dem neuen Album auf Tour geht und für volle Hallen sorgt, dann stimmt das Verhältnis zwischen Fans und Band auf jeden Fall.

Der zweite Teil der „Thunderbolt“-Tour führte die Band am 1. Oktober nach Berlin, mal wieder in den Club „Huxley’s Neue Welt“, wo sie auch auf den vergangenen drei Touren auftraten. Und so, wie die Band sich auf bekanntem Terrain wiederfand, waren auch viele Fans dabei, die hier ganz sicher nicht ihr erstes SAXON-Konzert besuchten.

Nach den Vorbands RAVEN (die der Berichterstatter wegen eines Interviewtermins nicht sehen konnte) und FM, die klangen, als seien sie mit ihrem radiotauglichen Hard Rock direkt aus den 80ern in der Halle gelandet, erhielten dafür mehr als nur Höflichkeitsapplaus.

Dann legte der Hauptact los.

Am Anfang stand der Titeltrack des neuen Albums „Thunderbolt“, der mit seinem eingängigen Refrain gleich zum Mitmachen animierte und auch der zweite neue Track „Nosferatu“ wurde gut angenommen.

Spätestens durch BIFF BYFORDS gellenden Pfiff im Klassiker „Motorcycle Man“ dürfte dann auch der Letzte im Publikum wach geworden sein.

Im weiteren Verlauf hielten sich Songs des neuen Albums und die Hits aus den 80ern die Waage, bevor SAXON in der Zugabe die komplette Klassikerbedienung reicht. Und egal, ob es die neuen oder alten Lieder sind: Eine Band die so lange aktiv und jetzt seit über 20 Jahren im gleichen Line-Up unterwegs ist, liefert ein perfektes Zusammenspiel auf den Brettern. Auch wenn die Reaktionen auf die Klassiker sicher noch etwas ausgelassener sind, geht das Konzert ohne Spannungsabfall über die Bühne.

Mit dem Schlagzeug auf dem Podest, einer gediegen posenden Saitenfraktion und dem Aktivposten am Mikro bieten SAXON klassische Heavy-Metal-Unterhaltung.

Dreh- und Angelpunkt ist BIFF BYFORD, der in den Mitsing-Spielchen nicht nur beweist, dass er der beste Sänger im Raum ist (woran wohl auch niemand gezweifelt hat), sondern auch körperliche Fitness demonstriert und immer wieder zum Mithüpfen animiert.

Doch auch die anderen Musiker kommen zur Geltung, so darf sich zum Beispiel Bassist NIBBS CARTER in der Motörhead-Hommage „And They Played Rock’n’Roll“ austoben. Und wo wäre es passender als bei diesem Song?

Das Publikum beteiligt sich rege, singt fleißig mit und bei „Princess Of The Night“ gibt es dann noch einen kleinen Pogo. Auch der Band scheint es Spaß zu machen, sodass sie mit „20.000 Ft“ sogar einen Song in die Zugabe schmuggelt, der eigentlich nicht zum Repertoire der Tour gehört.

Nach „Denim And Leather“, der Hymne, die jedes Rockerherz höher schlagen lässt, ist dann nach knapp zwei Stunden Schluss. Doch SAXON kehren wieder, stellt Biff dann fest und kündigt eine Tour zum 40-jährigen Jubiläum im nächsten Jahr an.

Ziemlich sicher wird dann nicht nur die Band, sondern auch ein Großteil der Fans wieder da sein.

Setlist:

Thunderbolt

Sacrifice

Nosferatu (The Vampires Waltz)

Motorcycle Man

Predator

Strong Arm Of The Law

Battalions of Steel

Power and the Glory

Solid Ball of Rock

The Secret of Flight

Dallas 1 PM

They Played Rock and Roll

And the Bands Played On

747 (Strangers in the Night)

Sons of Odin

Crusader

Princess of the Night

Encore:

The Eagle Has Landed

Heavy Metal Thunder

20.000 Ft

Wheels of Steel

Denim and Leather