ENGIN haben Grund zu Feiern. Ihr aktuelles Album „Mesafeler“ ist seit dem 26. Januar erhältlich. Die große Release-Tour führt die die Band durch ganz Deutschland mit einem Abstecher in die Schweiz
„Erfolg und großes Publikum wünscht man diesem längst überfälligen Update türkischer-deutscher Popmusik allemal" (Spiegel Online) „Eine neue, sehr nötige Perspektive für den deutschen Indie-Pop." (Musikexpress)
„Resimdeki Gözyaslarilar" (Die Tränen auf dem Bild) ist nach "Gurbet" die zweite Single des neuen Albums „Mesafeler" (VÖ: 26.01.2024) von ENGIN. Der Song ist eine Neuinterpretation eines Hits der 70er Jahre des türkischen Rock Musikers Cem Karaca, dessen Todestag sich im Februar zum 20. Mal jährt. Cem Karaca lebte und wirkte in seiner Karriere mehrere Jahre in Deutschland und ist ein Vorreiter deutsch-türkischer Musik. Im Gegensatz zum souligen Original, kitzelt ENGIN dem Song düstere und tarantinoesque Sounds raus und geben dem Text, der vom Vermissen handelt, so eine neue Bedeutung.
Nachdem ENGIN im Mai 2023 ihr Debüt-Album „Nacht” veröffentlichten und gleichermaßen von Presse wie auch der stetig wachsenden Fangemeinde hochgelobt wurden, veröffentlicht das Trio am 26.01.2024 ein neues Album namens „Mesafeler”.
„Mesafeler” ist türkisch und bedeutet „Distanzen”. Dieser Titel ist programmatisch für die drei Mannheimer. Die Mischung aus Indie-Musik und klassischer, türkischer Musik, hat von Anfang an Brücken geschlagen und Distanzen verkleinern wollen. Der Musikexpress schrieb etwa: „Aber vor allem fügen Engin dem deutschen Indie-Pop eine ganz neue, sehr nötige Perspektive hinzu”. Der Titel des neuen Albums zieht sich als roter Faden durch die Songs.
War „Nacht” ein Werk voller eigener Kompositionen, ist “Mesafeler” ein Cover-Album von türkischen Liedern der 60er und 70er Jahre vermischt mit Neu-Interpretationen türkischer Folklore.
Also der Zeit der sogenannten Gastarbeiter, die Distanzen geografischer, kultureller und sprachlicher Natur überbrücken mussten, um in neuer Umgebung eine Heimat zu finden und eine neue Identität aufzubauen.
„Gurbet” - im Original von Özdemir Erdogan - handelt vom Leid eines Arbeitsmigranten, welcher fern der Heimat auf Nachrichten aus eben jener wartet. „Gurbet”bedeutet übersetzt „Heimweh” oder auch „[die] Fremde”.
Auch die Geschichte von Sänger Engin Devekiran ist eine solche: Sein Vater kam in den 60er Jahren als Kind nach Deutschland.
Diese arbeitet die gleichnamige Band auf ihre Art neu auf. Zum Beispiel widmet sich „Resimdeki Gözya?lar?” (Die Tränen auf dem Bild) von Cem Karaca dem Vermissen. „Ilgaz” ist ein Folklore Klassiker, den jedes Kind der 60er und 70er Jahre in der Türkei schon in der Schule lernte. „Cemal?m” und „Ayva Çiçek Açm??” - beide Songs ebenfalls klassisches türkisches Liedgut - werden von der Band in einem rockigen Gewand mit New Wave Elementen präsentiert. „Cemal?m” handelt inhaltlich von dem Mord an einem türkischen Edelmann. Berühmt gemacht hat den Song einstmals die türkische Anadolu Rock Legende Erkin Koray in den 1970ern. Die Version von ENGIN gibt dem Song ein ganz neues Gesicht: treibende Rhythmen, ein dumpf grollender Bass und sphärische Gitarren bilden eine düstere musikalische Verfolgungsjagd durch das ländliche Anatolien. Das lyrische Thema von „Ayva Çiçek Açm??” (Der Quittenbaum blüht) ist hingegen die Vergänglichkeit der Liebe. Auch Punk-Elemente finden ihren Platz auf dem Album. Der 70er Jahre Hit „Anliyorsun de?il mi” (Du verstehst, nicht wahr?) von der Anadolu Rock Ikone Bar?? Manço zeigt Engin ungehobelt und schmutzig.
ENGIN transportiert den Sound und die Geschichten türkischer Klassiker des Anadolu Rock, Chanson und Volksmusik in die Jetzt-Zeit und verpasst ihr einen zeitgenössischen Indie-Rock Sound. Nach der Veröffentlichung von „Nacht” spielte das Trio eine ausgedehnte Tour durch Deutschland und auf diversen Festivals. Im vergangenen Oktober waren ENGIN dann das erste Mal live in der Türkei zu sehen. In Istanbul spielten sie aufgrund der hohen Nachfrage gleich drei Mal in Folge vor vollem Haus und schlossen so einmal mehr den Kreis zwischen ihrer Kunst und zurückgelassenen Grenzen. Mit “Mesafeler” werden Engin im nächsten Jahr wieder in Deutschland und Österreich live zu sehen sein und planen weitere Shows in der Türkei.
ÜBER ENGIN:
Driftende Psychedelia und fuzzy Gitarren, verschachtelte Rhythmik und leichtfüßiger Vibe, der Gesang dringlich und mit viel Seele. Songs, in denen das Leben auch manchmal schal schmeckt, aber meistens bitter, süß und scharf. Und das in einem detailverliebten wie hoch eingängigen Sound, der sich gut und gerne als deutsch-türkischer Indierock bezeichnen lässt. Und der Pop, Jazz und Psychedelia äußerst klug und mit großer Geste umarmt. Roh, hypnotisch und immer wieder tanzbar erzählt die Band ENGIN aus Mannheim von all dem, was das Leben offenbart. Schönheit und Schmutz, Irrwitz und Abenteuer, Einsamkeit und Euphorie.
Der Sound der Band speist sich aus der Freundschaft zwischen Engin Devekiran (Gesang & Gitarre), Jonas Stiegler (Drums) und David Knevels (Bass). Und aus der Familiengeschichte von Engin Devekiran. „2020 habe ich begonnen, mich stärker mit meinen türkischen Wurzeln zu befassen. Mein Vater war in den 1960ern als Gastarbeiterkind nach Deutschland gekommen. Mein Türkisch wiederum hat einen deutschen Akzent. Ich habe mich gefragt: Wo gehöre ich überhaupt hin?? Antworten fand er gemeinsam mit seiner Band im kulturellen Reichtum zwischen den Welten. Etwa im Anadolu Rock der 70er. In den einfallsreichen Fusionen von Größen wie Bar?? Manço und Cem Karaca. Aber auch eine aufrichtige popkulturelle Liebe von Pink Floyd über Alt?n Gün bis zu The War
On Drugs ist überdeutlich zu spüren. Als ein auch live mitreißendes Trio sind sie nun davon angetrieben, mit großer Neugierde unterschiedliche Einflüsse zu ihrem ganz eigenen Stil zu verbinden.