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Mägo De Oz: Finisterra (Review)

Artist:

Mägo De Oz

Mägo De Oz: Finisterra
Album:

Finisterra

Medium: CD
Stil:

Heavy Metal

Label: Locomotive Music
Spieldauer: 101:54
Erschienen: 2000
Website: [Link]

Dies ist nicht die erste Veröffentlichung der Spanier, jedoch mein erster Kontakt mit der Band. Die Doppel-CD kommt im schmucken Digipack mit einerm unerreicht sicken Cover: Jesus im Blaumann lässt sich von einer Schwarzhaarigen sein bestes Stück massieren und auch sonst schwimmen und laufen irgendwelche primären Geschlechtsorgane durch das computergenerierte Landschaftsbild. Gerade in den doch sehr christlichen südlichen Ländern muß es doch extrem aufsehenerregend sein, wenn auf einem Cover eine Figur lechzend posiert, die halb Satan halb Priester ist und zudem noch Venom- und Anarchie-Badges auf ihrer Mönchskutte trägt. Die sechs Mann (plus zahlreiche Gäste) scheinen Gesellschafts- kritik mit einem Augenzwinkern zu betreiben, denn auch die muttersprachlichen Texte (soweit ich sie verstehe...hablo mal Espagnol - noch...) behandeln die Realität mit einer fiktionalen Zukunftsstory und allerlei spaßigen Elementen - echt gut, denn so verfällt man nicht ins Predigen und hat auch etwas in petto für diejenigen, die sich nicht für’s Weltverbessern interessieren. Die Rechung scheint auch aufzugehen, denn in spanischsprachigen Ländern ist die Band mittlerweile echt angesagt!
Bei der Musik wäre das hierzulande ungewöhnlich, denn MÄGO DE OZ spielen wie viele ihrer aufstrebende Landesgenossen klassischen Heavy Metal. Ihr Eighties-Sound wird allerdings noch von einer mächtigen Folk-Schlagseite samt dafür benötigter Instrumentierung verfeinert. Die grobe Einschätzung Maiden-meets-Scyclad trifft die Realität eher als der Vergleich mit allerlei südländischem Symphonic-Hollywood Käse. Das heißt wiederum auch nicht, dass der Stil der Gruppe sonderlich progressiv ist, er mutet vielmehr ob seiner Herkunft exotisch an - davon ab wird er hörbar ehrlich und abwechslungsreich gespielt. Die Produktion stimmt auch.
Generell mischen die Jungs ihre Folkparts (Chöre, Streichinstrumente und Bläser) mit Riffs, die unserer Helden der Achtziger und Siebziger auch hätten fabrizieren können (der Anfang von El Senor De Los Gamillos ist allerdings auch ähnlich in Savatages Turns To Me zu hören...). Maite Zaitut und Derme basieren auf Traditionals, Es Hora De Marchar bedient sich bei Ritchie Blackmore und La Dama Del Amanecer bei Ian Anderson (Jethro Tull) (ist natürlich auch so angegeben!). Es gibt auch einige gemächliche Passagen und Ausflüge in die Pianoballaden-Ecke. Hasta Que El Cuerpo Aguante rockt sogar mit Hammond-Sounds auf, wohingegen der Titeltrack ein 15minütiges Opus ist und eine Platte abschließt, die facettenreiche Kost birgt und auf die lange Spielzeit auch zu begeistern weiß - Erwartet nur nicht die Neuerfindung der Musik! Die Musiker samt Sänger haben all diese Einflüsse mit der Muttermilch aufgesogen und vermischen sie glaubwürdig zu einem südländischen Cocktail - Olé!

FAZIT: Eine der führenden Bands des aufkeimenden spanischen Metal-Movements. Beharren auf traditionellen Werten bedeutet nicht unbedingt Stagnation und aufkeimende Langeweile - MÄGO DE OZ spielen ihre Musik aus Überzeugung und mit Hingabe statt auf krampfhaft Neues auszusein. So entstand ein stimmiges Album, das auf Grund der Spielzeit und der tollen Aufmachung den Berühmten „value for money“ bringt. Natürlich bin ich mir bewusst, dass die Band es, käme sie aus für Metal bekannteren Breitengraden, ungleich schwerer hätte (Stichwort: Exotenbonus) - andererseits ist der Stil, so unoriginell seine Grundzutaten oberflächlich betrachtet sein mögen, nur mit diesem kulturellen Background reproduzierbar...die Mischung macht’s und warum sollte diese Gruppe nicht auch erfolgreich sein, wenn Gurken wie Hammerfall das können? Wer auf das Obskure steht, oder einfach mal wieder unverkrampfte, eingängige Sachen um die Ohren haben will, der greife hier zu.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 4217x gelesen, veröffentlicht am )

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  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
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Tracklist:
  • DISC 1
  • Prologo
  • Satania
  • La Cruz De Santiago
  • La Danza Del Fuego
  • Hasta Que El Cuerpo Aguante
  • El Senor De Los Gramillos
  • Polla Dura No Cree En Dios
  • Maite Zaitut
  • Duerme?
  • Es Hora De Marchar
  • -
  • DISC 2
  • Fiesta Pagana
  • El Que Quiera Entender Que Entienda
  • Los Renglones Torcidos De Dios
  • Kelpie
  • Tres Tristes Tigres
  • A Costa Da Morte
  • La Santa Compana
  • Conxuro
  • Astaroth
  • Finis Terra

Besetzung:

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Interviews:
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