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Dave Bainbridge: Veil of Gossamer (Review)
Artist: | Dave Bainbridge |
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Album: | Veil of Gossamer |
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Medium: | CD | |
Stil: | Progressive Rock |
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Label: | Open Sky / Voiceprint | |
Spieldauer: | 64:27 | |
Erschienen: | 2004 | |
Website: | [Link] |
Nimmt Progrocker ein Soloalbum auf, muss man befürchten, es lebe darin seichtere - kommerzielle - musikalische Träume aus. Iona-Kopf Bainbridge bildet vor den zahlreichen Negativbeispielen eine löbliche Ausnahme. Im Übrigen steht seine Hauptband auch nicht gerade für derbe Avantgarde, so dass die Unterschiede auf einer anderen Ebene liegen, zumal auch Mitglieder seiner Hauptband sich auf dem Album tummeln. Vielmehr rechtfertigt der Gitarrist die Veröffentlichung mit einem persönlichen Themenkonzept - dem namensgebenden dünnen Schleier zwischen Dies- und Jenseits.
Bei einem solch hochtrabenden wie oft angesprochenen Komplex bleibt der unmittelbare Zugang zum Gehörten aus: Sphärische Frauengesänge in archaischer Sprache, flächige Keyboards und schwebende Saitenklänge treffen auf traditionelles Instrumentarium von der Insel und nur spärlich eingesetztes Schlagwerk - alles von kompetenten Musikern (die Referenzen erspare ich mir) in passend-natürlichem Sound dargeboten.
Bei größtenteils instrumentaler Musik - auch der Gesang flicht sich meist wie ein weiteres Instrument ein - ist es müßig, einzelne Stücke herauszuheben. Vielmehr entsteht beim Zuhören ein Fluss, der an einen Soundtrack erinnern lässt. Der entsprechende Film spielt in den Highlands, bei leichtem Nieselregen und dem Geruch der Natur in der Nase. So rauscht das Album gefällig vor sich hin, ist aber weit entfernt von Ambient- oder Weltmusik-Beliebigkeit, was an regelmäßig auftauchenden unerwarteten Wendungen liegt. Besonders Bainbridges Experimente mit alternativen Gitarrentunings (im liebevoll-informativen Booklet aufgelistet) seien hier erwähnt.
FAZIT: Ein intimes Album, welches nach intensiver Auseinandersetzung verlangt und somit richtig für die Herbsttage oder eine Reise durch das Heimatland des Initiators ist. Für meinen Geschmack verlässt Bainbridge sich zeitweise zu sehr auf sein spiritistisches Anliegen. Mit langatmigem Schönklang findet aber auch Enya ein Publikum; selbiges sollte auch hier ein Ohr riskieren.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Chanting Waves
- Over The Waters
- Veil of Gossamer
- The Seen and the Unseen
- The Everlasting Hills
- Seahouses
- Until The Tide Turns
- The Homeward Race
- Star-Filled Skies
- Bass - Tim Harries Bass, Nick Beggs
- Gesang - Joanne Hogg, Rachel Jones, Mae McKenna, Troy Donockley, Chris Hale
- Gitarre - Dave Bainbridge
- Keys - Dave Bainbridge
- Schlagzeug - Frank van Essen, Pete Fairclough
- Sonstige - Troy Donockley (Uilleann Pipes, Low & Tin Whistles), Frank van Essen, Peter Whitfield (Violine), William Scofield (Cello), Dave Bainbridge (Bouzouki, Mandoline, Balafon)
- Veil of Gossamer (2004) - 9/15 Punkten
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