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Crowpath: Red On Chrome (Review)

Artist:

Crowpath

Crowpath: Red On Chrome
Album:

Red On Chrome

Medium: CD
Stil:

Math Rock

Label: Earache
Spieldauer: 30:02
Erschienen: 2005
Website: [Link]

Wütende junge Männer machen ihrem Groll in diesen Tagen häufig musikalisch Wind, was natürlich besser ist als physische Gewaltakte. Ist aber nun die Häufigkeit dieses Phänomens Ausdruck des strengen Zeitgeists, oder gestellte Aggression, die ihre blutunterlaufenen Augen auf einen Trend richtet? - CROWPATHs Absichten sind nur zu vermuten, doch Zerrissenheit und Wut überfallen ihre Hörer so heftig, dass man die Ursprünge der Gruppe in der Hölle vermutet...Sozialparadies Schweden ade? - Dass diese Krähen daheim nicht allein mit ihrer musikalischen Algebra sind lässt darauf schließen.
Eine halbe Stunde kurz bemühen sich CROWPATH erst gar nicht, Spannungsbögen zu entwickeln. Die Stücke sind kurz wie intensiv und bewegen sich in hohen Temporegionen. Unvermeidlich sind daher Parallelen zu den ersten Dillinger Escape Plan Ergüssen; ähnlich unpoliert ist nämlich der Gesamtklang des Albums. Zwar hat der „Gesang“ mit der genretypischen Gesichtslosigkeit zu kämpfen, doch die instrumentale Komponente offenbart interessante Facetten: sicher tönen weite Passagen dissonant, doch die aufgetürmten Akkorde vermitteln mitunter ein eigentümliches Flair. Unvorhersehbarkeit überrascht den Hörer und führt zu ganz eigentümlichen Stimmungen, die nicht einmal rein negativ sein müssen - Katharsis nennt man das wohl, wenn aus dem Schlechten reinigend Positives kanalisiert werden kann. Ähnlich erschöpft dürfte sich Eric Hall nach einer Probe fühlen; der Mann leistet Schwerstarbeit am Drumset. Dass sein nuanciertes Beckenspiel eine wichtige Rolle einnimmt, schadet der rohen Produktion keineswegs; beides zusammengenommen verleiht der Scheibe Charakter.
So weit so gut - Es geht einmal mehr um die Wirkung statt um Schlüssigkeit. Red On Chrome ist ein Statement, kein klassisches Album mit distinguierten Liedern. CROWPATH heben sich allerdings von ähnlich geartetem Chaos - etwa Converge - hinsichtlich ihrer Soundphilosophie ab. Die musikalische Leistung ist beachtlich und hält die in diesem Metier schnell aufkommenden Hardcore-Bezüge von der Band fern, auch wenn ihre Attitüde dahin drängt. Selten kann ich solche Musik mehr als einmal im Player laufen lasseb, doch diese hier rotiert gerade auf Repeat: kurz und seltsam fesselnd. Wenn CROWPATH eine ähnliche Entwicklung wie Dillinger Escape Plan hin zu dynamischerem Songwriting durchmachen, kann man auf Größeres hoffen. So unkontrolliert Vieles wirkt, es hat Methode.

FAZIT: Krass-Krach-Fetischisten und auch generell neuen Extremen freundlich gesinnte Zeitgenossen sollten dem Pfad der Krähe einmal folgen. Milde, Wohlgefühl und Atempausen sollte man dabei aber zu keiner Sekunde erwarten.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 5815x gelesen, veröffentlicht am )

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  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
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Wertung: 9 von 15 Punkten [?]
9 Punkte
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Tracklist:
  • Hellbound
  • Like Flies To Flames
  • Protected By Judas
  • Suburban Plague
  • 13
  • Bastard City
  • Red On Chrome
  • Kings Among Cockroaches
  • Slipping
  • Where Jacky Jawless Lives
  • The Precise Art Of Knives
  • Phrases

Besetzung:

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