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Derek Sherinian: Blood Of The Snake (Review)
Artist: | Derek Sherinian |
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Album: | Blood Of The Snake |
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Medium: | CD | |
Stil: | Instrumental / Prog Metal / Fusion |
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Label: | InsideOut/SPV | |
Spieldauer: | 52:59 | |
Erschienen: | 2006 | |
Website: | [Link] |
Wenn der Ex-DREAM THEATER Tastenmann ruft, dann scheint sich mittlerweile kaum mehr ein Musiker zu verweigern. Die Plattenfirma freut´s, weil sich dann wieder jede Menge kleine Aufkleber mit den Namen der vielfältigen Gaststars auf die CD Hülle pappen lassen. Einige Fans wird es sicherlich ebenso freuen, ihre Helden einmal außerhalb ihres jeweiligen Bandkontextes erleben zu können. Die Liste der Gastmusiker auf „Blood Of The Snake“ ist diesmal besonders lang geraten: Von John Petrucci (DREAM THEATER), Zakk Wylde (OZZY OSBORNE, BLACK LABEL SOCIETY), Slash (GUNS ´N´ ROSES) über Yngwie Malmsteen bis Billy Idol tummelt sich so manche Person auf diesem Album, die ihren eigenen Teil zur Rock und Metalgeschichte beigetragen hat.
„Blood Of The Snake“ ist hauptsächlich ein Instrumentalalbum, was wohl niemanden weiter verwundern dürfte. Angst vor reinem, seelenlosen Technik Show-Off ist in diesem Fall aber unbegründet, denn, es sei vorweggenommen, das neue Schlangenblut Opus gehört klar zu den besseren Vertretern seiner oftmals ungeliebten Zunft.
Auf „Czar Of Steel“ darf Petrucci düster, verspielten Prog Metal zum Besten geben, rabenschwarze Keys untermalen Hochgeschwindigkeitsskalen, wie man sie vom Gedankenzug des Traumtheaters vielleicht noch kennen mag - wer ganz genau hinhört, wird zwei kurze Metropolis Anspielungen entdecken.
„Man With No Name“ ist eine typische Sabbath Riffwalze, Gesang und Gitarrenspiel stammen von Zakk Wylde. Das ganze knallt natürlich recht ordentlich, weswegen sich der Track sicherlich gut als Einstieg in dieses Album eignet - gesanglich wird nicht viel Spektakuläres gezeigt, dafür ist Wyldes Gitarrenspiel einfach grandios: Nicht viele Gitarristen verbinden solch hohes technisches Können mit so viel Spielgefühl.
Der „Phantom Shuffle“ wird vielen mit seinen reichhaltigen Fusion Elementen, Saxophon Soli, typischen Grummelbässen und jazzigen Schlagzeugeinlagen nicht so schnell ins Ohr laufen, obwohl das rhythmisch vertrackte Treiben immer wieder von eingängigen Keyboard Melodien unterbrochen wird. Eher interessant als mitreißend.
„Been Here Before“ geht es dann ganz ruhig an – die einzige Instrumentalballade des Albums. Warme, cleane Gitarren singen von Herzschmerz, streichfähige Keys bilden das Fundament. Wo stilistisch ähnlich gelagerte Tracks - z.B. Brian Mays „Lost Horizon“ - besinnliche Wehmut atmen, köcheln die Emotionen bei diesem Stück aber eher auf Sparflamme. Schön, aber nicht wunderschön.
Fast die Hälfte des Album ist vorüber, aber die echten Highlights kommen erst jetzt: „Blood Of The Snake“ startet mit surrenden Keyboards, dann setzt wuchtiges Schlagzeug ein, Wylde schüttelt eine mitreißende Gitarrenmelodie aus dem Ärmel, bis der Melodieanteil ein wenig zurückgeschraubt wird und die Saiten in einem wahren Solomassaker, stets im Duell mit Sherinians Keyboard-Läufen, zum Glühen gebracht werden. Sporadisch wahrhaft aufbrandende orientalische Soundwälle sorgen für adrenalinschubhafte Dramatik.
„On The Moon“ zelebriert dann wieder die Kraft der Ruhe: Erst atmosphärisches Keboardgeplänkel, dann bluesiges Saxophon … die Gitarre greift die Melodie auf und reicht sie an jazzig angehauchtes Piano weiter.
Highlight Numero zwei: „The Monsoon“ wartet wieder mit orientalischem Flair auf – eine Art Leitmotiv, das sich beinahe über das gesamte Album erstreckt. Zähflüssige, schleppende Doom Gitarren bereiten den Weg für treibenden Orient-Metal mit coolen Hochgeschwindigkeitssoli, die einfach unglaublich mitreißend in die folkloritische Grundstimmung des Tracks eingeflochten wurden. „Oriental Technical Highspeed Doom Metal“? Geht das? Fans neuer Stilbezeichnugen werden ihre Freude haben!
Bei „Prelude To Battle“ geht die Sonne über den Dächern von Moscheen auf, exotische Streicher, unartikuliertes Stimm-Vibrato und Ethno Schlagzeug setzen auf Folklore, die das perfekte Vorspiel für das nun folgende „Viking Massacre“ bietet: Treibende Metal Drums, ein martialisches Riff, exzessive Malmsteen Skalen unterlegt von soundtrackartigen Cinemascope-Keyboards, trotz stetig wiederkehrender Hochgeschwindigkeit stets episch und erhaben - instrumental kann so schön sein!
Das von Billy Idol gesungene Mungo Jerry Cover „In The Summertime“ (mit Slash an der Gitarre) sollte wohl besser als kleiner Gag am Rande betrachtet werden …
FAZIT: Vor allem die zweite Hälfte des Albums vermag regelrecht mitzureißen – die „nur“ gutklassigen Tracks der ersten Hälfte ziehen die Wertung leider etwas nach unten.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Czar Of Steel
- Man With No Name
- Phantom Shuffle
- Been Here Before
- Blood Of The Snake
- On The Moon
- The Monsoon
- Prelude To Battle
- Viking Massacre
- In The Summertime
- Bass - Tony Franklin
- Gesang - Zakk Wylde, Billy Idol
- Gitarre - Yngwie Malmsteen, John Petrucci, Zakk Wylde, Slash
- Keys - Derek Sherinian
- Schlagzeug - Simon Phillips, Brian Tichy
- Blood Of The Snake (2006) - 10/15 Punkten
- Molecular Heinosity (2009) - 8/15 Punkten
- The Phoenix (2020) - 11/15 Punkten
- Vortex (2022) - 12/15 Punkten
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