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Kalas: Kalas (Review)

Artist:

Kalas

Kalas: Kalas
Album:

Kalas

Medium: CD
Stil:

Stoner/Doom

Label: TeePee/Cargo
Spieldauer: 48:17
Erschienen: 2006
Website: [Link]

Im Moment entdecken viele Hardcore- und Alternative(?)-Musiker in den USA ihre angeblich traditionsmetallischen Ursprünge wieder - so auch Gitarrist Andy Branton, den man schon im Aufgebot der Emo-Vorreiter Samiam vorfand; Matt Pike muss man nicht von Sleep und High On Fire kennen, doch als klangliche Orientierungspunkte für Kalas eignen sich beide Combos: Basischer Doomrock ohne Narzissmus und Epik.

Überraschenderweise weckt Pikes Organ doch Assoziationen zum Metal, denn er kräht fast originalgetreu wie Flemming Ronsdorf, der Fronthahn der alten Dänen-Thrasher Artillery. In die hier zähere Musik eingebettet, klingt ein solches Organ eher weinerlich als aggressiv. Dazu passt aber, dass die Band musikalisch nicht die Seiten mit den schönen Pressblumen im
Siebziger-Jahrbuch aufgeschlagen, sondern dorthin geblättert hat, wo man heute noch vergossene Tränen anhand welligen Papiers erkennen kann. Dem Bass kommt oftmals eine ein- oder überleitende Rolle zu, wie gleich in "Monuments to Ruins", wo er die sporadische melodiöse Komponente im Zwischenteil einbringt; außer einigen Zwillingsharmonien lassen die Gitarristen nämlich in erster Linie Riffs gelten, die nicht zu den flammendsten gehören.
"Godpills" ist diesbezüglich auf gleichniedriger Augenhöhe: Tiefton-Intro und Aufbau aus nur einem Riff zuzüglich das Tempo dezent anziehender Bridge. In Ermanglung an stimmlicher Abwechslung bleibt im Gedächtnis nichts zurück - den Songstrukturen und der Akkordwahl kann man allenfalls Drittklassigkeit, mit bösem Willen auch Vorhersehbarkeit und wegen (selbst?-)beschränkter handwerklicher Fähigkeiten ebenso Abgeschmacktheit
vorwerfen.

"Frozen Sun" zeigt deutlicher Stärken : unverzerrter Beginn, melancholische Leads und ein erbauliches Solo stellen das Drumherum für einen als solchen erkenntlichen Refrain. Im Ganzen klingt dies nach Down Leicht oder Zakk Wylde minus Southern-Schlagseite. "Mother´s Tears" ist der Brudersong in Gestalt einer Ballade, die Crowbar bloß als B-Seite genutzt hätten. – im Vergleich zur Mehrheit der anderen Stücke trommelt Reynolds hier nicht wie programmiert. Er verweilt in der Regel nämlich derart eng an der Gitarrenakzentuierung, dass es die Stücke noch statischer macht, als es der Rest der Gruppe schon zu Genüge tut.

In "Media Screw" tun Kalas gut daran, rhythmischer und fordernder aufzuspielen - Liegt das am öffentlichkeitskritischen Text? - Im sich anschließenden Lied geht es ähnlich eindringlich zu - "Pleasurable Prison" ist der einzige Song, bei dem man von ansprechendem Groove reden kann. "Things Done and Undone" bietet dagegen nur Konfektionsmelodien und einen
bemüht dynamischen Mittelteil mit dichten Akkordschichten, dessen schlüssige Auflösung leider ausbleibt.

Nicht einmal das Trackduo am Ende liefert Hooks, selbst wenn "Voyager" phasenweise weniger heavy ist - sonst überzeugt die Gruppe doch mit niedriger Phonstärke einigermaßen...Mit sparsamer Rezeptur haben Kalas eine recht fade Platte garniert - Roh, nicht ungenießbar, aber auch kein synaptischer Höhepunkt.

FAZIT: Den einstweiligen Stoner-Invasoren hat man Lethargie und verkiffte Langatmigkeit vorgeworfen und die Welle daraufhin abebben lassen. Kalas reiten prinzipiell noch auf ihr, haben aber weder die ironische Sonnebrille auf, die Hand am Schritt, noch ist ihr höhepunktarmer Vortrag verbissen genug, um seriös zu wirken - Durchschnitt im Witchfinder-General-Shirt.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 5784x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 7 von 15 Punkten [?]
7 Punkte
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Tracklist:
  • Monuments to Ruins
  • Frozen Sun
  • Godpills
  • Media Screws
  • Things Done and Undone
  • Mother´s Tears
  • Pleasurable Prison
  • Due Time
  • Voyager

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

  • Kalas (2006) - 7/15 Punkten
Interviews:
  • keine Interviews
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