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White Cowbell Oklahoma: Casa Diablo (Review)
Artist: | White Cowbell Oklahoma |
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Album: | Casa Diablo |
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Medium: | CD | |
Stil: | Southern-Rock´N-Boogie-Roll |
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Label: | Slick Monkey | |
Spieldauer: | 69:31 | |
Erschienen: | 2006 | |
Website: | [Link] |
WHITE COWBELL OKLAHOMA, dem Namen nach wahrscheinlich wohl wieder die üblichen Vertreter des Südstaaten-Rock. Aber weit gefehlt – um Kanadier aus Toronto handelt es sich bei den Herrschaften, denen das Überschreiten von Grenzen wohl ins Blut übergegangen ist, sei es nur aus geographischer Sicht oder aber, und das im Besonderen, aus musikalischer Sicht, denn die 9 (in Worten: Neun) Protagonisten kümmern sich absolut nicht um musikalische Grenzen. Sie bewegen sich nicht innerhalb vorgegebener Musikstile, sondern überspringen und durchwirbeln diese, dass es nur so eine Freude ist. Ein Blick ins Booklet lässt weitere Schlüsse auf die Individuen bei WHITE COWBELL OKLAHOMA (kurz: WCO) zu – irgendwie müssen sie genauso verrückt sein, wie ihre Musik. Oder wie sonst sind die Namen der Musiker zu erklären: bei Clem, Sarge, Jesse und Hollis erfährt man nur die Vornamen. Die erscheinen aber realer als die Namen der Herren Bubba Lee Phett, The Cousin Who Had No Name, Dingo Von Deveraux, Chainsaw Charlie und ... Herr im Himmel ... Jessup H. Christ!
Aber nun zur Sache – CD eingelegt und los geht die wilde Fahrt. Die ersten drei Tracks "Adjust Your Set", "Faster Than Sin" sowie "She´s Got My Love In Her Hand" gehen ab wie die Feuerwehr, 4 (in Worten: Vier) Gitarristen spielen drauf los, als wenn es um ihr Leben ginge. Rock´N Roll mit Boogie und Hardrock vermischt, untermalt von einer typischen 70th-Orgel und nach vorne getrieben vom mächtigen Bass und den Drums als Rhythmusfraktion, die sich schon mächtig anstrengen müssen, um Schritt zu halten. Der Titel "She´s Got My Love In Her Hand" deutet auch schon zweideutig darauf hin, welche Inhalte ein Teil der Songs haben. Und auch bei den Bühnenshows der Kanadier sind leicht bekleidete Damen Standard, wie man den Bildern auf der Webseite und auch dem aktuellen Cover entnehmen kann. Höchst verwunderlich, dass da die Sittenpolizei im George W. Bush-Staat noch nicht den ganzen WCO-Clan eingebuchtet hat. Mit "Get On, Get Down" gibt´s eine schöne heavy Rock´N Roll-Nummer, bevor es mit " Fly Away" etwas ruhiger wird. Hier wird eine schöne country-orientierte Mid-Tempo-Nummer zum besten gegeben, der Hörer hat etwas Zeit durchzuatmen. Aber bereits bei "A New One " geht wieder mächtig die Post ab. Den Abschluß der ersten Sequenz namens "Act One" bildet mit "Do Me So Wrong" ein Song, der mich schwer an AEROSMITH erinnert, was nun die schlechteste Referenz auch nicht ist.
"Act Two" startet mit einem Boogie-Rock-Song, der wieder alle Elemente beinhaltet, die WCO auszeichnet, allen voran die treibenden Gitarren. Danach folgt der Live-Track "Sugar City", den die altehrwürdigen STONES sicherlich auch gerne in ihrem Repertoire hätten. "Koko Girl" nimmt wieder das Tempo heraus und hat sogar einen leichten Blues-Touch. Aber nach dieser kleinen Ruhephase nimmt WCO mit "Bulletproof" wieder Fahrt auf. Das folgende "Ace In The Hole" ist für mich der beste Song des Albums, straighter Midtempo-Rock mit einem wunderschönen Hammond-Solo im Mittelteil. Und auch beim Abschluß "Time To Ride" lassen es die neun Kanadier etwas ruhiger angehen und beweisen, dass sie es nicht nur wild und vollkommen verrückt können, sondern durchaus in der Lage sind, songorientiert und melodisch ihre Musik zu präsentieren.
FAZIT: Mit "Casa Diablo" legen WHITE COWBELL OKLAHOMA ein Album vor, dass sich nur schwer in eine bestimmte Kategorie einsortieren lässt, und das ist sicherlich auch gewollt. So finden sich WCO bestimmt selber einzigartig – und das sind sie durchaus. Mit brachialer Gewalt vorgetragene Songs wechseln sich mit durchaus ruhigeren und melodiösen Stücken ab. So ist die Truppe sicherlich ein ganz heisser Tipp für Freunde des wilden, abwechslungsreichen Southern-Rock, gepaart mit Boogie und Rock´N Roll Einflüssen. Für Anhänger des Mainstream möchte ich aber warnend den Finger heben - WHITE COWBELL OKLAHOMA ist sicher nichts für Weicheier.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Adjust Your Set
- Faster Than Sin
- She´s Got My Love In Her Hand
- Get On, Get Down
- Fly Away
- (Tear You) A New One
- Do Me So Wrong
- She Likes To Boogie
- Sugar City
- Koko Girl
- Bulletproof
- Ace In The Hole
- Time To Ride
- Bass - Sarge, Bubba Lee Phett
- Gesang - Clem, Sarge, Bubba Lee Phett
- Gitarre - Hollis, Clem, Sarge, Bubba Lee Phett, The Cousin Who Had No Name, Jessup H. Christ
- Keys - Jesse
- Schlagzeug - Dingo Von Deveraux
- Sonstige - Chainsaw Charlie (Cowbell, Chainsaw, Bullhorn)
- Casa Diablo (2006) - 12/15 Punkten
- Bombardero (2009) - 11/15 Punkten
- Bombardero (2009) - 11/15 Punkten
- Mixto Sixto (2015)
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