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Longing For Dawn: A Treacherous Ascension (Review)
Artist: | Longing For Dawn |
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Album: | A Treacherous Ascension |
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Medium: | CD | |
Stil: | Funeral Doom |
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Label: | Grau | |
Spieldauer: | 48:00 | |
Erschienen: | 2007 | |
Website: | [Link] |
Der Frühling hat die Welt im Griff, Vöglein tirilieren ihre Melodien in den sonnendurchfluteten Azurhimmel, die Hormone schlagen Purzelbäume und LONGING FOR DAWN ersticken mit „A Treacherous Ascension“ jeden Keim von Glückseligkeit unter Megatonnen schleppenden Funeral Dooms – ein Genre, das für den Normalkonsumenten komplett ungenießbar sein dürfte und auch szene-intern für manches Kopfschütteln sorgt. Doch wer in der entsprechenden Stimmung ist und eine gewisse Toleranz gegenüber wenigen Beckenschlägen pro Minute an den Tag legt, wird den morbiden Reiz dieser Musikrichtung durchaus anerkennen können.
Der Einfluss von Genreikonen wie THERGOTHON und SHAPE OF DESPAIR ist auch auf diesem Werk leicht herauszuhören, was natürlich auch an dem engen stilistischen Rahmen liegt, den sich diese Variante des Doom Metals selbst auferlegt. Doch neben den typisch schleppenden Rhythmen, den todtraurigen, monumentalen Akkordfolgen und mollverliebten Zeitlupen-Leads, neben abartigem Kellergegrunze, apathisch intonierten Sprechpassagen und wenigen klar gesungenen, requiemartigen Passagen kann sich LONGING FOR DAWN durch eines von den bekannten Genrekollegen abgrenzen – und zwar durch das erhabende Zelebrieren ambientartiger Soundscapes, die vor allem unter dem Kopfhörer eine faszinierende Raumklangwirkung entfalten, fast wie Windesrauschen vermengt mit außerweltlichen, fremdartigen Klangfarben, die einem das Gefühl vermitteln, schwerelos über dem endlosen Ozean zu schweben, dem Licht entgegen, das von jedem Leid erlöst. Um diese paradoxerweise beinahe tröstliche Atmosphäre zu erzeugen, lassen sich die Kanadier erwartungsgemäß jede Menge Zeit: Die vier Songs sind alle um die zehn Minuten lang und werden ungeduldige Zeitgenossen schon nach kurzer Zeit in die Flucht schlagen.
Was dem zweiten Werk von LONGING FOR DAWN leider fehlt, ist ein Minimum an Abwechslung, das die überlangen Kompositionen voneinander unterscheidbar macht. Wenn man sich „A Treacherous Ascension“ abends im Bett unter dem Kopfhörer anhört, dann ertappt man sich häufig dabei, einfach wegzudösen, weil diese konsequente Monotonie in der Wahl der Mittel zur Umsetzung dieser apokalyptischen Stimmungen so beruhigend ist, daß ein Abgleiten in Traumwelten nur eine Frage der Zeit ist.
FAZIT: Jüngst machten die deutschen AHAB vor, daß auch im Bereich des Funeral Dooms ein frisches Lüftchen wehen kann. LONGING FOR DAWN ergehen sich zwar in konsequenter Monotonie, können aber durch die erwähnten Ambient-Einflüsse eine kleine, eigene Duftnote absetzen und sich so aus dem Mittelmaß herausheben.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- The End Of Laughter
- Discidium
- Ephemeral Cure
- Once Supreme
- Bass - Etienne Lepage
- Gesang - Stefan Laroche
- Gitarre - Frederic Arbour, Simon Carignan
- Schlagzeug - Francois C. Fortin
- Sonstige - Frederic Arbour (Sound Manipulations)
- A Treacherous Ascension (2007) - 9/15 Punkten
- Between Elation And Despair (2009) - 10/15 Punkten
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