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Mustasch: Latest Version Of The Truth (Review)

Artist:

Mustasch

Mustasch: Latest Version Of The Truth
Album:

Latest Version Of The Truth

Medium: CD
Stil:

Heavy Rock

Label: Regain/Soulfood
Spieldauer: 49:03
Erschienen: 2007
Website: [Link]

Als Unbedarfter in Sachen MUSTASCH verstehe ich nach dem Hören ihres neuen Langspielers, warum EMI nicht mehr mit der Band zusammenarbeitet: trotz ihrer vordergründig schnörkellosen Rockmusik lassen die Skandinavier sich nicht auf den kleinsten gemeinsamen Kommerznenner ein. Dadurch schwanken ihre Stücke zwischen hittiger Frische und irgendwie übereilt und kurz vor erfolgreichem Abschluss verlassenen Versuchsfeldern.

Die Charakterzeichnung der Band erfolgt mit dem schnörkellosen Heavy Rocker „In The Night“ und dem Stampfer „Double Nature“ mit äußerst kompetent arrangierten Streichern, welche sich vom üblichen Flächenausmalen abheben. Gemein sind beiden Tracks die sonore Stimme von Ralf Gyllenhammer, der auch schmutzig-aggressiv röhren kann, sowie starke Hooklines. Dabei verfallen MUSTASCH nie etwaigen Formalismen, obschon ihre Musik vertraut klingt. Einen Bass-betonten Groover wie „Faling Down“ hat man schon unzählige Male gehört, doch in dieser Güte geht auch eine weitere Version. Außerdem fällt das songdienliche wie kreative Drumming auf, das zudem sehr wuchtig und mit Majorproduktions-Tiefe inszeniert wurde. Immerhin wurde das Mastering von den Händen übernommen, die bereits Slayer und Audioslave veredelt haben.

Nach dem walzenden „I Wanna Be Loved“ verschnauft man kurz mit einem peacigen Filmscore-Instrumental, ehe „Spreading The Worst“ den doomenden Faden wieder aufgreift. Erst „Bring Me Everyone“ ist wieder ein Ohrwurm – der vorletzte vor der Bond-Soundtrack-Bewerbung „Forever Begins Today“ und dem starken „I Am Not Aggressive“. Der lange Abschlusstrack ist ein konfuser Orchester-Riffrocker - monoton und mit Soundscapes im Zentrum, in dessen Auge diverse vorangegangene Stücke ein- und ausfaden. Diese Seltsamkeit endet als Pianoballade mit Chor und hinterlässt einen zwiespältigen Eindruck.

Die Wahrheit nach MUSTASCH klingt überwiegend – bis zum letzten Drittel – in sich geschlossen. Das Ende ist leicht zerfasert und wirkt dem Vorangegangenen gegenüber fremd. Es bleiben aber 40 Minuten modern produzierter Traditionsmucke, wovon wiederum die meiste Zeit mit Hits gefüllt ist, die nie den Konsens bedienen und die Dauerrotation überstehen.

FAZIT: Rocken will gelernt sein wie bei MUSTASCH, die zwischen abriebfester 70s-Huldigung und Neuzeit ihren Weg noch nicht bis zur letzten Konsequenz gehen (wollen?), weil ihre Experimente gleichwohl professionell, aber nicht immer klar durchexerziert werden. Koordinaten: Sabbath bis Audioslave minus Grunge, Funk und Soul.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 3686x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 10 von 15 Punkten [?]
10 Punkte
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Tracklist:
  • In The Night
  • Double Nature
  • Falling Down
  • The Heckler
  • I Wanna Be Loved
  • Scyphozoa
  • Spreading The Worst
  • Bring Me Everyone
  • Forever Begins Today
  • I Am Not Aggressive
  • The End

Besetzung:

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