Musikreviews.de bei Facebook Musikreviews.de bei Twitter

Partner

Statistiken

Oratorio: Redemption (Review)

Artist:

Oratorio

Oratorio: Redemption
Album:

Redemption

Medium: CD
Stil:

Melodic Power Metal

Label: Rivel Records
Spieldauer: 47:45
Erschienen: 2007
Website: [Link]

Wer fremdsprachlich bewandert ist, könnte bereits durch den Namen erste Rückschlüsse zumindest auf die textliche Ausrichtung dieser Band aus Finnland ziehen; ansonsten hilft die Suchmaschine. Spätestens beim Blick auf die Plattenfirma dürfte dann sowieso klar sein, dass hier christliche Musiker am Werke sind. Aber nicht nur in dieser Hinsicht passt das Quintett perfekt ins Labelprogramm, auch wenn ORATORIO wohl die mit am modernsten klingende Band im Hause Rivel Records sein dürfte.

Die ehemals als Quartett gestartete Band existiert bereits seit 1998 und in ihrer Diskographie schlagen bereits eine EP und das Album "Reality Of Existence" von 2003 zu Buche. Auf dem jetzt vorliegenden zweiten Longplayer, der im Heimatland bereits im vergangenen Jahr erschienen ist, erinnert zwar auch einiges an die finnische Melodic-Schule, vorrangig gibt hier aber stark riffbetonter Power Metal neuzeitlicher Machart den Ton an. Gerade der fette, sehr aktuelle Sound, der etwa die doppelläufigen Gitarren auch mal in (tempogezügelte) Modern Thrash-Bereiche bringt, ergibt zusammen mit dem hoch melodischen, oft mehrstimmigen Gesangsharmonien eine interessante und ansprechende Mischung, mit der man entgegen der konzeptionellen Ausrichtung, die wie gewöhnlich bei manchem stilistisch eigentlich Angesprochenen schon zum Abwinken führen wird, in der Lage scheint, ein ausgesprochen großes Hörerfeld anzusprechen.

Angetrieben von der dichten Soundwand macht Sänger Joel Hekkala eine äußerst ausgereifte und variable Figur und klingt dabei wie eine weichere Ausfertigung von Andy B. Franck im Einklang mit der Sentimentalität eines Ville Laihiala; an einigen Stellen klingt er auch kurz wie der HIM-Ville ("Inner Weakness", "Faceless"). Dadurch erscheinen ORATORIO im Ansatz durchaus artverwandt mit einer Band wie BRAINSTORM, auch wenn es nicht ganz zu deren Durchschlagskraft reicht. Die Finnen sind hingegen trendorientierter und können bei einem Song wie "Secrets" durchaus mit der Hittauglichkeit der späten SENTENCED aufwarten, so wie sie insgesamt auf möglichst greifbare Refrains bedacht sind. Während sich der zusätzliche Hinweis auf CHILDREN OF BODOM in manchen Songstrukturen oder konkreter wie zu Beginn von "Raw" zu bestätigen scheint - zumindest bis der sanfte Ohrwurmrefrain die Aufmerksamkeit wieder auf sich zieht und aus der Nummer ebenfalls einen kleinen Hit macht - höre ich die anderen im Info erwähnten Landsmänner STRATOVARIUS hier wirklich bestenfalls in den melodischsten Momenten. Ausschweifende Klassik-Passagen finden sich bei ORATORIO nämlich ebensowenig wie auch der Einsatz von Keyboards nur beiläufig stattfindet (ein fester Keyboarder gehört nicht zum Line-Up). Zur Verdichtung der Atmosphäre setzen ORATORIO stattdessen bei einigen Songs wie "Burning" oder "Brothers" auf Streicher-Untermalung, vorrangig in Form eines Cellos.

Vorwerfen könnte man der Band, dass sie mit der Zeit etwas zu vorhersehbar wird, da viele Songs dem gleichen Muster folgen, und sich neben der langweilige Ballade "Come In To My Heart" am Ende mit den beiden Abschlusstracks auch verderblichere Ware auf "Redemption" eingeschlichen hat. Der Mehrzahl der Songs kann man allerdings eine sich mit jedem Durchgang erhöhende Halbwertzeit bescheinigen.

FAZIT: Wer als Freund melodischen Power Metals auch moderne Härte nicht scheut und sich noch nicht vollends (vielleicht erst so´n bisschen) dem Teufel verschrieben hat, kann bei ORATORIO einkehren, ohne Angst vor dem christlichen Holzhammer haben zu müssen. Ihre Musik funktioniert auch ohne Wertlegung auf die transportierte Botschaft.

Lars Schuckar (Info) (Review 3601x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
[Schliessen]
Wertung: 10 von 15 Punkten [?]
10 Punkte
Kommentar schreiben
Tracklist:
  • Cold State
  • Burning
  • Raw
  • Inner Weakness
  • Secrets
  • Passing By
  • Whispers In The Night
  • Brothers
  • Come In To My Heart
  • Faceless
  • Wicked

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
Benachrichtige mich per Mail bei weiteren Kommentaren zu diesem Album.
Deine Mailadresse
(optional)

Hinweis: Diese Adresse wird nur für Benachrichtigungen bei neuen Kommentaren zu diesem Album benutzt. Sie wird nicht an Dritte weitergegeben und nicht veröffentlicht. Dieser Service ist jederzeit abbestellbar.

Captcha-Frage Wobei handelt es sich nicht um ein Getränk: Kaffee, Tee, Bier, Schnitzel

Grob persönlich beleidigende Kommentare werden gelöscht!