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WarCry: La Quinta Esencia (Review)
Artist: | WarCry |
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Album: | La Quinta Esencia |
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Medium: | CD | |
Stil: | Heavy Metal |
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Label: | Avispa | |
Spieldauer: | 56:09 | |
Erschienen: | 2007 | |
Website: | [Link] |
Die Spanier WARCRY stellen mit "La Quinta Esencia" bereits ihr fünftes Album vor, allerdings sind die Vorgänger wohl hauptsächlich nur in ihrem Heimatland veröffentlicht worden. Dort aber anscheinend mit Erfolg, eine Live-DVD soll sogar fast Goldstatus erreicht haben. Ob die spanischen Texte dabei eine Rolle gespielt haben? An der Musik des neuen Albums lässt sich jedenfalls nicht feststellen, was den Erfolg dieser Band dort ausmachen könnte, dazu agiert man viel zu durchschnittlich und bieder.
Es scheint, als könnte sich die Band nicht so recht für eine Richtung entscheiden: altbackener Hard Rock, traditioneller Power Metal, oder doch lieber die modern angehauchte Variante, wie man sie etwa von MASTERPLAN kennt. Im Vergleich zu letzteren fehlt aber nicht nur eine starke, zeitgemäße Produktion, auch wenn man sich mit einem fetten Drumsound (für meinen Geschmack aber etwas zu künstlich) und tiefergestimmten Gitarren darum bemüht. Man hat auch weder einen Ausnahmesänger wie Jorn Lande, noch einen ausdrucksstarken Gitarristen wie Roland Grapow zu bieten.
Die Stimme von Victor Garcia klingt ziemlich rauh und kratzig, er singt aber melodisch. Leider bleibt er die meiste Zeit über in ein und derselben, mittleren Tonlage, alles klingt ziemlich gleichförmig. Echte Hooks oder eingänge Refrains sind Mangelware. Die Gitarristen passen sich dem an und schlagen hauptsächlich 08/15-Akkorde an, die auch noch meist in tieferen Regionen dumpf vor sich hinbraten. Nicht immer ist es sinnvoll, alles schön zeitgemäß tiefer zu stimmen, das ergibt nicht automatisch modernen Metal. Abgesehen von den Solos, die ordentlich aber glanzlos dargeboten werden, hat man die meiste Zeit den Eindruck, die Gitarristen wüssten nicht, dass man auf einer Gitarre auch mal die höherliegenden Saiten oder den unteren Bereich des Griffbretts nutzen kann. Melodien werden kaum geboten, zumindest keine, die die Songs prägen würden. Selten blitzt mal ein interessantes Riffing auf, nur um dann wieder von den flächendeckenden Keyboards erschlagen zu werden. Da man einen Tastenmusiker an Bord hat, muss dieser wohl auch immer beschäftigt sein, und so spielt der Gute einfach alle Grundakkorde mit. Das macht das Ganze weder interessanter, noch wirkt es dadurch bombastisch oder episch. Es wird lediglich der Sound verwässert und die Songs noch gleichförmiger gemacht, als sie ohnehin schon klingen.
Meist bewegt man sich im Midtempo- oder gemäßigten Uptempo-Bereich, aber selbst die schnelleren Passagen klingen irgendwie träge. Einfache, durchgeschlagene Powerchords, mit teilweise sehr langgezogenen Gesangsmelodien. Wie um diesen Eindruck zu bestätigen, klingt man in den eher getragenen Momenten besser, wenn sich die ganze Band etwas zurückhält, der Gesang etwas ruhiger und entspannter eingesetzt wird, und der Keyboarder mal ein paar Piano-Parts einbauen kann. Da kann man dann sogar ab und zu mit Wiedererkennungswert glänzen, wie beim Refrain von "Ulises" oder der richtig schön kitschigen Halbballade "El Más Triste Adiós". Vielleicht sollte die Band konsequenter auf Hard Rock setzen, anstatt zwischendurch krampfhaft zu versuchen, heavy, aggressiv und zeitgemäß zu klingen. Allerdings ist es bezeichnend, dass die einzigen eingängigen Passagen auch diejenigen sind, bei denen man schwören könnte, sie schon mehrfach von anderen Gruppen gehört zu haben...
Wo andere Bands auch mal unspektakuläre Songs mit Frische und unbekümmertem Charme trotzdem noch mitreißend darbieten können, klingen WARCRY wie ein paar ältere Herren, die auch noch mal rocken wollen. Einzig das über sieben Minuten lange "Mirando Al Mar" weiß musikalisch zu gefallen: Zwar klingt auch hier schon vieles altbekannt und alles andere als originell, aber man bekommt endlich einmal interessantere Riffs und Keyboardpassagen und sogar schöne zweistimmige Gitarrenharmonien geboten. Leider wird der gute Eindruck von dem völlig langweiligen Gesang wieder zunichte gemacht, der keine erwähnenswerte Melodie oder gar einen eingängigen Refrain beisteuern kann. Fast ist man versucht, von einer weiteren, für dieses Album typischen Gesangsleistung zu sprechen.
FAZIT: Das fünfte Album von WARCRY lässt sich zwar gut anhören, tut keinem weh und fällt weder positiv, noch allzu negativ aus dem Rahmen. Es rauscht damit allerdings auch einfach an dem Hörer vorbei und kann kaum begeistern oder mitreißen. Bliebe als einziges außergewöhnliches Erkennungsmermal der spanischsprachige Gesang, aber ob das ausreicht, sich in der Veröffentlichungsflut zu behaupten, wage ich zu bezweifeln. Es gibt sicher jeden Monat eine ganze Menge spannendere Alben...
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Que Vengan Ya
- Ulises
- Tu Recuerdo Me Bastará
- La Vicja Guardia
- Un Poco De Fe
- El Más Triste Adiós
- Buscando Una Luz
- Ha Pasado Su Tiempo
- Redención
- Mirando Al Mar
- Más Allá
- Bass - Roberto Garcia
- Gesang - Victor Garcia
- Gitarre - Fernando Mon, Pablo Garcia
- Keys - Manuel Ramil
- Schlagzeug - Alberto Ardines
- La Quinta Esencia (2007) - 5/15 Punkten
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