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Bonfire: The Räuber (Review)

Artist:

Bonfire

Bonfire: The Räuber
Album:

The Räuber

Medium: CD
Stil:

Melodic Hardrock

Label: LZ Records
Spieldauer: 71:06
Erschienen: 15.02.2008
Website: [Link]

Oh man, beim Blick auf den Titel dieser Scheibe muss man aber erstmal schwer schlucken. Dass es sich inhaltlich um eine Umsetzung von Friedrich Schillers Drama handelt, wird zwar schnell klar, dennoch würde mir als Musiker dieser Name auf einem meiner Werke doch ziemlich schwer im Magen liegen. Aber BONFIRE bzw. die beiden leitenden Köpfe wurden im Laufe ihrer Karriere, die mit drei achtbaren Alben so verheißungsvoll und erfolgreich begann, ja schon des öfteren mit einer Menge Häme bedacht und da mögen die Meinungen von außen an der von den Herren Lessmann und Ziller so gerne in Anspruch genommenen künstlerischen Freiheit mittlerweile spurlos abprallen. Und das hat sie in diesem Falle also dazu gebracht, gemeinsam mit einem Theaterregisseur (auf dessen Idee das Ganze basiert) "Die Räuber" als Hardrock-Musical umzusetzen, das derzeit in der Heimatstadt der Band aufgeführt wird. BONFIRE haben dabei nicht nur sämtliche Songs komponiert, sondern stehen bei der Umsetzung auch live auf der Ingolstädter Theaterbühne.

Bekanntermaßen war es vor allem das (wirklich grausame) Experiment, in der Heimatsprache zu singen, das damals mächtig ins Beinkleid gegangen ist und da anhand der Tracklist erkennbar ist, dass der Titel wohl auch ausdrücken soll, dass hier deutsche und englische Texte vermischt wurden, kommt noch vor dem Hören schnell weitere Skepsis auf.
Die ersten Lieder nach dem gesprochenen Intro können da aber erstmal beruhigen. Der Einstieg mit "Bells Of Freedom" fällt im modernen Sound sogar überraschend hart aus und zeigt gleichzeitig die hymnische Seite der Band, die sie in ihren Anfangstagen so erfolgreich gemacht hat. "Refugee Of Fate" danach ist gemäßigter und nicht mehr ganz so fett, kann aber mehr noch als mittlerweile bandtypischer Melodic-Track durchgehen derart man sie im weiteren Verlauf mit "Black Night", "Do You Still Love Me" oder "Time" noch reichlich findet und die alle langjährigen Anhänger der Band erfreuen werden. Ein besonders deutlicher Kontext ist beim Hören von ...äh... "The Räuber" (sorry, aber das Schreiben des Titels fällt irgendwie nicht leicht...) übrigens nicht erkennbar, so dass jeder Song für sich alleine funktioniert.

Nach kurzem Zwischenspiel ist "Blut und Todt" (kein Tippfehler, zumindest nicht von mir) dann aber der erste große Prüfstein. Und es bleibt dabei: Deutscher Lessmann-Gesang geht irgendwie nicht, zumindest kommt der Rezensent damit beim besten Willen nicht klar. Okay, ganz so schlimm wie damals bei "Glaub dran" sind die Texte inhaltlich diesmal wenigstens nicht, zumal sie mit nur einer weiteren Nummer ("Lass Die Toten Schlafen") auch in der Minderheit bleiben. Und im Rahmen der Theateraufführung mögen diese vermutlich auch besser funktionieren, als auf Konserve. Dies trifft dann aber ebenfalls und mehr noch auf eine (englische) Nummer wie dem schunkeligen "Hip Hip Hurray" zu, das über die heimische Anlage wirklich kaum zu ertragen ist. Und dies muss man in der Bonus-Abteilung dann leider tatsächlich doch noch mal auf deutsch...

FAZIT: Wer den (insgesamt noch kräftigeren) Vorgänger "Double X" mochte, kann auch diesmal wieder zugreifen, zumal dieses Album, das trotz der textlichen Vorlage musikalisch rein gar nichts mit Klassik zu tun hat, wie zuletzt wieder mehr an frühere Taten erinnert. Das ändert aber nichts daran, dass Gut und Böse bei BONFIRE wieder arg dicht beieinander liegen. Damit kommt man der literarischen Thematik aber immerhin recht nahe.

Lars Schuckar (Info) (Review 8749x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 7 von 15 Punkten [?]
7 Punkte
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Tracklist:
  • The Räuber
  • Bells Of Freedom
  • Refugee Of Fate
  • The Oath
  • Blut und Todt
  • Love Don't Lie
  • Black Night
  • Hip Hip Hurray
  • Do You Still Love Me
  • Let Me Be Your Water
  • Lass die Toten schlafen
  • The Good Die Young
  • Time
  • Father´s Return
  • Love Don´t Lie (Acoustic-Mix)
  • Do You Still Love Me (Acoustic-Mix)
  • Hip Hip Hurray (German Version)

Besetzung:

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  • keine Interviews
Kommentare
Thomas
gepostet am: 18.04.2018

"Blut und Todt" (kein Tippfehler, zumindest nicht von mir)

Es sei Dir verziehen, aber es gab tatsächlich eine Zeit, da "Todt" und "Thal" statt heute "Tod" und "Tal" syntaktisch korrekt waren
Thomas
gepostet am: 19.04.2018

ortographisch, nicht syntaktisch!
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
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