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Boss Kean's Ditch: Mountain To Climb (Review)
Artist: | Boss Kean's Ditch |
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Album: | Mountain To Climb |
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Medium: | CD | |
Stil: | Pure American Hardrock |
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Label: | Eigenvertrieb / Just For Kicks | |
Spieldauer: | 40:13 | |
Erschienen: | 09.07.2009 | |
Website: | [Link] |
Der Süden der US ist eine anscheinend nimmer versiegende Quelle richtig gut gemachter, harter Rockmusik. Das hat natürlich Gründe, die in geradezu paradiesischen Zuständen für Rockmusiker liegen, von denen die armen Newcomerbands in Deutschland bestenfalls träumen können. Nicht nur, dass das Land groß und weit ist - keine Menschenseele nervt es, wenn in irgendeinem Schuppen die ganze Nacht über geprobt wird. Nein, es gibt AUFTRITTSMÖGLICHKEITEN in Hülle und Fülle. Jede winzige Klitsche von Bar hat, ein Graus für preußische Ordnungsämter und Polizeibehörden, eine kleine Bühne. Um irgendwelche Auflagen schert man sich einen feuchten Kehricht. So haben Bands die Möglichkeit, sich eine ordentliche, regionale Fanbase zu erspielen und -vor allem- sich weiterzuentwickeln, professioneller zu werden. Wenn dazu noch eine andere Radiokultur mit winzigen, lokalen Sendern kommt, kann so eine Band innerhalb recht kurzer Zeit wachsen... und so werden wir in Germany regelmäßig von jungen, wilden, hungrigen Bands wie BOSS KEAN'S DITCH überrascht.
Zunächst fällt dem Liebhaber gitarren-orientierter Musik das Three-Guitar-Lineup auf, das den Songs richtig Feuer gibt. Somit sitzt BOSS KEAN'S DITCH zwischen allen Stühlen: ein wenig zu "country" für die Heavy-Rockfraktion - viel zu rockig für die Country-Puristen. Aber irgendwo in der großen Grauzone des Southern-Rock ist für jeden ein Plätzchen zu finden.
Formiert hat sich BOSS KEAN'S DITCH erst im Winter 2007 in Richmond, der Hauptstadt Virginias. Der Bandname des Fünfers, der auf "Der Unbeugsame", einem der besten Filme Paul Newmans, anspielt, beweist Geschmack und Stil. Gut einen Monat später, im Januar 2008, spielte man bereits den ersten Gig und hat sich seitdem eine sehr solide Fanbase im Heimatstaat und den angrenzenden Staaten North Carolina, Tennessee und New Jersey erspielt. Wieder ein Jahr später ging man ins Studio, um die Songs dieses Albums einzuspielen, für das sich leider kein Label fand. Aber in heutigen Zeiten braucht man eigentlich nur ein paar potente Mailorders, um in die Player von interessierten Hörern zu gelangen... und natürlich auch ein paar Webzines, die das Interesse zu wecken vermögen.
"Mountain To Climb" rockt wie die sprichwörtliche Sau! Es handelt sich um puren, handwerklich gut gemachten, ur-amerikanischen Hardrock, also mit Country- und Blues-Einflüssen gespickt. Gleich der Opener "Diggin' The Ditch" basiert auf einem country-orientierten Riff, das von den drei Gitarren zu einem gewaltigen Rocker aufgeblasen wird, und direkt in "Workin' Man's Pride" übergeht und fortgeführt wird. Thematisch sind die Songs southern-typisch und drehen sich vorwiegend ums Landleben, Whiskey und Weiber, also ebenfalls ur-amerikanisch ;-)) Auf "Home" kann man ein sensationelles "Stop-and-go"-Riff, wie man es in den 70ern gerne von SKYNYRD serviert bekam, hören. So klingt Southern-Rock modernster Prägung! "She's Like The Sun" klingt ganz nach den guten, alten BAD COMPANY. Diese beiden letztgenannten Songs gefallen mir persönlich am besten. Der Titeltrack basiert auf einer sehr schönen Gitarrenfigur auf der Akustischen über das die beiden Elektrischen munter fegen. Über "Things I Can't Be" springt eine fröhlich hüpfende, mitreißende Gitarrenlinie. Der Rausschmeißer "Is Your Heart Still Mine" erinnert erneut an PAUL RODGERS' "schlechte Gesellschaft" und ist ein weiteres Highlight von "Mountain To Climb".
FAZIT: Das ist alles noch ein wenig wild und ungestüm, aber BOSS KEAN'S DITCH hat das Potenzial, eine richtig gute Band zu werden. Wichtig ist nun erstmal ein ordentliches Label für sich zu gewinnen und dann eine gewisse Konstanz in den Veröffentlichungen zu zeigen. Live spielt man sich ja bereits den berühmten Wolf, wenn auch derzeit meist zuhause in Virginia. "Mountain To Climb" - dieser Albumtitel scheint das Programm BKDs zu sein. Dann klettert 'mal schön weiter, Jungs, ihr seit auf dem richtigen Weg.
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"Mountain To Climb" ist erhältlich bei www.justforkicks.de
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Diggin' The Ditch
- Workin' Man's Pride
- Never See My Face Again
- Home
- A Mountain To Climb
- She's Like The Sun
- Doin The Best I Can
- Things I Can't Be
- Is Your Heart Still Mine
- Bass - Tom Schoppe
- Gesang - Doug Gibson
- Gitarre - Doug Gibson, Ryan Nuttle, Robbie "The Kid"
- Schlagzeug - Shane Kellis
- Sonstige - Gäste: C.B. Smith (Guitar on # 2)
- Mountain To Climb (2009) - 10/15 Punkten
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