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Chthonic: Mirror Of Retribution (Review)
Artist: | Chthonic |
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Album: | Mirror Of Retribution |
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Medium: | CD | |
Stil: | Symphonic Black Metal |
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Label: | Spinefarm Records | |
Spieldauer: | 50:58 | |
Erschienen: | 21.08.2009 | |
Website: | [Link] |
Ich könnte es mir hier einfach machen und was von CRADLE OF FILTH-Klone faseln, aber das würde den Taiwanesen CHTHONIC (sprich: Thonic) nicht gerecht werden. Es lässt sich natürlich nichts daran rütteln, dass sich CHTHONIC bei obigen, ABIGAIL WILLIAMS und DIMMU BOGIR reichlich bedienen und somit nichts grundlegend Neues erschaffen, aber eines unterscheidet CHTHONIC dann doch grundlegend: Die Band hat ein klares Anliegen und eine Aussage.
CHTHONIC sind eine politische Band. Jeder, der seinen Metal für unpolitisch hält oder meint, es selbst zu sein und es auch bleiben möchte, kann sich eigentlich den Rest des Reviews sparen. Jeder andere ist von CHTHONIC eingeladen, sich mit der im Westen weitgehend unbekannten Geschichte Taiwans, seinen unzähligen Besatzungsmächten, Unterdrückungen, Massakern und seinem bis heute im internationalen Recht ungeklärten Status auseinanderzusetzten. Das dieses kein einfaches Anliegen ist, wird spätestens beim Lesen der vielen ausführlichen Wikipedia-Einträge klar, aber CHTHONIC, die auch aktiv an der „Free Tibet“-Kampagne beteiligt sind, schaffen es immerhin, überhaupt das Augenmerk auf das komplexe Thema zu lenken.
Was haben CHTHONIC denn nun musikalisch zu bieten? Wie oben erwähnt, ganz fette CRADLE OF FILTH-Einflüsse, die sich vor allem im Gesang Freddy Lims manifestieren, der aber nicht ganz so nervenzehrend und over the top wie Dani Filth zur Sache geht, von „leicht verdaulich“ aber dennoch weit entfernt ist. Die symphonischen Strukturen der Songs sind komplex und Keyboards spielen eine wesentliche Rolle ohne im Songwriting die Oberhand zu gewinnen oder im Mix im Vordergrund zu stehen. Statt dessen driften CHTHONIC immer wieder in traditionelle taiwanesische Melodien ab, die ihre besondere melancholische Note durch die Benutzung einer Erhu, einem traditionellen chinesischen zweisaitigen Streichinstrument, erhalten. So heben sich CHTHONIC dann doch auch musikalisch ausreichend von obigen Bands ab, um eine eigene Daseinsberechtigung zu haben.
FAZIT: CHTHONIC sind vordergründig eng mit bekanntem symphonischen BM-Bands verwandt, von der Stimmung her aber weniger aufgekratzt, sondern eher mit einer gehörigen Prise Melancholie versehen, die durch die eingestreuten traditionellen asiatischen Melodien transportiert wird. Der inhaltliche Ansatz der Geschichte Taiwans ist nicht oberflächlich plakativ, sondern eröffnet sich dem Hörer erst, wenn er bereit ist, sich mehr mit Band und Album zu beschäftigen. Zumindest gelingt es CHTHONIC so, ein Land und dessen Situation dort ins Bewusstsein zu rufen, wo bei den meisten Europäern sicher nur ein weißer Fleck auf der Landkarte ist. Spannende Platte.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Autoscopy
- Blooming Blades
- Hearts Condemned
- Venom in my Veins
- The Aroused
- Sing Linng Temple
- 1947
- Forty Nine the Urgy Chains
- Rise of the Shadows
- Bloody Waves of Sorrow
- Spell of Setting Sun
- Unlimited Taiwan
- Bass - Doris Yeh
- Gesang - Freddy Lim
- Gitarre - Jesse Liu
- Keys - CJ Kao
- Schlagzeug - Dani Wang
- Pandemonium (2008)
- Mirror Of Retribution (2009) - 11/15 Punkten
- Takasago Army (2011) - 12/15 Punkten
- Bú Tik (2013) - 12/15 Punkten
- Megaport 2021 Anti-Epidemic-Gear-Set (2021)
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