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La Confianza: Epochenjaeger (Review)
Artist: | La Confianza |
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Album: | Epochenjaeger |
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Medium: | CD | |
Stil: | Crossover |
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Label: | JumpStart Music | |
Spieldauer: | 54:34 | |
Erschienen: | 23.10.2009 | |
Website: | [Link] |
Hoppla, was die Franken LA CONFIANZA hier mit ihrem Debüt „Epochenjaeger“ abliefern hat trotz sperrigen Titels internationales Format. Auch wenn ich dachte, dass dieser Crossover aus Hip-Hop und Metal seit 10 Jahren out ist, belehren mich die vier stylischen Herren eines besseren, so frisch und unverbraucht tönen die 14 Songs plus Intro aus den Boxen.
Die Melange aus eingängigen harten groovenden Gitarrenphrasen und Hip-Hop Lyrics ist ja nicht neu, aber „Epochenjaeger“ erinnert immer wieder an die Hochzeiten des Genres als Bands wie RAGE AGAINST THE MASCHINE Millionen von Tonträgern verkauften, ähnlich gelagerte Meister wie DUB WAR leider nicht. Die übrigens 2007 relativ unspektakulär wiedervereinigten RATM sind natürlich in der Gitarrenarbeit einmalig und in Rhythmusparts weniger Nu-metallisch als es LA CONFIANZA sind, deren Abwechslungsreichtum von ruhigem Passagen mit deutlich im Vordergrund stehenden Gesangs- und Reimlinien bis hin zu rhythmusorientieren lauten Grooves steht den großen Vorbildern aber in nichts nach. LA CONFIANZA erfinden natürlich das Genre nicht neu, zeichnen den Spirit aber ausgezeichnet nach und haben ein sehr gutes Gespür für eingängige Melodien und Rhythmen.
RAGE AGAINST THE MASCHINE sind aber nicht nur aus rein musikalischer Sicht eines der Vorbilder der noch verhältnismäßig jungen Band, sondern auch im Punkte Engagement scheint Zack de la Rocha ein großes Vorbild für Reimmeister Manifou* zu sein, der seinen brillanten Umgang mit der deutschen und englischen Sprache nicht an dusselige Hip-Hop T'n A-Lyrics verschwendet, sondern gut durchdachte kritische Texte vorträgt, wobei er locker von unglaublich fließenden Reimen zu gelegentlichem wütenden Brüllen wechselt, oftmals mehrfach in einem Song und innerhalb der Sprachen ohne dass große Brüche entstehen. Bei kritischen Texten geht älteren denkfähigen Bewohnern dieses Planeten ja wegen der häufigen Allwissenheit und Schlaumeierei der Jugend die Hutschnur hoch, Manifou* schafft es aber die Moralkeule klein zu halten und seine Anliegen trotzdem zu vermitteln. Guter Mann.
FAZIT: Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute so nah liegt? LA CONFIANZA liefern mit „Epochenjaeger“ ein erschreckend gutes und zugleich massenkompatibles Album ab, dass den alten Spirit von Crossover (Definition 2.0) neu belebt und Kasperkapellen wie LIMP BIZKIT locker vergessen lässt. Ja, steinigt mich, aber das hier ist eine der besten Scheiben aus deutschen Landen seit „Alexithymie“ von DDP, auch wenn sie musikalisch natürlich aus einer ganz anderen Ecke kommt. Ich bin zuversichtlich, dass die Musikindustrie den Braten riechen wird und hoffe inständig, dass LA CONFIANZA trotzdem independent bleiben.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Intro
- Epochenjaeger
- Rise 'n' Shine
- SozialSTASI
- Griech.: "Weisheit"
- Noah
- Censorship
- Unwissen begreifen
- Skit
- Puppet Show
- R=0
- Confidence (Noah II)
- Veränderung durch Umstände
- Regenbogenhäscher
- Zahnrad
- Epochenjaeger (2009) - 13/15 Punkten
-
keine Interviews
Kommentare | |
Unzo
gepostet am: 24.11.2009 User-Wertung: 13 Punkte |
Schön, dass es Leute gibt, die sich auch die Zeit lassen, sich mit Musik auseinanderzusetzen, die nicht immer ganz gradlinig verläuft. Tolle Platte! |
Chris [musikreviews.de]
gepostet am: 29.01.2010 |
Ach, das Teil hatte ich doch auch mal für ein anderes Mag zum Besprechen. Kurzfassung: So eigenständig, wie sich die Band gerne sieht, ist sie keinesfalls - im Gegenteil, das Ganze wirkt doch stark von DUB WAR (ohne Reggaeanteil), SAPRIZE oder auch metallischen SUCH A SURGE beeinflusst. Was mich kolossal nervt, ist das Pseudorevoluzzertum, allerdings auch die Englischaussprache von Manifou*, die eher etwas von 8. Klasse Realschule hat. So lange der gute Bub in deutscher Sprache seine Texte absondert, geht es noch, aber sobald er's auf Englisch versucht, become ich too many, if you know what ich meine... Okayes Zweitliganiveau halt - das heißt ja nicht unbedingt, dass ich es sooo schlecht finde. |
David Smith
gepostet am: 02.04.2011 User-Wertung: 2 Punkte |
Hab noch nie Musik gehört , das man danach so angepisst ist und wütend wird
seine kostbare Lebenszeit verschwendet zuhaben. Der Sound totaler Müll, die Stimme auf Deutsch hört sich an als wär der komplett zugekifft und wenn das Englische anfängt denkt man man wär in der Sonderschule. Es ist meine persönliche Meinung dazu. Wer es mag soll es hören aber ich werde wahrlich noch sehr viele Alpträume von bekommen. |