Partner
Services
Statistiken
Wir
MMCircle: Requiem Pour Un Vivant (Review)
Artist: | MMCircle |
|
Album: | Requiem Pour Un Vivant |
|
Medium: | CD | |
Stil: | Neoklassische Kammermusik |
|
Label: | Unicorn Records | |
Spieldauer: | 44:47 | |
Erschienen: | 07.10.2008 | |
Website: | [Link] |
MMCIRCLE, auch bekannt als MARTIN MAHEUX CIRCLE, veröffentlichen mit „Requiem Pour Un Vivant“ ihr drittes Album. Gegenüber den beiden Vorgängern gibt es ein paar kleine, aber stilprägende Änderungen. Denn Martin Maheux, seines Zeichens Drummer der fidelen Jazzprogger SPACED OUT, verzichtete beim „Requiem Pour Un Vivant„ auf die Bläsersektion, die weitgehend für den Jazz-Flair auf „Physics Of Light“ und „Sybille“ zuständig war.
Das begleitende (weibliche) Streichquartett ist ebenfalls ein anderes, als noch auf der 2006er Veröffentlichung „Sybille“. Lediglich Pianist Éric St-Jean, der neben dem CIRCLE SPACED OUT als Keyboarder gelegentlich unterstützt, taucht beim letzten Stück „Iconoclaste“ wieder auf.
Das „Requiem für einen Lebemann“ ist Neoklassik reinsten Wassers. Lediglich Maheuxs Schlagzeugarbeit bringt jazzige Elemente ins Spiel, was der düsteren und sperrigen Musik einen nervösen, gehetzten Unterton beschert. Von ferne grüßt Schönbergs „Verklärte Nacht“, ebenso wie Univers Zero in einer gänzlich abgespeckten Variante. Obwohl das Album avantgardistische Schockmomente vermeidet, will es erarbeitet werden. Hier gibt es keinen orchestralen Wohlklang, stattdessen expressionistische Skizzen, die zwischen schwerblütigen Repetitionen, nicht umsonst heißt ein Stück „Stagnation“, und fiebrigen Alptraumsonaten hin und her pendeln.
Freunde progressiver Musik, die gelegentlich den Silberling des ein oder anderen Neutöners in den Player schieben und deren Erfüllung nicht erst bei Krzysztof Pendereckis „Hiroshima“ oder György Ligetis „Ramifications“ beginnt, könnten an der aktuellen Inkarnation des Martin Maheux Circle Gefallen finden. Mit Rockmusik in irgendeiner Ausformung hat das Ganze allerdings nichts zu tun.
FAZIT: Auf „Requiem Pour Un Vivant“ findet sich eine Dreiviertelstunde recht unangepasster Musik, die auf expressionistische Klangmaler verweist, sich zwar kitschigem Schönklang verweigert, aber auch nie ins radikal Experimentelle abgleitet. So spielen Martin Maheux und sein kleiner Zirkel schräge Kaffeehausmusik für Besucher eines Totengartens. Wer eine kammermusikalische Alternative zu endlosen Sitzungen mit Magma, Present und ähnlichem sucht, oder einen lange verschollenen phantastischen Stummfilm mit einer passenden Begleitung versorgen möchte, der ist beim MMCIRCLE gut aufgehoben. Wer jedoch den Rock zum Rollen braucht, sollte einen weiten Bogen um das „Requiem Pour Un Vivant" machen.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Lazaret
- 6 Pieds Sur Terre
- Stagnation
- Requiem Pour Un Vivant
- Iconoclaste
- Keys - Éric St-Jean
- Schlagzeug - Martin Maheux
- Sonstige - Lizann Gervais, Janie Massicotte, Gäel Huard, Karine Lalonde
- Requiem Pour Un Vivant (2008)
-
keine Interviews