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Scale The Summit: Carving Desert Canyons (Review)
Artist: | Scale The Summit |
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Album: | Carving Desert Canyons |
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Medium: | CD | |
Stil: | Complex Instrumental Metal |
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Label: | Prosthetic / Soulfood | |
Spieldauer: | 39:57 | |
Erschienen: | 20.03.2009 | |
Website: | [Link] |
Kein Gesang, keine Keyboards, auch auf ihrem zweiten Album, nach dem mit wohlmeinenden Kritiken bedachten „Momentum“, brilliert die junge texanische Band SCALE THE SUMMIT mit komplexer, rein instrumentaler Musik. Sie selbst nennen ihren Stil „Adventure Metal“ und meinen damit einen bunten Reigen von Songs, die abwechslungsreiche Reisen mit offenem Ausgang sein sollen. Das klingt vollmundig, und wenn dann noch als Vorbilder Cynic und Dream Theater genannt werden, vielversprechend.
Doch so ganz werden SCALE THE SUMMIT diesem hehren Anspruch nicht gerecht. Technisch gibt es an „Carving Desert Canyons“ nichts auszusetzen. Klingt gut, ist sauber eingespielt, und dürfte manchen Musiker im Ohrensessel und unterm Kopfhörer entzücken. Es gibt eine Menge Breaks, viel Gefrickel und Gegniedel, ab und an auch mal eine ruhige Sequenz mit leichten Jazzanklängen. Gerade, wenn die Band sich zurücknimmt, und scheinbar lässig vor sich hin spielt, entwickelt das Album seinen größten Reiz. Doch leider währen diese Momente nicht lange, dann wird wieder einen Zahn zugelegt und der Gemeinde draußen gezeigt, was man am jeweiligen Instrument kann. Das ist einiges.
Glücklicherweise versuchen sich SCALE THE SUMMIT nicht als Geschwindigkeitshexer, sondern toben sich eher im gehobenen Midtempobereich aus. Leider wirkt das mitunter etwas angestrengt und auf Dauer nicht sonderlich abwechslungsreich. Trotz der vielen Breaks.
Der mit siebeneinhalb Minuten längste Song „Giants“, erinnert zum Abschluss fatal an den kurzen Einstieg mit „Bloom“. So wird aus der abenteuerlichen Reise eine Fahrt im Kreis, die zwar hörenswerte Zwischenstopps hat („The Great Plains“ z.B. ist ein melodisch ausgefeiltes, abwechslungsreiches Highlight – davon hätte es mehr geben sollen), aber insgesamt nirgendwo ankommt, und damit stagniert. Das allerdings auf hohem Niveau.
FAZIT: Fingerfertige Musiker spielen ein wenig herum und nehmen den lockeren Jam auf. Heraus kommt eine Bestandsaufnahme moderner Musik, die sich am Gestern orientiert, eine lange Musikhistorie aufarbeitet und neu interpretiert. Genau das bietet „Carving Desert Canyons“ nicht. Hier haben sich begabte Musiker Gedanken gemacht und spielen ein Album ein, das zu wohlstrukturiert und zu wenig ruppig ist, um als harter Metal durchzugehen, aber für Jazz letztlich viel zu schlicht ist. Schon vor rund vierzig Jahren zerbarsten musikalische Strukturen zwischen hartem Rock und Jazz; und während z.B. das Mahavishnu Orchestra sein Publikum mit „The Inner Mounting Flame“ und „Birds Of Prey“ auf eine wilde Rafting-Tour schickte, ist SCALE THE SUMMITs neuer Output nur ein vormittäglicher Spaziergang zwischen Oase und Wüstenei.
Das hat seinen Reiz und beweist in etlichen Ansätzen, dass viel Potenzial vorhanden ist. Nur, was zum Vorschein kommt, fasziniert und nervt zu fast gleichen Teilen. Kann man hören, aber essenziell ist es – bis auf wenige Ausnahmen – nicht.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Bloom
- Sargasso Sea
- The Great Plains
- Dunes
- Age Of The Tide
- Glacial Planet
- City In The Sky
- Giants
- Bass - Jordan Eberhardt
- Gitarre - Chris Letchford, Travis LeVrier
- Schlagzeug - Pat Skeffington
- Carving Desert Canyons (2009) - 8/15 Punkten
- The Collective (2011) - 10/15 Punkten
- The Migration (2013) - 10/15 Punkten
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