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Slychosis: Slychedelia (Review)

Artist:

Slychosis

Slychosis: Slychedelia
Album:

Slychedelia

Medium: CD
Stil:

Progressive Psychedelic Rock

Label: Slychosis / Just For Kicks
Spieldauer: 61:56
Erschienen: 19.12.2008
Website: [Link]

Slychedelia“ ist das zweite Album der amerikanischen Band SLYCHOSIS, die eher das Projekt des Muliinstrumentalisten Gregg Jones plus einiger musikalischer Wegbegleiter ist. Der Percussionist und gelegentliche Sänger des ersten Albums, Todd Sears, wird sogar explizit als „Guest musician“ geführt.
„Progressive rock with an eclectic blend of psychedelia and classic influences“ sind laut Presse-Flyer die musikalischen Becken, in denen sich SLYCHOSIS tummeln. Das unterschreiben wir gerne.
„Columns“ ist ein starker Einstieg. Zu Beginn werden Reminiszenzen an Dario Argentos liebste Soundtrackkünstler GOBLIN geweckt, später gesellt sich dezent ein freundlicher Canterbury Sound hinzu, die Phase CAMELs zu „Breathless“ Zeiten in etwa. Jones etwas blässlicher Gesang geht in Ordnung, gehört aber nicht zu den Höhepunkten des Albums. Instrumental sind SLYCHOSIS immer für die ein oder andere Überraschung gut. Im positiven wie negativen Sinn. Es hagelt Anklänge an GENESIS in der Keyboardabteilung, löst sich Richtung sphärischer Exkursionen, dann werden die Gitarren ein Spur härter ausgepackt, um am Ende wieder fröhlich beschwingten Canterbury-Prog zu spielen. Die Referenz an PINK FLOYD mag nicht ganz offensichtlich sein, wird aber deutlich, wenn man „Relics“ im Hinterkopf hat, das die frühen Singles der Band versammelte.

Unbedarft mag oft ein Schimpfwort sein, aber in Bezug auf „Slychedelia“ wird es zum Lob. Keine gedanklichen Experimente, sondern fröhliches Drauflosspielen, egal ob wir gelegentlich in der Easy Listening Lounge versacken („St John’ s Wood“) oder Folk durchaus ansprechend die Füße küssen („Crimson Fields Of Glory“). Das ist manchmal amateurhaft, manchmal gewieft, besitzt aber immer einen ungeheuren Charme, der die nicht zu überhörenden Schwächen locker übertönt. Wenn in „Hearts Of Space“ eine gesampelte Harfe ertönt, oder „Cosmic Irony“ tatsächlich das Zeug zur Hitsingle hätte: im bonbonbunten Universum „Slychedelias“ gibt es viel zu entdecken. Hier hat das Unvollkommene seinen Heimsitz und seinen Reiz.

FAZIT: Es gibt einen kleinen Bruder mit zu kurzen Beinen, der nie einen Geschwindigkeitsrekord zu brechen vermag, sich aber immer bemüht. Er steht in der zweiten Reihe, wartet auf seine Chance, die nie kommen wird. Dabei ist er ein sympathischer, weltgewandter und eloquenter Bursche. Gut, seine Stimme hat nicht das Durchsetzungsvermögen, das man sich für jemanden in seiner Position wünscht, aber unhörbar ist sie nicht. Begleitet von fetten Keyboardsounds gewinnt sie geradezu an Gewicht. Wir schießen nicht unbedingt ins All, aber ein freudiges Schweben im luftleeren Raum sitzt drin.

Immer, wenn man etwas gegen die Musik SLYCHOSIS anführen möchte (harmlos, sangesschwach, unentschieden etc.) nehmen sie einem den Wind aus den Segeln. Seien es Anklänge an Grobschnitt, Breaks, die überraschend neue Perspektiven eröffnen, oder ein Zitat an der richtigen Stelle. „Slychedelia“ ist wie eine traditionelle Wundertüte. Nicht alles ist toll, aber fast alles überraschend.

Jochen König (Info) (Review 3870x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 11 von 15 Punkten [?]
11 Punkte
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Tracklist:
  • Columns
  • Flag of Dimbu
  • Cosmic Irony
  • Harps of Space
  • For Vlad
  • Distrust
  • St. John's Wood
  • Metaphysical Fitness
  • Afterlife
  • Crimson Fields of Glory

Besetzung:

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