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Ulysses: The Gift Of Tears (Review)
Artist: | Ulysses |
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Album: | The Gift Of Tears |
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Medium: | CD | |
Stil: | Progressive Rock |
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Label: | Symbioses Music/Musea | |
Spieldauer: | 61:52 | |
Erschienen: | 03.03.2009 | |
Website: | [Link] |
Hollands Progressive-Rock-Fundus war seit jeher dicht, wenn es auch keine dezidiert niederländische Spielweise des Stils gibt. ULYSSES stehen dieser Einschätzung nicht nach und liefern mit ihrem Betroffenheitsalbum "The Gift Of Tears" gehobenen Standard ab.
Die Platte berichtet in überlangen Songs vom Leiden einer Familie, welcher der Krebs die junge Tochter nimmt. Dank der kräftigen und unaffektierten Stimme von Michael Hos, sowie der durchgängig hohen Energie der Musik offenbart sich die Thematik jedoch nicht in weinerlicher Langeweile und Lyrics zum Schämen. ULYSSES sind mindestens zur Hälfte metallisch veranlagt; die übermächtigen Dream Theater lugen allerdings nicht an allen Ecken hervor, denn der Stil der Gruppe ist eher unverbindlich: man bedient sich aller Genrekonventionen, kupfert aber nirgends ab, wenngleich Innovation Fehlanzeige ist. Kompakter Pianostoff wie "Lost" könnte auch von Savatage kommen; mittlere Fates Warning ohne vergleichbar geniale Melodien kommen ebenso in den Sinn, wenn auch die typischen Genrekeyboard-Sounds eindeutig auf die 80er-Neoprogszene verweisen (ohne vergleichbare Distanziertheit und klinische Aura).
Die herzzerreißende Thematik ist zwar bei Mitverfolgen der Lyrics nicht wegzudiskutieren, doch man benötigt das Konzept nicht zum Genuss des Albums an sich, da es eben ob seiner mangelnden Überraschungsmomente leicht reinläuft, wenn man mit den Koordinaten vertraut ist, die das Genre eingrenzen. Der Sound könnte weniger dumpf sein, aber die von den Musikern vollführten Schlenker (nicht auf Extrem-Achterbahn-Niveau) sowie gelegentlich mehrstimmige Gesänge sind angemessen genug in Szene gesetzt. Vielleicht stört an "The Gift Of Tears" tatsächlich zu wenig, als dass es unter den potentiellen Hörern hohe Wellen schlagen könnte. Songdienlicher, herkömmlicher Progressive Rock mit metallischer Erweiterung - so kann man ULYSSES bezeichnen und sie in genau dieser Form gut finden.
FAZIT: Standardprog mit thematischem Mehrwert ist ein weiteres Mal das, was ULYSSES dem Genrefreund bieten. Wer auf anspruchsvollen Melodic Metal steht, eine emotionale Story glaubhaft erzählt haben möchte sowie gehobenes Musikertum schätzt, dem sei "The Gift Of Tears" zum Kauf empfohlen - als Option, denn für mehr ist die Gruppe schlicht zu unspezifisch.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Family Portrait
- Guardian Angel
- Lost
- How Much More
- Silence of the Night
- The Gift of Tears
- Anat
- Bass - Casper Kroon
- Gesang - Michael Hos
- Gitarre - Vogelenzang de Jong
- Keys - Ron Mozer
- Schlagzeug - René van Haaren
- The Gift Of Tears (2009)
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