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Animations: Reset Your Soul (Review)
Artist: | Animations |
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Album: | Reset Your Soul |
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Medium: | CD | |
Stil: | Progressive Metal |
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Label: | Sonic Maze Records | |
Spieldauer: | 65:18 | |
Erschienen: | 13.10.2010 | |
Website: | [Link] |
Was haben ANIMATIONS vor drei Jahren für ein Debüt hingelegt! Obwohl die Polen keinen besonders eigenständigen Sound aufwiesen, konnten sie mit gleichermaßen irrwitzigen wie eingängigen Instrumentalstücken in bester LIQUID TENSION EXPERIMENT-Manier derart überzeugen, dass ANIMATIONS eines DER Prog-Metal-Highlights des Jahres darstellte.
Mit „Reset Your Soul“ verabschiedet sich die zum Quintett angeschwollene Band vom Instrumental-Mucke-Geschäft und lässt Neuzugang Darek Bartosiewicz ans Gesangsmikrofon. Und genau hier liegt der Haken: Dareks Gesang ist zwar alles andere als schlecht, fügt sich aber etwas farblos ins Geschehen ein. Der gute Mann meidet nervtötenden Knödelgesang und hält sich auch höhentechnisch angenehm zurück, doch setzt er keine eigenen Akzente, was bei einer spieltechnisch so versierten Band im Rücken besonders auffällt. Nicht falsch verstehen, hier wird kein Song zersungen und die Gesangsmelodien bedienen weder Klischees, noch fehlt es ihnen an Eingängigkeit, doch klangen ANIMATIONS frischer und kreativer als die Instrumente allein für die Melodien zuständig waren.
Gefrickel gibt es natürlich immer noch reichlich zu bestaunen und wieder klebt die Band erschreckend nah an der DREAM THEATER-Blaupause und LIQUID TENSION EXPERIMENT-Vorlage. Was beim Debüt noch als kleines Übel angesehen werden konnte, nervt beim Zweitwerk ein wenig, denn der Gesang reißt die Band ein Stück ins gehobene Mittelmaß hinab. ANIMATIONS präsentieren sich in diesem Jahr mehr als prototypische Prog-Metal-Band und weniger als irrwitzige Instrumental-Kombo mit wirklich fantastischem Technik-Können. Déjà-vus gibt es reichlich zu bestaunen: „Operation Mindcrime“-Telefonanrufe hat man schon viel zu oft gehört („Inscrutable“) und Radiomitschnitte waren schon zu „Space Dye Vest“-Zeiten nicht mehr originell („Manhattan Project“). Dass bei „1989“ beinahe schon dreist vom LTE geklaut wurde (Minute 5:45!), mag man noch als Hommage durchgehen lassen, aber die ständige Verbeugung vor den Originalen stört beizeiten doch gewaltig.
Ganz schön viel Kritik für eine so talentierte Band? Mag sein, doch braucht sich kein Fan dieses oft kopierten Prog-Metal-Sounds nicht vom Kauf abhalten lassen, denn ANIMATIONS haben ihrer Konkurrenz immer noch voraus, dass sie gute Songs schreiben können und instrumental in der höchsten Liga spielen. Der organische, mitunter angenehm raue Sound unterscheidet „Reset Your Soul“ ebenfalls von billigen Plastik-Kitsch-Fetischisten, die im Schatten der großen Vorbilder jämmerlich vor sich hin kriechen.
FAZIT: Im Vergleich zum Debüt deutlich schwächer zeigen sich ANIMATIONS mit ihrem zweiten Album. Der technisch einwandfreie Gesang erfüllt zwar seinen Zweck, hindert aber die Instrumental-Fraktion daran, selbst großartige Melodien zu entwickeln, wie sie für das vorherige Album kennzeichnend waren. Letztlich bleibt ein gutes Prog-Metal- und Fusion-Album einer talentierten Band, das aber nicht mehr als Genrekost darstellt. Schade.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Reset Your Soul
- Demons Of War
- Inscrutable
- The Manhattan Project
- Request For Redemption
- The Last Man
- 1989
- Toxicyber
- Bass - Bartek Bisaga
- Gesang - Darek Bartosiewicz
- Gitarre - Kuba Dębski
- Keys - Tomek Konopka
- Schlagzeug - Paweł Larysz
- Animations (2007) - 13/15 Punkten
- Reset Your Soul (2010) - 9/15 Punkten
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