Partner
Services
Statistiken
Wir
Crematory: Infinity (Review)
Artist: | Crematory |
|
Album: | Infinity |
|
Medium: | CD | |
Stil: | Gothic Metal |
|
Label: | Massacre Records | |
Spieldauer: | 46:22 | |
Erschienen: | 29.01.2010 | |
Website: | [Link] |
Das Wörtchen "Infinity" erfreut sich im Metal größter Beliebtheit. So findet man in den allwissenden Metal Archives gleich zwölf Alben, die genau so heißen und 143 Alben und 609 Songs, in denen das Wort im Titel vorkommt. Die deutschen Gothic Metaller CREMATORY bewiesen also nicht allzuviel Kreativität, als sie sich auf die Namenssuche für ihr aktuelles Album begaben und eben "Infinity" auswählten. Dementsprechend ist sich das Label natürlich nicht zu schade, die elfte Platte der Mannheimer Truppe als Album für die Ewigkeit anzupreisen und will dem Rezensenten weiß machen, dass man es hier mit Gothic Thrash Metal zu tun habe. Was natürlich völliger Kokolores ist, denn CREMATORY haben mit Thrash genauso viel zu tun, wie Dieter Bohlen mit Niveau.
Zugegeben, es gibt insgesamt vier Tracks auf "Infinity", bei denen das Tempo angezogen wird und mitunter bewegt man sich dabei auf Melodic Death Metal-Pfaden, insgesamt betrachtet bekommt der Hörer aber genau das, was er von CREMATORY erwartet: simplen Gothic Metal mit Hang zum Kitsch und zu naiver Peinlichkeit. Dies betrifft vor allem die Texte, die von tausendfach gehörten Phrasen und Formulierungen nur so wimmeln und wenn Felix im Refrain des Openers und Titeltracks inbrünstig "Infinity - darkness - forever" grunzt, dann hat das schon etwas unfreiwillig komisches. Mit "no more tears, no more fears"-Reimen lockt man auch niemandem hinterm Ofen hervor und wenn in esoterisch angehauchter Liedermacher-Manier die ersten Zeilen von "Auf der Flucht" erklingen, dann ist man schon sehr zum Fremdschämen geneigt: "Die Erschaffung neuer Welten wird der letzte Ausweg sein, die Entdeckung neuer Zufluchten, Mutter Erde wurde zu klein". Meine Herren, platter geht es wirklich kaum noch, aber es scheint ja genug Leute zu geben, die drauf abfahren.
Kommen wir zu den musikalischen Aspekten. Handwerklich geht das Gebotene in Ordnung und die druckvolle Produktion gibt auch wenig Anlass zur Klage. Dass Katrins Keyboards oft zu weit im Vordergrund stehen, ist bei CREMATORY ja kein Fehler, sondern Markenzeichen, das kann man gut finden, muss man aber nicht. Besonders dann nicht, wenn es nervtötende Horror-/Science Fiction-Sounds wie in "A Story About..." sind. Gut gefallen hat mir dagegen Matthias' Klargesang und wenn ich ehrlich bin, würde mir die Musik ohne Felix' aufgesetztes Gegrunze deutlich besser gefallen, vom mies ausgesprochenen Englisch mal ganz abgesehen. Zumindest wäre nur mit Matthias' Gesang die Coverversion des DEPECHE MODE-Klassikers "Black Celebration" nicht ganz so grauenvoll ausgefallen. Wobei er bei der nichtssagenden Ballade "Broken Halo" das Ruder auch nicht mehr herum reißen kann.
FAZIT: Es finden sich gerade mal drei Songs auf "Infinity", die ich als ganz passabel empfinden würde, ansonsten zeigt das Album in aller Deutlichkeit auf, warum ich mit CREMATORY bisher nichts anfangen konnte und warum sich daran auch in diesem Leben nichts mehr ändern wird. Die objektiven Pluspunkte reichen da bei weitem nicht aus, um meine rein subjektiv empfundenen Kritikpunkte auszugleichen. Fans der Band werden an dem Album sicherlich Gefallen finden, besonders wenn die etwas härtere Ausrichtung zusagt.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Infinity
- Sense of Time
- Out of Mind
- Black Celebration
- Never Look Back
- Broken Halo
- Where Are You Now?
- A Story About...
- No One Knows
- Auf der Flucht
- Bass - Harald Heine
- Gesang - Gerhard "Felix" Stass
- Gitarre - Matthias Hechler
- Keys - Katrin Jüllich
- Schlagzeug - Markus Jüllich
- Infinity (2010) - 5/15 Punkten
- Black Pearls (2010)
- Antiserum (2014) - 9/15 Punkten
-
keine Interviews
Kommentare | |
Ricki
gepostet am: 21.01.2010 User-Wertung: 2 Punkte |
Stimmt. Total grottig, diese Musik. Mir unverständlich, dass es Leute gibt, die dafür einen Zehnminutenlohn hinlegen. |
Chris [musikreviews.de]
gepostet am: 21.01.2010 User-Wertung: 4 Punkte |
Nenn mir den Arbeitgeber, bei dem man so viel verdient, dass man für eine CD gerade mal 10 Minuten anpacken muss... ha! :) |