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Forbidden: Omega Wave (Review)
Artist: | Forbidden |
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Album: | Omega Wave |
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Medium: | CD | |
Stil: | Thrash Metal |
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Label: | Nuclear Blast | |
Spieldauer: | 61:35 | |
Erschienen: | 22.10.2010 | |
Website: | [Link] |
Nachdem sich in den vergangenen beiden Jahren die Erste-Liga-Thrash-Bands der 80er mal mehr, mal weniger gelungen auf ihre Wurzeln besonnen haben, war dieses Jahr die (erfolgstechnisch gesehen) zweite Garde an der Reihe. Nach HEATHEN, OVERKILL, EXODUS und DEATH ANGEL kommen nun auch die zwischenzeitlich aufgelösten FORBIDDEN mit einem, an die alten Zeiten angelehnten, neuen Album um die Ecke. Und auch der Bay-Area-Fünfer tut es der Konkurrenz gleich: An die Karriere-Highlights (in diesem Fall „Forbidden Evil“ und „Twisted Into Form“) kommen sie zwar nicht heran, aber die Band schafft es, den ureigenen Sound wieder zu erwecken, ohne sich dabei selbst zu kopieren und fügt dem Ganzen sogar noch einige neue Nuancen hinzu. Etwas, was die komplette neue Thrash-Welle nicht mal im Ansatz auf die Kette bekommt.
Auch wenn das (mäßig umgesetzte) Cover versucht, Assoziationen zum legendären Debüt zu wecken, knüpft „Omega Wave“ doch eher am großartigen Zweitwerk "Twisted Into Form" an. Zwar gibt es einige schnelle Thrasher wie „Forsaken At The Gates“, „Adapt Or Die“ oder das Titelstück, aber meist dominiert (gekonntes) grooviges Midtempo mit durchdachtem, verschachteltem und abwechslungsreichem Riffing. Wahrscheinlich bekommt auch Russ Anderson die markanten Schreie aus den seligen Anfangstagen nicht mehr hin, was ihn allerdings nicht daran hindert, die Songs mit tollen, eigenständigen Melodien und Ideen zu veredeln. Die Highlights auf dem insgesamt fünften FORBIDDEN-Album stellen, neben den bereits erwähnten Uptempo-Brechern, das bedrohliche „Swine“, das melodische „Dragging My Casket“ und das von einem grandiosen Riff getragene „Hypnosis“ dar. Wirkliche Ausfälle gibt es keine zu vermelden, „Omega Wave“ braucht allerdings eine gewisse Zeit, bis sich dem Hörer alle Feinheiten erschließen.
Der druckvolle Sound passt wie die berühmte Faust aufs Auge, das halbneue Gitarren-Duo Craig Locicero/Steve Smyth schüttelt sich reihenweise großartige Riffs und Soli aus den Handgelenken und für gute, intelligente und kritische Texte war die Band ja schon früher bekannt.
FAZIT: FORBIDDEN sind zurück und erfreuen den geneigten Thrash-Fan mit einem guten, wenn vielleicht auch nicht überragenden neuen Album, das sich qualitativ etwas hinter den aktuellen Werken von OVERKILL, HEATHEN und EXODUS, aber auf einer Stufe mit dem aktuellen DEATH ANGEL-Output einreiht.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Alpha Century
- Forsaken At The Gates
- Overthrow
- Adapt Or Die
- Swine
- Chatter
- Dragging My Casket
- Hopenosis
- Immortal Wounds
- Behind The Mask
- Inhuman Race
- Omega Wave
- Bass - Matt Camacho
- Gesang - Russ Anderson
- Gitarre - Craig Locicero, Steve
- Schlagzeug - Mark Herndandez
- Omega Wave (2010) - 10/15 Punkten
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keine Interviews
Kommentare | |
Chris [musikreviews.de]
gepostet am: 01.11.2010 User-Wertung: 7 Punkte |
Uff. Ich würde sie gerne besser finden. Ich zitiere mich mal selbst aus einem Kommentar zur Scheibe bei einem anderen Zine:
"Meiner Meinung nach ist die Platte ein ziemlich lauer Kompromiss aus a) den ersten beiden Scheiben b) Alibi-Green c) Alibi-Distortion ...so, als wolle man möglichst die alten Fans bedienen, aber die Liebhaber der letzten zwei Scheiben nicht gänzlich vergrätzen. Und um auch bei den Kids anzukommen, zwingt man sich noch zu etwas aggressiverem Gebrüll und ein paar "zeitgemäßen" Elementen - ein Walfischpenis-Sound gehört da natürlich ebenfalls drumherum gezimmert. Und mal ehrlich, Leute... beim ersten Scream, der auf der Platte zu hören ist (fragt mich nicht, wie der Song heißt - ich hab gerade Wäsche aufgehängt *g*), hätte es mich fast zerrissen - wie lächerlich kommt das denn rüber? Was den Gesamteindruck angeht: Öde." Sicher, technisch ist das Ding tipptopp, und auch Steve Smyth tut der Band gut, aber ich persönlich hätte von Forbidden nach den letzten beiden Platten deutlich mehr Mut erwartet. So bleibt es IMO ein zwar gutes, aber verzichtbares Thrash-Album einer einst wirklich tollen Band, welche sich hiermit ihren Kultstatus ein wenig nimmt. |
Andreas
gepostet am: 01.11.2010 |
Das würde ich differenzierter sehen. Die Wahrnehmung von Forbidden wurde im Laufe der Jahre sowieso verzerrt (ist bei so vielen Bands der Fall, siehe gerade Helloween zum Beispiel oder Priest und Maiden generell). Die Meinungsmacher stoßen in ein Horn, und der ach so eigenständig denkende Metaller plappert nach. Es IST streitbar, ob "Reign in Blood", "Keeper", "Forbidden Evil", "British Steel" die unantastbaren Highlights der jeweiligen Karrieren sind. |
Andreas
gepostet am: 01.11.2010 |
Weshalb sollte es auch nicht so sein? Nur wird in der Szene automatisch alles verdammt, was nicht zur "klassischen" Phase einer Band gehört. Forbiddens "Distortion" war seiner Zeit womöglich voraus (höre "Dreaming Neon Black" von Nevermore oder kurz darauf die damals neuen Machine Head), so wie "British Steel" umgekehrt eine verspätete Anbiederung an die NWoBHM war und Metal-Stilelemente (Leder und Nieten, etc.) derart überzeichnete, dass sie heute das "no go" für alle Außenstehenden darstellen, wenn es um Heavy Metal geht.
Aktuell möchte ich einmal aussprechen, was wenige zu äußern wagen aus Angst, gegen den Strom zu schwimmen: die neuen Platten von Blind Guardian und Iron Maiden sind bis auf wenige Momente (!) strunzlangweilig. Nun zu Forbidden. Die Scheibe ist keines dieser "Platz da, hier sind wir wieder"-Dinger geworden, sondern eine hörbar engagiert komponierte Platte mit allen Wurzelelementen der Gruppe (die nie reiner Thrash war), an die man vorbehaltlos ohne aufs Etikett zu schauen treten sollte. |
Andreas
gepostet am: 01.11.2010 |
Sowieso sollte die "Szene" mehr dazu übergehen, zuzuHÖREN statt sich an Bandnamen und Schlagwörtern zu orientieren. Damit ist sie keinen Deut besser als Menschen, die sich nur durch den Kauf von Markenklamotten bestätigt fühlen in ihrer Existenz. "Omega Wave" ist abwechslungsreich, nicht jeder Song ein "Brecher", doch dafür ein Garant, dass man sich länger mit der Scheibe gefasst. Vielleicht ist auch das das Problem in einer Zeit, in der es auf Kritikerschreibtischen und CD-Regalen (wer noch eins hat) zugeht wie am Fließband: Der nächste bitte! |
Andreas
gepostet am: 01.11.2010 |
Die Texte sind übrigens ebenfalls gut. |
Carsten
gepostet am: 01.11.2010 User-Wertung: 12 Punkte |
Heißen hier alle Andreas oder was??? Die Guardian ist in der Tat strunzlangweilig, auch die neue Helloween z.B. Öde, ausgelutscht, ätzend; dass sowas abgefeiert wird, liegt daran, dass viele Anhänger dieser Richtung sehr konformistisch sind und sich gern über Foren selbstvergewissern. Andere Ansichten werden sodann in der Meute abgewatschtz. Regressiv wie die Musik, könnte man sagen... "Wenn dus schlecht findest hörs halt nicht" o.ä. Nun , Forbidden gehören zu den guten Bands, kein Zweifel. Das neue Album ist facettenreich, bedient verschiedene Oevres. Das gefällt mir gerade gut. Noch so ein Exodus-, Overkill- oder anderer Retrokram, der nur zeigt, dass sämtliche Entwicklung der letzten Jahre bewusst ignoriert wird, also ne Art Metal Inquisitor auf US-amerikanisch, wollt ihr sowas? Die neue Forbidden ist jedenfalls ein Album zum Zuhören und nichts für Leute, die gerade Wäsche aufhängen und für die das eine ungeheure Anstrengung bedeutet... |
Carsten
gepostet am: 01.11.2010 |
...und die Death Angel ist zusammen mit Flotsam & Jetsam WEIT vor Retrolangweilern wie Overkill, Exodus, Annihilator oder Heathen! |
hendrik [musikreviews.de]
gepostet am: 01.11.2010 |
@ Chris & Andreas
Ihr sprecht mir aus der Seele. Bis auf dein Fazit zu "Omega Wave", Andreas. Man kann das Album sicher aus genau den Gründen gut finden, die du, Oger und Carsten anführen. Mich enttäuscht es herb, weil FORBIDDEN bisher zu den Bands gehörten, die sich immer wieder neu erfanden. Das ist hier nicht so, es ist dieses verdammte Konsensalbum geworden, dass sie alle machen. Der Weg, den sie über ihre vier Alben hinweg genommen haben, wäre noch nicht zuende gewesen. Da weitermachen, wo man mit "Green" - zusammen mit "Distortion" die eigentlichen Highlights und die Platten, mit denen FOBIDDEN sich völlig von allen Schablonen emazipierten - hätte zu einem weitern Meisterwerk führen können. Zumindest hatte ich's gehofft. SLAYER, TESTAMENT, MEGADETH, METALLICA, MAIDEN, überall das gleiche Elend. Und wie ich schon anderswo schrieb: Es drohen uns neue Alben einstmals begnadeter Bands wie TRANSPORT LEAGUE, CHANNEL ZERO, und eventuell sogar ANACRUSIS. Eigentlich eine gute Nachricht, aber nach all den redundanten Comebacks der letzten Zeit weiß man garnicht, ob man sich das wünschen soll... P.S. Andersons spitze Schreie sind in der Tat ein Zugeständnis an ewig gestrige, das die Grenze zur Realsatire sprengt. Und ich LIEBE FORBIDDEN... schnief... |
Erik H.
gepostet am: 21.11.2010 User-Wertung: 13 Punkte |
Konsensalbum?? Das ist doch sehr heavy, fein produziert, der Gesang kein Gebrülle, die Leads manchmal in Richtung alter Fates Warning, die Soli noch mehr; habt ihr ein anderes Album gehört?? Auch die Indieausfüge sind nicht zu verachten. Endcool, das Ding. |
Chris [musikreviews.de]
gepostet am: 22.12.2010 |
Öhm... INDIE-Ausflüge? Wohörstndudiedennraus? |