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Mandrake: Innocence Weakness (Review)
Artist: | Mandrake |
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Album: | Innocence Weakness |
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Medium: | CD | |
Stil: | Gothic Metal |
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Label: | Greyfall Records | |
Spieldauer: | 50:11 | |
Erschienen: | 14.05.2010 | |
Website: | [Link] |
Mit „Innocence Weakness“ veröffentlichen MANDRAKE bereits ihr fünftes Album. Die vorherigen Veröffentlichungen der Gothic-Metal-Band aus Norddeutschland sind mir leider nicht bekannt, laut Informationsmaterial soll das aktuelle Werk jedoch mehr Doom-Elemente und harsche Vocals beinhalten. Letzteres mag zutreffen, denn neben Sängerin Birgit Lau lässt auch Gitarrist Lutz de Putter sein Organ ab und zu in Death-Metal-Manier erklingen, und zwei Songs werden sogar von Growls dominiert. Von Doom Metal kann man jedoch, abgesehen von einzelnen Passagen, kaum sprechen. Zwar geht die Band durchaus melancholisch und stimmungsvoll zu Werke, agiert aber keinesfalls schwermütig, sondern eher leichtfüßig und teilweise fast unbeschwert locker. MANDRAKE spielen treibenden, kraftvollen Gothic Metal, gerne und oft in leicht angezogenem Tempo. Dabei stehen die eigentlichen Songs und eingängige Melodien jederzeit im Vordergrund. Weder gibt es ausschweifende Soli zu hören, noch das Zurschaustellen von Technik, auch wenn sich die einzelnen Musiker sicher nicht verstecken müssen. So schwingt bei den Keyboardsounds oft ein leichter Hauch von Progressive Rock mit, und alle Instrumente tragen zum harmonischen Gesamtbild bei. Aus Gitarren, Keyboards und Bass wird ein sehr reicher und romantisch wirkender Sound aufgeschichtet, der in einigen Stücken wie „A Serenade To The Sea“ oder „Indignation“ sogar ein wenig an WHILE HEAVEN WEPT erinnert. Deren überschäumende und ergreifende Emotionalität erreicht man zwar nicht, dafür können MANDRAKE mit vielen schönen und eingängigen Gesangsmelodien punkten. Birgit Lau singt zum Glück keine Opernarien, sondern sehr angenehm natürlich. Zwar driftet sie in den höheren Lagen desöfteren in eine liebliche, engelsgleiche Stimmfarbe ab, bewahrt dabei aber immer ein Mindestmaß an Kraft. Ihre eigentliche Stärke sind jedoch die tieferen Vocals, wie etwa in „Autumn Infinity“ oder „Among The Demons“ (der einzige Song, der tatsächlich mit schweren Riffs Doom-Flair versprüht). Diese Stimmlage wirkt ausdrucksstärker und verleiht MANDRAKE mehr Eigenständigkeit, da man so nicht Gefahr läuft, mit den zahllosen, von Elfen und Engeln angeführten Bands in einen Topf geworfen zu werden.
Auch wenn das Songmaterial über weite Strecken überzeugen kann, gibt es doch einige Kritikpunkte zu vermelden: Die Growls klingen nicht schlecht und sorgen für ein wenig Abwechslung, wirken aber auch nicht wirklich zwingend und können kaum Akzente setzen, zumal dieses Wechselspiel nun wirklich oft genug von tausenden Bands zelebriert wurde. Ein Song wie „Save Us From Ourselves“, in dem fast nur harsche Vocals zu hören sind, fällt dann auch deutlich gegenüber dem Rest ab. Die Musik von MANDRAKE ist eben größtenteils darauf ausgelegt, den Gesang und die Melodien zu unterstützen. Dies ist bei den anderen Tracks ein ausgesprochener Pluspunkt, deshalb sollte man nicht auf die Einsätze von Birgit Lau verzichten. Weiterhin fällt auf, dass viele Passagen ein wenig zu oft wiederholt werden. Auch wenn die Songs nicht übermäßig lang sind, hätte man doch das eine oder andere Mal nicht noch einmal den gleichen Part einbauen müssen. Es mangelt ein wenig an überraschenden Momenten, Stimmungswechseln oder Wendungen innerhalb der Kompositionen.
FAZIT: Unter dem Strich ist MANDRAKE mit „Innocence Weakness“ ein gutes Gothic-Metal-Album gelungen, das vor allem mit schönen, eingängigen Gesangsmelodien zu gefallen weiß. Der Band gelingt es ansatzweise sogar, eine ganz eigene Stimmung zu kreieren, die im Vergleich zu anderen Genre-Vertretern weniger von Schwermut geprägt ist. Stattdessen herrscht eine gewisse romantische Melancholie vor, ohne dass man dafür auf kraftvolle, treibende Riffs verzichten oder in Kitsch verfallen würde. Daran sollte die Band in Zukunft weiter anknüpfen und die genannten Kritikpunkte ausmerzen, um sich noch deutlicher von der Konkurrenz abzuheben.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Prelude
- A Secret To Reveal
- Save Us From Ourselves
- A Serenade To The Sea
- Among The Demons
- Innocence
- Autumn Infinity
- Coma
- Indignation
- Existence
- Silhouette
- Weakness
- Bass - Garvin Bösch
- Gesang - Birgit Lau, Lutz de Putter
- Gitarre - Lutz de Putter, Julius Martinek
- Keys - Lutz de Putter, Julius Martinek
- Schlagzeug - Holger Bloempott
- Mary Celeste (2007) - 7/15 Punkten
- Innocence Weakness (2010) - 10/15 Punkten
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