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Mêlon Kallisti: Apple Kallisti Now (Review)
Artist: | Mêlon Kallisti |
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Album: | Apple Kallisti Now |
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Medium: | CD | |
Stil: | Progressive Rock / Black Metal |
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Label: | Eigenvertrieb | |
Spieldauer: | 40:23 | |
Erschienen: | 15.10.2010 | |
Website: | [Link] |
"I walk my own path" sind die ersten geäußerten Worte dieses hoffnungsfrohen Projektes, das mit H. von HELRUNAR beziehungsweise den ehemaligen GEÏST (mittlerweile ohne G und T) einen halbwegs bekannten Szenemusiker zu seinen Reihen zählt. Black Metal als Schublade führt dabei teilweise in die Irre, aber für interessante Musik sind diese Umlautspezialisten trotzdem ein Garant.
Mit in ihrer Kratzigkeit harmonischen Gitarren gemahnt die Band dennoch ans vermeintlich abgründigste aller Metal-Subgenres. Der wunderbare Gesang (!) nimmt dabei sofort für die Stücke der Gruppe ein. C. zählt erst in der zweiten Hälfte des Openers mehr Anschläge, was im Wechsel mit den zurückgenommenen Passagen des Beginns sowie immer wieder zwischendurch für Spannung sorgt. MÊLON KALLISTI lassen sich wenn überhaupt mit dem Zeitgeister-Labelkader vergleichen. Man hört den Black Metal heraus, wenn auch Sound und Ideologie quasi nichts mehr mit der Stilistik gemein haben. Am Ende von "The Web" schließt sich der motivische sowie stimmungsmäßige Kreis beziehungsweise das Netz: Nachdenklichkeit mit einem leichten Hang zur Melancholie überwiegt als noch recht ambivalentes Gefühl. "Searching For Things" beginnt schlicht rockig, ehe die offenen Akkorde nebst Gesang im nunmehr vertrauten Gestus erklingen. Immer wieder hört man mehrstimmige Gitarrenparts in den rein instrumentalen Teilen. Rhythmisch schlägt die Mannschaft stets entspannte Haken, was zur allgemeinen Harmonie passt wie die einstweiligen Brechungen derselben als Ausnahmen von der Regel in Form von zusätzlich gekrächzten Passagen. Auch hier wähnt man sich als Zeuge einer Kreisbewegung als Prinzip der Komposition.
"Awakening" ... Wir haben ja noch gar nicht ins "Post"-Horn gestoßen; die flirrenden zerrfreien Klampfen bekunden Nachholbedarf in dieser Hinsicht. Zur Halbzeit hin gerät das Erwachen aber metallisch schroff. "2012" zeichnet titelgemäß ein etwas apokalyptisches Bild, ist eine sehr coole Walze mit feinen Dissonanzen und etwas im Vocal-Bereich, das herkömmlichen Hooks wohl am nächsten kommt. Auch die zügigsten Passagen des EP-Einstands (in abgefahrener 5,25-Zoll-Diskettenaufmachung übrigens) lassen sich in diesem Stück verorten, das ebenso wie "Awakening" annähernd zwölf Minuten für sich veranschlagt. Durchatmen ist ab der Hälfte angesagt; es folgt gesangsfreier Progmetal der ungewöhnlichen Art. Anchecken, please!
FAZIT: Nennen wir es Post-Black Metal. Auch ohne konventionelle Kompaktlieder ist dem Verband ein schlüssiges Werk gelungen, das gar nicht mit schrägen Einflussbekundungen (Grüne Feen und Weißrussen ... Wer wird denn da Rauschmittel zu sich nehmen?) hausieren muss, um verdammt interessant zu klingen. Hier wächst etwas im hohen Norden - hoffentlich bald bis zur Länge eines Albums.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- The Web
- Searching For Things
- Awakening
- 2012
- Bass - K.
- Gesang - D., H., K.
- Gitarre - H., E.
- Keys - D.
- Schlagzeug - C.
- Apple Kallisti Now (2010) - 11/15 Punkten
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