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Michael Bormann: d-i-f-f-e-r-e-n-t (Review)

Artist:

Michael Bormann

Michael Bormann: d-i-f-f-e-r-e-n-t
Album:

d-i-f-f-e-r-e-n-t

Medium: CD
Stil:

Mainstream Rock

Label: AOR Heaven
Spieldauer: 56:42
Erschienen: 19.11.2010
Website: [Link]

Wenn er sich in "To the Top", dem vitalen Opener mit Pianozier, mitsamt VAN-CANTO-mäßigem Kauderwelsch zwischendurch über den allgegenwärtigen Starkult ereifert - von wegen Kumpeltyp und so -, ist MICHAEL BORMANN ein toller Hecht ... Nun ja, nicht wirklich, obschon die Hookline stark klingt. Nein, was den Solisten nicht unbedingt "d-i-f-f-e-r-e-n-t", sondern vielmehr zu einer Respektperson macht, ist der Umstand, dass er alle Töne auf dieser Scheibe selbst erzeugt hat.

Moderne Radiorocker der Kategorie "Life is a Miracle" (kompakt vorhersehbar) oder die Ballade "Think Twice" muss man so überzeugt und gekonnt erst einmal umsetzen. Gar nichts an diesem Album klingt nach hilflos am Rechner zusammengestückelter Unmusik, "Somebody" sogar wie BON JOVI, auch wenn es mit ewigen Wiederholungen des Titels nervt - Eingängigkeit mit der Brechstange, doch die hat bei BORMANN Methode und rechtfertigt wohl auch den cheesy Text von "Mr. Rock´n´Roll". Wem kauft man heuer noch solche "Ach was bin ich für ein toller Rocker"-Grütze ab? Ist ja gut ... du willst deine Gräten shaken und out of control sein, geiler Keiler. Übrigens rockt hier kaum eine Gitarre; stattdessen klickt es rhythmisch drei Minuten lang weitgehend zerrfrei. "Hey Mr. Tambourine Man" hätte es eher getroffen. Erst "Breathless" verteilt wieder Maulschellen - gleichwohl im Verhältnis zur für BORMANN angemessenen Maximalhärte.
Am härtere und unkonventionellere Ausschläge gewohnten Hörer rauscht vieles glatt vorbei - trotz netter Solos und Leads wie während "Wouldn´t Let You Down". Mit "Who Really Wants To Get Older" sieht BORMANN, ganz Produzent und Musiker in Personalunion, der von der Pike auf gelernt hat und dementsprechend "dienstleisterisch" an seine Tonkunst herantritt, auch nicht alt aus; Jungspunde greifen wahrscheinlich dennoch weiterhin zu Deathcore und Sonstigem. Der aktuellen Deutschtümelei der neuen Generation hält der Sänger indes das textlich anständige "Was mir fehlt" entgegen. Wenn er auch stark auf die Tränendrüsen drückt, bewegt er sich wie durchweg auf "d-i-f-f-e-r-e-n-t" nicht über den Abgrund hinaus.

FAZIT: MICHAEL BORMANN setzt seinen niemals aufbegehrenden, angepassten Mainstream-Rock konsequent um. "d-i-f-f-e-r-e-n-t" hört sich anhaltend detailverliebt, regelrecht ausgefeilt an und empfiehlt sich der alternden Zielgruppe vor allem ob seiner relativen Hitdichte, und zwar noch vor vielen Alben weit größerer Namen aus dem gleichen Business. Ohne Zynismus: Bockstark und abwechslungsreich für Feierabendrocker, das Ding.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 5048x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 11 von 15 Punkten [?]
11 Punkte
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Tracklist:
  • To the Top
  • Life is a Miracle
  • Think Twice
  • Somebody
  • Mr. Rock´n´Roll
  • My Favorite Time
  • Breathless
  • Don´t You Tell Me
  • Wouldn´t Let You Down
  • Who Really Wants To Get Older
  • No Way Out - It Hurts
  • Was mir fehlt

Besetzung:

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