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My Baby Wants To Eat Your Pussy: Grace Is A Beautiful Thing To Lose, My Friend (Review)
Artist: | My Baby Wants To Eat Your Pussy |
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Album: | Grace Is A Beautiful Thing To Lose, My Friend |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Crossover/Art Rock |
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Label: | Ass Hammer Records | |
Spieldauer: | 19:52 | |
Erschienen: | 23.04.2010 | |
Website: | [Link] |
Nach der Verinnerlichung des pompösen, bunten, technisch anspruchsvollen, manchmal gar verkopften Debütalbums „Ignorance & Vision“, welches massenhaft Stile miteinander vereinte, war ich erst einmal überrascht und fast schon enttäuscht, nachdem ich den neuesten Output der Mannheimer/innen zum ersten Mal gehört hatte: Statt einer wilden Safari durch Funk, Glam, Art Rock, Metal, Disco, Motown, Crossover, Zirkus, QUEEN-Epik, Drama, Dadaismus und Perfektionismus erwartet einen auf diesem etwa zwanzigminütigen Fünftracker eine beinahe schon „reduzierte“ Band, die zwar noch immer sehr open-minded musiziert, aber deutlich songorientierter und weniger freaky zu Werke geht.
Mit „Bravest Face“ eröffnen MY BABY WANTS TO EAT YOUR PUSSY fast schon ungewohnt dunkel, und der Titeltrack intensiviert diese Melancholie noch ein wenig. Entfernt erinnert das Stück von der Konstellation und der Stimmung her an spätere ELEVEN. Frohsinniger geht es mit „Ginger“ weiter, das wie eine Mixtur aus La Bamba-Feeling, MAJOR PARKINSON-Atmosphäre, SPIN DOCTORS und den „alten“ MBWTEYP tönt und wohl der singalongträchtigste Song der EP ist. Ähnlich gelagert ist auch „And Now That You Know“, das obendrein mit Indie, Britpop und einem Zweikampf zwischen Verschraubtheit und Catchiness garniert ist. Unvorhersehbar ist das Kurpfälzer Gespann also nach wie vor, und der Rausschmeißer „SuN“ untermauert dies mit seinem Spagat von Singer/Songwriter-Liedgut über „epischen Indie“ bis hin zu einem Pop-/Art Rock-Hybriden.
Die Teilweise Abkehr von der sehr produzierten, schrillen, sauberen und im positiven Sinne strukturlosen Musik von „Ignorance & Vision“ hin zu mehr Livecharakter, Dreck, Normalität und weniger Pathos mag anfangs verstören, doch mit der Zeit wächst das in eine hübsche Slidebox verpackte Werk zu einem äußerst ergiebigen Stück Tonkunst heran. Geblieben ist das Gespür für starke Melodien, der Hitcharakter der Songs und das internationale Format. Auch Ziggy Has Ardeur und The Tiff (früher als Debúsy D'eeper bekannt) glänzen wieder mit toller vokalistischer Arbeit.
FAZIT: Offensichtlich haben MY BABY WANTS TO EAT YOUR PUSSY keinen Bock auf Wiederholung und wollen auf der neuen EP mehr Bandfeeling transportieren. Diese Entscheidung, sofern sie denn gefällt wurde, war weise, denn ein „Ignorance & Vision – Part II“ hätte womöglich nicht funktioniert, da so aus Kunst Zwang würde. Und der tat Musik respektive Kunst noch nie gut. Es bleibt also spannend in Monnem.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Bravest Face
- Grace Is A Beautiful Thing To Lose, My Friend
- Ginger
- And Now That You Know
- SuN
- Bass - Donni Bella Luna
- Gesang - Ziggy Has Ardeur, The Tiff
- Gitarre - Eva D
- Schlagzeug - Ray Gattner
- Grace Is A Beautiful Thing To Lose, My Friend (2010)
- Writ Of Eskort (2012) - 13/15 Punkten
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