Es ist kaum zu glauben, dass die vier Musiker einst mal Punkrock zelebriert haben sollen, denn anno 2010 ist hiervon rein gar nichts mehr zu hören. Mittlerweile sind PERRY O'PARSON bei einem heimeligen Mix aus Americana, Neofolk, Singer/Songwriter und getragenem Alternative Rock angelangt. Steht den einsamen Neucowboys aus dem Ländle gar nicht mal so schlecht.

Die Karlsruher um Gitarrist und Sänger Marcel Gein, welcher sich doppelt so alt und verlebt anhört wie er aussieht, tönen zu keiner Sekunde aufgesetzt – die sechs Stücke sind authentisch, klingen wie aus einem Guss und lassen beinahe den Eindruck entstehen, dass ihre deutsche Herkunft und Identität ein Fake ist. Doch „Borderline & Field“ birgt eine Echtheit in sich, die einfach gut tut. Alles wirkt so frei von der Leber weg. Ohne krampfhaftes Verstellen. Und obwohl die EP zu neunzig Prozent relaxtes und getragenes Material bietet, wird sie dank raffinierter, kluger Kompositionen niemals öde.

FAZIT: Nee, originell sind PERRY O'PARSON keinesfalls, aber sie agieren frisch, besitzen Charisma und bohren ihre Widerhäkchen gekonnt tief in des Hörers Langzeitgedächtnis.