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ScheinFrei?: Alles klar! (Review)
Artist: | ScheinFrei? |
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Album: | Alles klar! |
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Medium: | CD | |
Stil: | Rock |
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Label: | G-Records | |
Spieldauer: | 48:47 | |
Erschienen: | 19.02.2010 | |
Website: | [Link] |
SCHEINFREI? erspielen sich schon seit einigen Jahren erfolgreich eine Fangemeinde, vor allem durch Live-Konzerte. Trotz großer Auftritte, u.a. im Vorprogramm von SILBERMOND, hat man sich nach eigener Aussage nicht verbiegen lassen wollen und ist stattdessen den eigenen Weg gegangen, der jetzt mit dem Album „Alles klar!“ seinen vorläufigen Höhepunkt findet. Da stellt sich nur die Frage, ob diese Einstellung nun bewundernswert oder doch etwas unklug war, denn letztendlich machen SCHEINFREI? nämlich genau die Musik, wie sie sich wohl jeder A&R-Manager wünschen würde. Irgendwo zwischen jungen, deutschsprachigen Pop-Bands mit Indie-Rock-Appeal, wie etwa JULI oder REVOLVERHELD, angesiedelt, meint man aufgrund des Gesangs, der Melodien und Texte stellenweise sogar die Nachwuchs-Version von PUR vorliegen zu haben. Was nicht unbedingt gehässig gemeint ist, es zeigt schlicht das enorme kommerzielle Potential der Band. Jeden Song kann man sich problemlos im Radio vorstellen, viele davon auch als Hit-Single. Zudem zahlt sich aus, dass die Stücke offensichtlich durch intensive Live-Proben gegangen sind. Hier klingt alles handgemacht, und besonders die treibenden, fetzigen Nummern scheinen für die Bühne geschrieben zu sein und gehen sofort ins Ohr. Immer wieder gibt es eingängige Mitsing-Passagen zu hören, oft verstärkt durch gelungenen Background-Gesang.
Gerade bei deutschsprachigen Bands nimmt der Gesang natürlich eine besondere Rolle ein. Sänger Alex verfügt zwar über eine charismatische Stimme und ist sicherlich ein Glückstreffer für die Band, leider wirken jedoch viele Texte etwas pseudo-tiefsinnig. SCHEINFREI? erheben zwar zum Glück nicht dauernd den Zeigefinger, oft wirken die angesprochenen Themen jedoch ein wenig zu allgemeingültig und mit Metaphern überfrachtet. Hier würde man sich mehr Individualität und echte Emotionen wünschen. Wie etwa in „HN-JK“, wenn eine ganz persönliche Anekdote auf witzige, fast tragikomische Weise dargeboten wird. Das wirkt frischer, spritziger und authentischer, als wenn über die Folgen der modernen Gesellschaft philosophiert wird (wie etwa in „Maskenball“ oder „Wir sind frei“).
FAZIT: Wer auf handgemachten, deutschsprachigen Pop-Rock zum Mitsingen steht, sollte der Band eine Chance geben, die angepeilte Zielgruppe wird bestens bedient. SCHEINFREI? könnten mit der richtigen Unterstützung große Erfolge feiern. Mir persönlich ist das Ganze jedoch über weite Strecken einen Tick zu kommerziell, nichtssagend und oberflächlich. Ich würde mir in der Zukunft von der Band etwas mehr Pepp, Witz und Mut zu kleinen Eigenheiten wünschen, wie sie bereits in einigen Songs durchschimmern, und wie es die Band selbst mit Texten wie „Wir tun was wir wollen” propagiert.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Wir tun was wir wollen
- Maskenball
- Alles klar
- Auf hoher See
- Hier bei mir
- Zeitlich begrenzt
- Wir sind frei
- Worum es geht
- Wenn ich wollte
- Alle Deine Worte
- Streifen der Ewigkeit
- Es ist Morgen
- HN-JK
- Erinnerungen
- Es ist Zeit
- Alles klar! (2010) - 8/15 Punkten
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