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Skullboogey: III (Review)

Artist:

Skullboogey

Skullboogey: III
Album:

III

Medium: CD
Stil:

Rock

Label: Finest Noise
Spieldauer: 47:06
Erschienen: 28.05.2010
Website: [Link]

Mit dem Schädel auf dem Cover im Blick erwartet man die übliche Stoner-Schweinerock-Kiste, aber SKULLBOOGEY können wesentlich mehr. Ohne Herumgeprolle exerzieren sie alle denkbaren traditionellen Spielarten von Gitarrenmusik durch - und zwar im durchweg bestechenden Songformat.

Die Eröffnung gerät dabei überraschend unauffällig, fast melancholisch oder zumindest psychedelisch. "Spittin' Blood" lässt im Anschluss besonders wegen Wendlings Vocals an gezügelte GRAND MAGUS denken. Dazu reichen die Klampfen ein Slidesolo und leiten über zu "Unknown Kid", das einen beschwingten MASTERS-OF-REALITY-Chorus mitbringt und ansonsten feist groovt. Stefan ist das große Plus von SKULLBOOGEY, weil er eine variable Stimme sowie untrügliches Hookgespür besitzt. Ohne bereits 100 Prozent gegeben zu haben, fahren die Musiker mit "Killing Time" die Regler hinunter und balladieren sich wunderbar mit Anlauf in einen hymnenhaften Refrain - ganz toll klingt auch die bittersüße Gitarrenarbeit. So lässt sich mit "Keep It Rolling" umso kräftiger auf den Putz hauen. Wieder begeistert die soulige Knödelstimme des Fronters, der quasi den Glenn Hughes ohne Schwanzrock-Gehabe abgibt. Der Funk des Altmeisters folgt dann auch auf den Fuß.

In "Hell" jagen SKULLBOOGEY den Bocksbeinigen nämlich mit Wah-Wah-Bass und Kopfnicker-Rhythmus. Als sehr gelungen darf man den Spannungsaufbau zum Chorus hin bezeichnen , ganz abgesehen von den bluesigen Riffs, welche "Feels Like Dying" in ein knackiges Melodic-Rock-Umfeld überführen. Hier tönt Der Sänger ungefähr wie eine weniger kauzige Version von REVELATIONs Dennis Cornelius (!), ohne jedoch mit metallischem Doom oder gar Prog zu kokettieren. SKULLBOOGEY stehen mit beiden Beinen im konventionellen Rock und entheben sich allen Plattitüden. Dabei darf auch geweint werden, wie das sanfte "Breathe" bekundet - wunderschön und ein perfekter Vorspann zum härtesten Track "Down". Kurz vor Schluss kontrastiert das Quartett noch sonnige Powerrefrains und träumerische Strophen in "Collecting Emptiness" - Texte lesen lohnt sich übrigens anders als bei weiten Teilen der Konkurrenz. Da darf sich das abschließende "Rock'n'Roll Man" seinen Spaß herausnehmen - und Wendling nach Wino in einem DANKO-JONES-Song klingen … "Hit me!" - Gerne doch, wenn das für die Repeat-Taste gilt.

FAZIT: SKULLBOOGEY beweisen, dass man Rock mit Herz statt dicker Hose spielen kann und dadurch trotzdem auffällt. Nicht durch Kraftmeierei besticht die Gruppe, sondern durch intelligente Texte und eine scheuklappenfreie Farbenfreude, wie man sie ganz bodenständiger Rockmusik nicht als selbstverständlich zusprechen würde: von MOTÖRHEAD über SAINT VITUS bis hin zur Alternative-Blase geht hier alles - und zwar weit überzeugender als zuletzt bei den schwächelnden, aber vergleichbaren MUSTASCH.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 4238x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 11 von 15 Punkten [?]
11 Punkte
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Tracklist:
  • Fast Way's Down
  • Spittin' Blood
  • Unknown Kid
  • Killing Time
  • Keep It Rolling
  • Hell
  • Feels Like Dying
  • Breathe
  • Down
  • Collecting Emptiness
  • Rock’n’Roll Man

Besetzung:

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