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Thornium: Fides Luciferius (Review)

Artist:

Thornium

Thornium: Fides Luciferius
Album:

Fides Luciferius

Medium: CD
Stil:

Extrem-Metal

Label: Soulseller Records
Spieldauer: 58:50
Erschienen: 28.05.2010
Website: [Link]

Drittes Album der Schweden, die man bitte nicht mit THORIUM verwechseln sollte … Extrem geht es auch hier zu, aber man spielt lieber in einer Liga mit BEHEMOTH, bleibt aber letztlich eine schlechte Kopie der auch nicht eben schillernden DARK FUNERAL. Bei aller Deibelei: hier fehlt es an Spirit, Echtheit und vor allem kompositorischem Feingefühl.

"Mother of Abominations" lässt sich mit orchestralem Intro Zeit, ehe ex-Knacki Typh allzu deutlich den Abbath mimt. Der musikalische Hintergrund spult sich aseptisch und in Höchstgeschwindigkeit ab; nehmt dem Alleinunterhalter die Drumsticks oder den Computer aus der Hand! Dass neben ihm noch zwei weitere Klampfer zur Besetzung gehören, merkt man weniger an den sirrenden Nicht-Riffs (präfigiert wegen des nirgends vorhandenen Wiedererkennungswertes) als an seltenen Solozeugnissen (die ein Außenstehender komponiert hat - haha …). "Son of the Dragon" spielt mit den programmatischen offenen Akkorden des angeschwärzten Death Metal und probiert sich wenig überzeugend am Stop-and-Go von MORBID ANGEL oder VADER. Merke: wer ständig den Dreschflegel wie blöde schwingt, hat den mahlenden Slayer-Groove einfach nicht drauf. Es reicht zudem keinesfalls, ein paar smarte Phrasen auf Latein zu dreschen und mit Keyboardchören anzudicken ("Qliphotic Raptures"). Midtempo oder akustisches Geklampfe klingen bei THORNIUM wie halbherzige Lippenbekenntnisse und tragen nichts zur Dynamik bei; stattdessen sind die Stücke allesamt zu lang ausgelegt, weil man viele unspannende Ideen schlicht aneinandergehängt hat, wie es die Mehrheit der Bands im Genretümpel Extreme Metal tun - daher auch die kaum zu bewältigende Unterscheidbarkeit.

THORNIUM nehmen wirklich nur für sich ein, wenn Typh die Zügel ganz fest in den Händen hält, statt sein Pferdchen ausbüchsen zu lassen. "Pacta Conventa Daemoniorum" schafft so zumindest ein wenig Klanghypnose, doch letztlich gehen weite Teile der Spielzeit im unbeweglichen Trigger-Terror und Anti-Songwriting (dem Misanthropic Luciferian Order vielleicht zu tief ins Rektum gekrochen?) unter. Die Spoken Words des Titeltracks schaffen keine Abhilfe, und mit dem Drumming versaut man sich auch den letzten ansatzweise guten Track "I Am Perfection" … weit davon entfernt seid ihr, Jungs - oder je nach Sichtweise zu dicht dran.

FAZIT: Kalter, klinischer Hochgeschwindigkeits-Metal ohne gute Lieder und mit einigen netten Solos, die gerade ob ihrer melodischen Orientierung fehl am Platze sind. Wer kauft das Einerlei all dieser breitbeinigen Grützegruppen mit kleinen Kompositionseiern eigentlich?

Andreas Schiffmann (Info) (Review 4330x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
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Wertung: 5 von 15 Punkten [?]
5 Punkte
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Tracklist:
  • Mother of Abominations
  • Archetype of Death
  • Son of the Dragon
  • Qliphothic Raptures
  • Pacta Conventa Daemoniorum
  • Fides Luciferus
  • The Void of Choronzon
  • I am Perfection
  • Virgin Destroyer Redeemer
  • I am a God

Besetzung:

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  • keine Interviews
Kommentare
dirk-bengt (
gepostet am: 03.08.2010

"breitbeinigen Grützegruppen mit kleinen Kompositionseiern..."

Gelächter! Danke dafür.... und auch ansonsten hast Du völlig recht; aber wofür so viele Punkte?
Andreas
gepostet am: 04.08.2010

Naja, Handwerk solide eben.
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
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