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Vain: All Those Strangers (Re-Release) (Review)

Artist:

Vain

Vain: All Those Strangers (Re-Release)
Album:

All Those Strangers (Re-Release)

Medium: CD
Stil:

Sleaze Rock

Label: Connecting Music
Spieldauer: 51:35
Erschienen: 12.03.2010
Website: [Link]

Hach ja. Das war die Art von Musik, die mich Ende der 80er zur härteren Gitarrenmusik gebracht hat. Nostalgische Gefühle steigen in mir empor. Was war das damals für ein neuer Sound für mich. SCORPIONS, MÖTLEY CRÜE, SKID ROW und wie sie alle heißen. Doch warum auch immer, kamen mir diese Jungs um Namensgeber Davy Vain nie unter die Räder – meine vainsche Defloration fand erst 2005 mit dem fünften (beziehungsweise sechsten, aber dazu gleich...) Revival-Album „On The Line“ statt. Schade, denn da hatte ich viel verpasst und entsprechend viel nachzuholen. Sei's drum, denn hier wird ein Stück Sleaze Rock-Nostalgie aus der Mottenkiste geholt, das keinesfalls angestaubt klingt.

Ursprünglich für 1991 als Nachfolger des Debüts „No Respect“ geplant, standen die Zeichen für die Band nicht gut, und widrige Umstände wie zum Beispiel der Niedergang des Labels Island Records führten zu allem Überfluss dazu, dass „All Those Strangers“ nie das Licht der Welt erblickte. Lediglich auf Gigs war dieses Werk später erhältlich, ebenso machten Bootlegversionen die Runde. Mit dem Auftauchen des Filesharing wurde dann selbst die Suche nach Bootlegs uninteressant. Jetzt, über achtzehn Jahre nach den Aufnahmen der Scheibe, hat sich Davy Vain ein Herz gefasst und veröffentlicht das Teil mit etwas anderer Trackreihenfolge endlich als echten Release, und zwar unverfälscht, ohne sinnfreies Pimpen des Sounds, um ihm womöglich so etwas wie einen ach so zeitgemäßen Anstrich zu verpassen.

Nein, das Teil klingt bis in die letzte Faser nach schmutzigem, rotzigem Hard Rock aus genau der Zeit, in der er geschrieben wurde. Röhrig-rauchige Gitarren, Stadionsoli, Davys damals noch sehr jugendliches, nach Partyleben klingendes Krakeelen, straighte Beats, komprimiert zu straighten, breitbeinigen Stampfern. Zum Thema breitbeinig... da dürfen natürlich auch nicht die kuscheligen Balladen für den Flüssigkeitsaustausch auf dem Rücksitz des Cabrios fehlen... (Sorry für diesen sexistischen Ausreißer, aber in den Texten geht es nun mal teilweise etwas schlüpfriger her, da hat man sich nicht etwa in gemeinsamem Häkeln, Zeitung lesen, Töpfern oder dem Rezitieren Nietzsches verloren...)

Natürlich haben VAIN hier und dort auch – unvermeidlicherweise – die ein oder andere dezente klangliche Gemeinsamkeit mit HANOI ROCKS, MÖTLEY CRÜE, SKID ROW und weiteren Vertretern aus dieser Sparte und Zeit, doch im Komplettpaket besitzen und besaßen die Boys stets eine ausgeprägte Identität. Es wäre schade gewesen, wenn vorliegendes Teil nie erschienen wäre, und jeder Anhänger des Genres wird sich schlichtweg ein weiteres Loch in sein altes, verwaschenes Shirt von den Gunners, den Skids, den Mötleys oder eben von VAIN freuen, dass er dieses kleine Juwel endlich in seinen zitternden Händen halten kann.

FAZIT: Auch wenn „All Those Strangers“ genau null Innovation oder sonstige herausragende, die Band wirkliche einzigartig machende Eigenschaften aufweisen mag, kann das elf Songs starke Teil an allen Ecken und Enden überzeugen, denn die Stücke sind fast durchgehend schlichtweg geile, arschtretende Rocksongs. Vorausgesetzt, man hegt keine Aversionen gegen die seinerzeit als Poser-Genre verspöttete, haarspray- und schminkintensive Musikrichtung. Die verhältnismäßig niedrige Punktzahl erklärt sich durch einige noch stärkere Releases der Bandgeschichte, da seien nur mal „No Respect“ oder eben „On The Line“ genannt.

Chris Popp (Info) (Review 5607x gelesen, veröffentlicht am )

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Tracklist:
  • Love Drug
  • Planets Turning
  • Shooting Star
  • Too Bad
  • Far Away
  • Wake Up
  • Freak Flag
  • Here Comes Lonely
  • Shouldn't Cry
  • Do You Sleep With Strangers?
  • Looking Glass

Besetzung:

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