Musikreviews.de bei Facebook Musikreviews.de bei Twitter

Partner

Statistiken

Wiser Time: Beggars And Thieves (Review)

Artist:

Wiser Time

Wiser Time: Beggars And Thieves
Album:

Beggars And Thieves

Medium: CD
Stil:

Southern- und Roots-Rock

Label: Wisertime Records / Just For Kicks
Spieldauer: 39:19
Erschienen: 26.03.2010
Website: [Link]

Eins muss man „Just For Kicks” wohl unbedingt lassen – sie haben ein ganz feines Näschen, wenn es darum geht, Musik mit wirklichem Anspruch, abseits jeglichen Mainstreams, den Hörern nahe zu bringen. Denn wer kennt WISER TIME? Wer kennt CARMEN SCLAFANI, den Kopf hinter dieser Band, der so unglaublich sympathisch mit Hund und Gitarre das Cover von „Beggars And Thieves“ ziert? Der Mann mit dem Mädchennamen sieht ein wenig aus wie CAT STEVENS und seine Musik strahlt das gleiche Lebensgefühl aus, auch wenn sie eher nach den Wurzeln des Southern Rocks klingt. Ein Amerikaner auf der Suche nach seinen traditionellen amerikanischen Musikwurzeln. Leider lässt er sich bei seiner Suche nur knapp 40 Minuten Zeit – aber auch das ist ein klassisches LP-Format. Hier hat ein Mann nicht nur den Blues, sondern auch die richtigen Lieder dafür.

Nehmen wir nur mal die „Revolution 09“. Wer denkt da nicht an den seltsamen Extrem-Ausflug eines JOHN LENNONs auf dem „White Album“ der BEATLES. Auch bei „Beggars And Thieves“ durchbricht dieser Song die bis dahin gewohnt klingenden Strukturen, aber er hat bis auf den Titel nichts mit den BEATLES zu tun. Dafür provoziert er einfach mehr als alle anderen Songs, die sich im Umfeld von Country und Blues bewegen. Er klingt wie eine Kampfansage gegen alles Etablierte und steigert sich zum Ende hin in einen regelrechten Protestsong, der besonders in der dramatischen Stimme seine Erfüllung findet. Die anderen Titel dagegen eignen sich herrlich dazu, durch die Schönheit der amerikanischen Landschaften in einem ollen Jeep zu donnern, die Musik von WISER TIME auf Anschlag gedreht!

Oder vielleicht sollte man, wie es der „singende Landstreicher“ empfiehlt, das Album doch besser im Kreise guter Freunde bei einem Glas Bourbon oder Wein genießen. Eigentlich egal, die Musik ist für viele Anlässe geeignet, wo man sich einfach nur wohl fühlen will und auch kann. Dabei ist Sclafani kein unbeschriebenes Blatt. Seit 2005 tourt er und seine Band quer durch Amerika und hat eine begeisterte Anhängerschar. Allerdings ist sein neustes Album deutlich abgespeckt. Hier sind die Songwriterqualitäten vordergründig und nicht die breite Instrumentierung, wie man es bisher von WISER TIME gewohnt war. Sclafani selbst sieht das folgendermaßen: „Hier hört man Geschichten direkt von der Straße, die sehr tiefgreifende persönliche Momente haben. Ich denke, die Leute, die das Album hören, werden den Eindruck haben, sie säßen direkt neben mir oder der Band im Auto oder Motel. Dieses Album ist tatsächlich das Ende einer Lebensperiode und der Anfang einer völlig neuen.“

Aufgenommen im Studio eines Freundes in Brooklyn, in dem sich die Musiker drei Tage und Nächte eingeschlossen hatten, entstand „Beggars And Thieves“. Dabei versuchten sie, jede Idee, die sie hatten, in Musik umzusetzen. Und der Ideenreichtum ist deutlich hörbar. Auf einen einfachen Nenner gebracht musizieren hier ein paar Amerikaner so, als würden sie die Wurzeln der amerikanischen Vergangenheit in die Gegenwart holen wollen. Und das Gewächs, das dabei entstand, ist einfach und schön. Musik für Menschen, die sich noch nie zu schade dafür waren, mit umgehängter Gitarre durch die Lande zu ziehen und auf Plätzen zu musizieren, wo man ihnen zuhört oder sie ignoriert. Musik für Menschen, die sich auch von der gängigen Musikkultur nicht unterkriegen lassen, weil sie die Schönheit ihrer Kunst nicht von eingespielten Profiten oder großen Plattenfirmen, sondern ausschließlich von ihrem Gefühl abhängig machen.

FAZIT: Momentan greift ein NEIL YOUNG voller Eifer auf seine Archive zurück und veröffentlicht alle seine alten Aufnahmen, als er und seine Gitarre oder sein Klavier die wichtigste Rolle spielten. Alle, die voller Begeisterung auf diese Aufnahmen zurückgreifen und dieses „Ach-ja-früher“-Gefühl dabei haben, die sollten im Hier und Heute unbedingt WISER TIME eine Chance geben.

Erhältlich bei Just For Kicks!

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 5494x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
[Schliessen]
Wertung: 11 von 15 Punkten [?]
11 Punkte
Kommentar schreiben
Tracklist:
  • Love And Devotion
  • On Our Way
  • Take Me Back Home
  • It’s Hard Letting You Go
  • Revolution 09
  • Keep It On
  • Whiskey And Wine
  • Working Man’s Blues
  • Seagull

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
Kommentare
Rene
gepostet am: 19.04.2010

User-Wertung:
15 Punkte

Auch dieses Album ist wieder der HAMMER!!!
Kaufen ,kaufen....!!
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
Benachrichtige mich per Mail bei weiteren Kommentaren zu diesem Album.
Deine Mailadresse
(optional)

Hinweis: Diese Adresse wird nur für Benachrichtigungen bei neuen Kommentaren zu diesem Album benutzt. Sie wird nicht an Dritte weitergegeben und nicht veröffentlicht. Dieser Service ist jederzeit abbestellbar.

Captcha-Frage Welches Tier gibt Milch?

Grob persönlich beleidigende Kommentare werden gelöscht!