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Altar Of Plagues: Mammal (Review)
Artist: | Altar Of Plagues |
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Album: | Mammal |
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Medium: | CD | |
Stil: | Post Black Metal |
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Label: | Candlelight | |
Spieldauer: | 51:59 | |
Erschienen: | 25.04.2011 | |
Website: | [Link] |
Es sind diese Momente, für die ich die Tätigkeit als Schreiberling so sehr liebe. Da hat man seit Wochen ein Album auf dem iPod, kommt aber nicht dazu, schon mal reinzuhören. Dann drängt die Zeit, weil die Platte ja noch besprochen werden will, aber sich schon wieder Dutzende andere in die lange Schlange eingereiht haben. Und dann hört man rein und sofort geht das Album steil durch die Decke.
Die Rede ist von "Mammal", dem zweiten Album der irischen Formation ALTAR OF PLAGUES. Veröffentlicht wird es hierzulande von Candlelight Records, andernorten aber von Profound Lore, was deshalb nicht verschwiegen sollte, weil der Kenner weiß, dass besonders jene fast ausschließlich hochwertige Qualitätsware veröffentlichen. Da macht "Mammal" (was auf deutsch "Säuger" oder "Säugetier" heißt), keine Ausnahme. ALTAR OF PLAGUES kreuzen Black Metal und Postrock auf in jeder Hinsicht großartige Weise. Das fängt schon beim nahezu perfekten Sound an, bei dem besonders die Drums wunderbar natürlich und kraftvoll klingen und das höchst spannende, variable Spiel von Schlagwerker Johnny King eindrucksvoll in Szene setzen. Die Gitarren könnten dem einen oder anderen Schwarzheimer vielleicht zu warm und zu sauber klingen, was der Postrock-Nähe geschuldet ist, der Klang passt jedoch perfekt ins musikalische Konzept. Der Gesang von James O'Ceallaigh erinnert ein wenig an das heisere Geschrei von Nachtmystium-Fronter Blake Judd und ist überaus intensiv und eindringlich. Um dem Gesang ein hohes Maß an emotionaler Authentizität zu gewährleisten, wurde er erst aufgenommen, als der Sänger in der dazu passenden Stimmung war - dann aber in einem Take. Dies wurde als notwendig erachtet, weil die textlichen Inhalte auf "Mammal", das sich allgemein um den Tod dreht, sehr persönlicher Natur sind.
"Mammal" besteht aus vier überlangen Songs, von denen "When The Sun Drowns In The Ocean" ein wenig aus dem Rahmen fällt. Die ruhige, teilweise ambientlastige Nummer beginnt mit dem irischen Totengesang einer Frau und bleibt dann düster und weitestgehend instrumental, wodurch es ein wenig als Ruhepol fungiert. Die anderen drei Songs vollbringen das Kunststück, trotz Längen zwischen 12 und 19 Minuten niemals langatmig zu wirken. Geschickte Variationen des Tempos und die stets vorherrschende, drückende Intensität sorgen für ein hohes Maß an Dynamik, der man sich nicht entziehen kann. Die Musik webt von der ersten Sekunde an ein undurchdringliches Netz, aus dem man nicht entkommen kann. Dabei begeistern vor allem die schnellen Parts, die oft treibend und druckvoll sind, aber auch eine begeisternde Form von fragilem Geknüppel etablieren. Das mag wie ein Widerspruch klingen, aber trifft es immer noch am besten. Die Postrock-Elemente kommen in "All Life Converges To Some Center" am deutlichsten zu tragen, "Feather And Bone" überrascht zwischendurch mit atmosphärischem Klargesang, doch sind es nicht einzelne Elemente, sondern die Songs in ihrer Gesamtheit an sich, die sich tief ins Herz bohren.
FAZIT: "Mammal" ist ein bewegendes, begeisterndes und eigenständiges Album, an dem es so gut wie nichts auszusetzen gibt und welches ALTAR OF PLAGUES in die Top-Riege irischer Metalbands befördert. Ganz, ganz großes Kino!
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Neptune Is Dead
- Feather And Bone
- When The Sun Drowns In The Ocean
- All Life Converges To Some Center
- Bass - Dave Condon
- Gesang - James O'Ceallaigh, Dave Condon
- Gitarre - James O'Ceallaigh
- Keys - James O'Ceallaigh
- Schlagzeug - Johnny King
- Mammal (2011) - 13/15 Punkten
- Teethed Glory And Injury (2013) - 11/15 Punkten
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